Konzertbericht: Hundreds und Bonobo am Tollwood Festival in München

“Wir sind sehr froh, für Bonobo zu eröffnen”, sagte Eva Milner von Hundreds während ihres Auftrittes am Tollwood Festival in München. Am Abend des 21. Juli fand ein Konzert statt, bei dem vielleicht ein Auge, aber garantiert keine Frisuren trocken blieben. Die beiden Acts waren Hundreds aus Hamburg und Bonobo aus Brighton.

Das Konzertzelt

Das Konzertzelt “Musik Arena” am Tollwoodfestival war umrundet von Essens- und Souvenirständen, an denen man sich vor und nach den Konzerten etwas umschauen konnte.

HUNDREDS – UND EIN SONNENUNTERGANG BEI REGEN
Mit ihrem Debütalbum “Hundreds” aus dem Jahr 2010 war die Band aus Hamburg vier Jahre lang immer wieder auf Tour. So lange, bis dieses Jahr das zweite ersehnte Album unter dem Label Sinbus herauskam. Die Live-Erfahrung merkt man der Band an: Die Stimme von Eva Milner vereint sich nahtlos mit den Synthesizer-Klängen ihres Bruders, Philip. Der Zeltraum wird ausgefüllt von Lichtarrangements und Klängen, deren Genre-Zuweisung etwas schwierig ist, jedoch in den Bereichen Electro-Pop und LoFi herumschwirrt. Nebst dem Geschwisterpaar Eva und Philip Milner war noch ein drittes Bandmitglied auf der Bühne, zuständig für die Percussion. Von der Setlist her, gab es gleichermassen viel vom neuen Album “Aftermath” wie auch von der Vorgängerscheibe. Das neue Album, T-Shirts und sonstige Dinge konnte man vor, während oder nach dem Auftritt finanziell am Merch-Stand erwerben.

 Der Merchandise-Stand von Hundreds befand sich von der Bühne aus gesehen in der rechten Ecke des Zeltes.


Der Merchandise-Stand von Hundreds befand sich von der Bühne aus gesehen in der rechten Ecke des Zeltes.

Hört man sich Hundreds an, denkt man nicht, das sei jetzt “das völlig Neue, Verrückte”, nein. Es sind die feinen Töne, die den Unterschied machen. Man merkt, dass die Live-Arrangements und Taktabstimmungen ausgeklügelt und genau sind. Ihre neue Single “Our Past” wird bereits in einigen Radiostationen in Deutschland und Österreich rauf und runtergespielt. Auch das Video kann sich sehen lassen. Das düsterschöne Lied war auch live ein voller Erfolg.

Eva Milner trug ein weites schwarz-weisses Oversize-Kleid, das bei ihren Tanzbewegungen umschleiernd mitschwang.

Eva Milner trug ein weites schwarz-weisses Oversize-Kleid, das bei ihren Tanzbewegungen umschleiernd mitschwang.

„Happy Virus“ ist ein weiteres Liedchen, welches in der zeitlichen Mitte des Konzertes vorgetragen wurde. Die Melodie des Stückes ist einfach gehalten und besitzt einen derartigen Mitsingcharakter, dass man denken könnte, es sei ein Kinderlied. Hört man aber genau hin, ist das Stück an die Unbesonnenheit und die Selbstautomatisierung des modernen Menschen. „we waste our time on borderlines and never ask what we’ll become. our hearts are filled with empty shells. The work is done. The work is done.“ Ein „clap-along“-Stück mit vermischten Gefühlen. Im Stück „Let’s Write The Streets“ schien das Tempo etwas zurückgehalten und so erhielt das Lied eine epischere Grundatmosphäre als auf dem Studioalbum.

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Die Publikums-Menge war während des Konzertes zunächst etwas verhalten, jedoch wurden spätestens beim letzten Stück “Grab The Sunset”, vereinzelt Hände hochgehalten. Das Greifen nach einem Sonnenuntergang bei Regen, so klingen

BONOBO – AMBIENT(E) DER STIMMUNG
Der DJ aus dem südenglischen Brighton gab bereits schon am Anfang alles. Mit dem Überstück des neuen Albums “Cirrus” wurde bereits begonnen. Die Anspruchslatte des Publikums war also bereits hoch und sie musste auch nicht gesenkt werden. Während des Konzertes gab es Saxophonsoli, eindrückliche Gesangseinlagen und zurückgehaltene Zwischensequenzen, nur um danach wieder aufzudrehen.
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Erykah Badu betrat die Bühne um beim Stück “Heaven For The Sinner” die Vocals zu singen. Des Weiteren sang sie noch bei einigen weiteren, älteren Stücken mit.

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Wofür für viele Hundreds der Aufklang für Bonobo war, war für einige Bonobo der Ausklang von Hundreds. Die beiden Acts hätten jedoch an diesem Abend nicht besser gepasst. Bei Ruhe-Pausen zwischen Liedern hörte man die Regentropfen auf dem Dach des Zeltes. Das Zelt war wie ein Zirkuszelt der Gedanken, oder um es mit dem Hundreds-Lied “Circus” zu umschreiben:

“Tame the noise
In my head
A sleep walking
Circus Tent
What am I
Afraid of
What is envy
What’s love”

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Die Blume aus alten Strassenschildern stand gross vor dem Konzert-Zelt.

Es war ein toller Festival-Abend am Tollwood. Und mit dem Regen hatte man sogar beinahe das Gefühl, man sei campen. 
KEEP BUZZIN


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