Kontinuierliche Überprüfung von Maßnahmen für mehr Energieeffizienz

Schaltbare Steckdosenleiste verhindert unnötigen Stand-by-Verbrauch, Quelle: dena

Schaltbare Steckdosenleiste verhindert unnötigen Stand-by-Verbrauch, Quelle: dena

Mehrfach hatte ich schon davon geschrieben, dass eine Überprüfung der Effizienz von energetischen Sanierungsmaßnahmen überprüft werden muss. Ansonsten stellt man hinterher fest, dass die Fördermittel für ganz andere Prioritäten eingesetzt wurden, wie der EU-Rechnungshof kürzlich bemerkt hat und die Amortisationszeiten von sanierten Gebäuden dann 50 Jahre und mehr betragen. Prinzipiell ist es sowieso sinnvoller immer über den eigenen Verbrauch informiert zu sein, in Haushalten und kleinen Unternehmen über einen Energiemonitoroder in größeren Unternehmen über ein Energiemanagement-System.

In einer Überprüfung der Fortschritte in derEnergieeffizienz hat das Fraunhofer-Institut ISIfestgestellt, dass mittlerweile sich die die Energieeffizienzverbesserung in Deutschland sogar verschlechtert. Ein Projekt zur kontinuierlichen Überprüfung der Maßnahmen für mehr Effizienz ist daher sehr wichtig.

Maßnahmen für mehr Effizienz müssen kontinuierlich überprüft werden

Deutschland hat sich mit dem im Herbst 2010 vorgelegten Energiekonzept und den Beschlüssen zur Beschleunigung der Energiewende vom Sommer 2011 ambitionierte Energieeinsparziele gesetzt. Auf EU-Ebene fordert die im Oktober 2012 beschlossene Energieeffizienzrichtlinie von den Mitgliedstaaten eine erhebliche Forcierung der Anstrengungen, das EU-weite Energieeinsparziel von 20 Prozent bis 2020 tatsächlich zu erreichen. Um diese Ziele zu verwirklichen, sind sowohl in Deutschland als auch in den anderen Mitgliedstaaten der Ausbau und die Verbesserung energiepolitischer Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz in Gebäuden, in der Industrie und im Bereich der Mobilität erforderlich. Zudem braucht es   Instrumente für eine effektive Zielverfolgung.

Eine umfassende Informationsgrundlage zum regelmäßigen Monitoring von Energieeffizienzzielen liefert “ODYSSEE-MURE”. Das Fraunhofer ISI ist hier unter Federführung der französischen Energieagentur ADEME für das Monitoring der europäischen Energieeffizienzpolitiken verantwortlich. Das Forschungsprojekt wird im Intelligent Energy Europe (IEE)-Programm der EU und dessen Vorläuferprogramm SAVE seit nunmehr 20 Jahren gefördert. Weitere Projektpartner sind 28 Energieagenturen und Forschungsinstitute in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in Kroatien und Norwegen.

“ODYSSEE” ist eine umfassende Datenbank zur zeitlichen Entwicklung des Energieverbrauchs. “Mit Hilfe von detaillierten Energieeffizienzindikatoren werden die Ursachen für die Veränderungen beim Energieverbrauch analysiert. Damit lassen sich Abweichungen vom Zielpfad schnell erkennen und die Maßnahmen zügig anpassen”, erklärt Projektleiter Dr. Wolfgang Eichhammer vom Fraunhofer ISI.

“MURE” kategorisiert und beschreibt in einer frei zugänglichen Online-Datenbank die relevanten politischen Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz in der EU selbst sowie in allen Mitgliedstaaten, Kroatien und Norwegen. “Auch die mögliche und tatsächliche Einsparwirkung werden erfasst, so dass sich mit diesem Tool Lücken in der Energieeffizienzpolitik eines Landes schnell aufdecken lassen und zügig in Vorschläge zur Verbesserung von Maßnahmen oder für neue Instrumente umgesetzt werden können”, so Eichhammer.

Beide Datenbanken werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert, so dass alle Informationen zeitnah zur Verfügung stehen.

Abschwächung der Energieeeffizienzverbresserung in Deutschland seit 2009

Für Deutschland weist die “ODYSSEE”-Datenbank für die Zeit von 1991 bis 2010 eine jährliche Verbesserung der Energieeffizienz um durchschnittlich 1,2 Prozent aus. Seit dem Jahr 2000 ist allerdings eine Verlangsamung dieser Entwicklung zu beobachten, die 2009 und 2010 sogar in eine Verschlechterung mündete. Diese Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Energieeffizienzverbesserung war in erster Linie auf die gegenüber den 1990er Jahren nur noch geringen Effizienzfortschritte in der Industrie zurückzuführen, insbesondere in energieintensiven Bereichen wie der Stahl- oder Papierherstellung. Dieser Trend wurde durch die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 bis 2010 verstärkt, da die Unternehmen weniger in Energieeffizienz investierten und die schwache Kapazitätsauslastung die Produktivität des Energieeinsatzes verschlechterte. Erst 2011 kehrte sich dieser Trend wieder um, da im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs   auch die Investitionen in Energieeffizienz wieder zunahmen.

Diese Entwicklung zeigt, dass in Deutschland bei der Energieeffizienz in Zukunft noch wesentliche Anstrengungen notwendig sind, um die Einsparziele des Energiekonzepts und die gesamteuropäischen Ziele zu erreichen. Die höchsten Einsparpotenziale gibt es im Gebäudesektor, aber auch in den Bereichen Industrie und Mobilität können ehrgeizige und effiziente Politikinstrumente die Ausschöpfung der Effizienzpotenziale verbessern. Damit würde ein großer Beitrag zur Erreichung nationaler und europäischer Effizienzziele geleistet, zudem vermindert sich der nachteilige Einfluss hoher und voraussichtlich weiter steigender Energie- und Strompreise auf das Budget der privaten Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöht sich.

Nähere Informationen sowie das Gutachten zum Download finden Sie unterwww.isi.fraunhofer.de/isi-de/x/projekte/odyssee-mure_31-463-3.php.


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