Samstag Nachmittag, ich fahre mit Luise in ein Kaff ennet der Grenze, um ein Päckchen abzuholen, das man mir nicht in die Schweiz hat liefern wollen. (Nicht ganz konsequent für eine, die ziemlich grün denkt, ich weiss.) Autos aus der Schweiz – darunter ziemlich dicke Karossen – verstopfen die Strassen. Einen Parkplatz ergattert man nur mit grösster Mühe, in den Läden hamstern die Massen, als stünde demnächst eine schlimme Hungersnot bevor. Die Wegzehrung, die wir uns vor der Rückfahrt kaufen, scheint mir keinen Cent weniger zu kosten, als ich zu Hause bei der Migros bezahlt hätte und ich frage mich, ob meine Landsleute, die sich die Einkaufswagen bis obenhin voll beladen, tatsächlich so viel sparen, wie sie immer sagen, oder ob sie am Ende gleich viel liegen lassen, weil sie im Kaufrausch Dinge kaufen, die sie gar nicht brauchen. Diesen Ort des Grauens wieder zu verlassen, ist gar nicht so einfach, denn vom Parkplatz bis zur Grenze geht es nur im Schritttempo.
Als wir endlich wieder drüben sind, weiss ich einmal mehr: So lange ich es mir irgendwie leisten kann, tue ich mir solche Einkaufstouren ganz bestimmt nicht freiwillig an. Mag sein, dass man in der Schweiz etwas mehr Geld an der Kasse liegen lässt, dafür hat man nach dem Einkauf noch ein paar Nerven übrig.
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