Lana del Rey, die „Anti-Gaga“
Der Erfolg von Lana del Rey war fast vorhersehbar. Mit ihrer umwerfenden Schönheit und diesem Flair einer durch unmögliche Lieben verletzten Diva, zwischen Alkohol und Chirurgien und mit einer Stimme, die von tiefster Dunkelheit bis zu leichten Neo-Pop Rhythmen reicht; der Stil, den Lana selbst als „Hollywood Sadcore“ beschrieb, hat schon das globalen Dorf und natürlich alle sozialen Netzwerke durchdrungen. Auch als die „Anti-Gaga“ bekannt, versucht Lana del Rey eher zu berühren als zu beeindrucken und eher zu verlieben als Sehnsucht zu verursachen. Natürlich auch mit einem großem Geschick fürs Geschäft, ist diese Sängerin gekommen um zu bleiben.
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Seit ihren ersten Schritten auf dem Pfad des Pop in Brooklyn und Manhattan, zu Zeiten als sie noch Lizzy Grant war und bevor sie zu Lana del Rey wurde, wusste die Sängerin schon zu zeigen, dass sie ein angeborenes Talent für die Komposition und Interpretation ihrer Songs hat und außerdem eine sehr spezielle Welt kreiert, die in der visuellen Kollage von Vintage-Filmen verwurzelt ist. So sieht man in den ersten Videos von Lizzy Grant eine Diva des flauen Pops, die vielleicht aus irgendeinem Film der 50er Jahre gekommen ist, eine herzzerreißende Stimme besitzt und die sich zwischen Bildern von Autos, animierten Zeichnungen und Filmen von Stanley Kubrick bewegt. Dieselbe Ästhetik benutzt sie für das Video ihres Hits „Video Games“ von der erfolgreichen Platte „Born to Die“. Es folgten Hits wie „Blue Jeans“, „Born to Die“ und „National Anthem“.
Das retuschierte Bild?
Viele diskutieren die angeblichen plastischen Chirurgien von Lana, den Botox-Exzess in ihren Lippen, die fast perfekte, synthetische Nase. Trotzdem erlaubt ihr das Bild eines retuschierten, produzierten Stars mit einem „TRUST NO ONE“ Tattoo auf der rechten Hand, sich als die Anhäufung aller Klischees der nordamerikanischen Diva zu präsentieren, die im Sturz durch einen Wirbelsturm der Liebe des postmodernen Pop begriffen ist. Sie wird in Zeitschriften wie der Vogue oder dem Rolling Stone präsentiert und somit zu einem Teil von Franchise und angesagten Werbekampagnen, wie jener die von H&M im vergangenen Jahr realisiert wurde. Und dies alles ohne Alkohol oder Drogen, denn diese Dinge töten, vor allem das Geschäft.
Um den ästhetischen Ansatz und den der Nachahmung von Lana del Rey besser verstehen zu können, reicht es schon das Video zum Song „Ride“ anzuschauen, dessen Drehbuch sie selbst geschrieben hat. In dem Video gibt uns Lana eine Lektion über das Leben und die Freiheit, die fast wie ein Manifest wirkt und sie präsentiert sich wie eine Lounge Bar Sängerin, die sich mit verschiedenen Liebhaber in Hotels von Beverly Hills, auf Landstraßen, in Wüsten und zwielichtigen Bars bewegt, eingehüllt in die Flagge der Vereinigten Staaten, mit Tattoos, Jack Daniels und Motorräder. Hat Lana etwa vor, das Tiefste der Vereinigten Staaten hervorzukehren? Wahrscheinlich möchte sie uns nur aus einem Gemeinplatz heraus und mit etwas Einfallsreichtum und Talent erobern.
Zur Zeit nimmt Lana del Rey ihre dritte Platte auf und ist gleichzeitig mit ihrer Tour „Paradise“ in Europa, um die gleichnamige Platte vorzustellen. Für mehr Information, besuche einfach die Website von Lana del Rey: http://www.lanadelrey.com/