Die Donots, eine der wichtigsten Band der deutschen Punkszene, befindet sich mitten auf ihrer Wake the dogs Tour. Eine absolute Absichtserklärung, die man am 20. Oktober im Astra Kulturhaus, einer der bekanntesten Venues der Berliner Nacht, erleben kann.
Die Gruppe, die ihren Namen von ihrer persönlichen Philosophie „nichts zu tun“ (auf Englisch „nicht tun“) ableitet, kann sich damit rühmen, sich in einem ihrer besten musikalischen Momente zu befinden und dies kurz vor ihrem zwanzigjährigen Bestehen. Sie gründeten sich im Jahre 1993 und seit ihren Anfängen ließen die Mitglieder keinen Zweifel daran, dass ihr frischer und energischer Punk-Rock nie nur dafür gedacht war, das Publikum zu unterhalten. Den anti-systemischen Charakter, der im Punk so präsent ist, kann man in ihren ausgearbeiteten Texten voller Protest, Systemkritik und Kampf um die Unabhängigkeit sehen. Eine Unabhängigkeit, die auch ihre letzten zwei Studioalben dominiert, welche sie vollständig auf ihrem eigenen Plattenlabel Solitary Man Records veröffentlicht haben. 2006 hatten sie sich aufgrund von Uneinigkeiten über das Management ihrer Karriere von Gun Records getrennt.
Nach dieser Trennung wurde der internationale Erfolg der Donots immer größer: ihre EP to hell with love kam in England heraus und Green Day fragten sie als Vorgruppe für ihre 2010er Deutschland-Tournee an. Ihre neueste Platte The long way home (2010) spricht von Finanzmärkten, Völkermord und dem korrupten aktuellen politischen System mit Songs, die direkt ins Innere gehen und das Bewusstsein ansprechen.
Auf ihrem Konzert in Berlin kannst du nun selbst erleben, dass ihr rebellischer Geist lebendiger als je zuvor ist. Dabei werden sie von der nordamerikanischen Band Nothington begleitet, einem Quartett voller furioser und einprägsamer Rhythmen, das die Punkszene von San Francisco revolutioniert hat.
Der Konzertsaal Astra Kulturhaus befindet sich in Friedrichshain, einem der beliebtesten Bezirke der Berliner Jugend und die auserwählte Szenerie des Films Goodbye Lenin!. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands zogen die niedrigen Mietpreise viele Künstler und Studenten an, welche das Viertel mit Leben füllten. Auch wenn seine steigende Beliebtheit zur Verbürgerlichung von Friedrichshain beiträgt, gibt es dort immer noch viele Hausbesetzer, vor allem in der Ecke im die Rigaer Straße.
Reisende mit einem Faible für das Nachtleben sollten am Boxhagener Platz und der Simon-Dach-Straße vorbeigucken, wo man viele Cafés, Pubs und Clubs findet. Ein weiterer Anziehungspunkt in der Gegend ist der Antiquitätenmarkt am Ostbahnhof, der in einer entspannten und angenehmen Atmosphäre an jedem Sonntag dort stattfindet. Außerdem gibt es den Volkspark, in dem ein den polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten gewidmetes Denkmal steht.
Friedrichshain lädt dazu ein, sich in den Straßen zu verlieren und die versteckten Schätze des Viertels zu entdecken. Wir empfehlen allerdings, dir die Karl-Marx-Allee, den Boxhagener Platz und die Straße der Pariser Kommune, die sich bis zur Spree erstreckt, nicht entgehen zu lassen.