Konzertbericht: “get up get down” – Sylvan Esso im Zürcher Stall 6

Kurz nach neun begann das Konzert im halbgefüllten Stall 6 bei der Gessnerallee in Zürich. Es war „the first time in Zurich ever“ für die Band und sie fanden die Limmatstadt „quite likeable“. Das Duo Sylvan Esso stand gestern Abend im Zeichen lustigen Publikumsgesprächen, hybridem Electro-Pop und exzentrischer Performance.

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BUNTE LICHTER UND HOHE WÄRMEKONZENTRATION
Mit dem Song „Hey Mami“ wurde das ganze Album „Sylvan Esso“ angeschnitten, welches sie in voller Länge performten. Zur Kürze des Konzertes (rund 45 Minuten, was für viele eine passende Sonntagabendlänge gewesen sein mag) sagten sie: „We are very sorry but we can´t help it, we only got one record out so far.“ (= Wir entschuldigen uns wirklich sehr, aber wir haben bisher bloss ein Album herausgegeben.“ Idyllisch leitete Nick Sanborn von „Hey Mami“ zu „Dreamy Bruises“ über, welches die Leute im Raum sanft mitwippen liess. Als drittes folgte dann auch schon das hübschhafte „Could I Be“ – das unser persönliches Lieblingsstück der Band ist – in einer langgezogenen Version mit dem unverkennbaren Grundbeat. Die Loops wurden bei diesem Lied gegen Ende verdichtet und Amelia Meath sang in ihr Synthie-Werkzeug noch einige Gesangs-Frakturen ein. Nebst der tatsächlichen Wärme innerhalb des „Stall 6“ schien es fast so, als ob Sylvan Esso mit ihren Musik-Arrangements die Temperatur noch zusätzlich in die Höhe trieben. Auf „Could I Be“ performte das Duo die bekannteste Single der Band: „Coffee“. Amelia Meath schwang ihre unrasierten Arme (ein Statement), tanzte mit ihren hohen old-school Buffalo-Plateau-Schuhen und sang mit subtilem Vibrato ein Lied, wie es nicht besser zum Herbst passen könnte. Get up get down…

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Die metaphorisch vorgestellte Morgenroutine leitete vom Lied „Coffee“ zu „Dress“ über. Mit Kniebeugen und Lächeln performte Meath diesen zurückhaltenden Track. Die vier Lichtersäulen im Hintergrund wechselten – wie von selbst – ihre Farben und verfärbten laufend Publikum und Stimmung. Danach folgte entweder „H.S.K.T“ oder „Wolf“. „H.S.K.T“ hat diese eingängige poetische Stelle, an welcher Meath von einem Anruf spricht und Nick Sanborn dann immer ein Telefongeräusch einspielt. Eine Verschmelzung zweier Medien, die Gänsehaut erzeugte.

Die sumpfige Nebelschwadenmusik wandte sich mit dem Ohrwurm-Stück „Uncatena“ gemächlich dem Ende zu. Das tatsächliche Ende ausgelöst hat das Lied mit dem selbstmahnenden Imperativ: „Play It Right“. Danach haben sie noch ein letztes Lied namens „Come Down“ gespielt, welches seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Die Zugabe hat etwas vom Leichten, welches in all den restlichen Songs enthalten ist, eingebüsst. So ist man wirklich ein wenig runtergekommen. Dachte man aber an die Fragen, die Amelia Meath dem Publikum stellte, war man gleich wieder in dem Hoch dieses hybriden Pops: „Thanks for coming down on a Sunday Night! …. So, did you all walk your dogs today? …. Sorry I have to make some small talk, he has to open a new file…… Oh god thanks“.

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PS. EIN TIPP ZUM HINGEHEN! “10 JAHRES JUBILÄUM IM STALL 6” MIT ACTS WIE: DILLON, ESBEN AND THE WITCH UND VIELEN MEHR! Am 17.10.2014 und 18.10.2014
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KEEP BUZZIN and may the concerts save your lives


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