Das defekte iPhone
Den Anfang hat am Montag mein iPhone gemacht. Nach langem hin und her, habe ich es nun in die “Phoneklinik” gebracht. Nach eingehenden Untersuchungen war die Diagnose “irreparabel”.
Wir reden hier von einem iPhone 6, dass mich im Oktober 2014 nicht wenig Geld gekostet hat und nun sitze ich hier mit diesem schwarzem Haufen Metallschrott, mehr ist es leider nicht. Ich kämpfte in dem Reparaturladen kurz mit den Tränen, weil ich so sauer war auf Apple. Wie kann es sein, dass nach gut einem Jahr eine Spule am Mainboard durchbrennt. Als mir der Servicemitarbeiter das gesagt hat, wäre bei mir auch fast eine Sicherung durchgebrannt.
Doch irgendwie hatte ich mich die letzten Tage schon gedanklich von meinem iPhone verabschiedet und bereits mein altes iPhone 5 wieder in Betrieb genommen. Dort ist die einzige Anpassung, die ich gemacht habe, das Speichern der Handynummer von meinem Freund.
Am Wochenende werden wir das iPhone neu aufsetzen und ich bekomme die Chance auf einen Neuanfang mit Runtastic, aber ohne Instagram, Twitter oder Facebook. Maximal Pinterest kommt drauf, eventuell auch mein Mailprogramm, aber das wäre dann schon alles.
Ich sollte es als Chance sehen, denn in den letzten Wochen wurde das iPhone 6 immer mehr zum Fluch, als zum Segen. Ständig musste ich auf das Ding schauen – ohne ersichtlichen Grund. Vielleicht verhilft mir das abgespeckte iPhone 5 zu mehr Entspanntheit, auch wenn ich das Handy für Notfälle immer bei mir habe.
Der kaputte Wintermantel
Der zweiten Defekt bemerkte ich gestern Morgen, als ich meinen Wintermantel zu machen wollte. Der Reißverschluss funktionierte nicht mehr. Als ich mir die Sache genauer ansah, merkte ich, dass der Stoff des Reißverschluss gerissen war. Klar, dass ich den Mantel nicht mehr schließen konnte. Ich war verzweifelt, denn ich liebte diesen Mantel.
Als ich mich für den Minimalismus entschied, wollte ich nur noch zeitlose Kleidung, die ich lange tragen konnte und beliebig kombinieren konnte. Da meine beiden alten Wintermäntel in 2015 9 und 7 Jahre alt waren, entschied ich mich für einen Neukauf. Als ich im Sommer im Oberpollinger war und einfach so ziellos rumlief, kam ich am Tiger of Sweden Shop vorbei und sah DEN Mantel. Er war so schön, fühlte sich gut an und ich wollte mit ihm viele Winter verbringen. Da der Preis von 369,65 Euro nicht so schön war, legte ich ihn zurück. Es war Juli und ich wollte mir noch Zeit lassen mit dem Kauf. Ich überlegte zwei Monate, bis ich mich entschied den Mantel zu kaufen.
Ich liebte und liebe ihn immer noch und er ist mein treuer Begleiter geworden. Er ist einfach perfekt. Darum war der Defekt für mich gestern noch schlimmer, als das kaputte iPhone. Also rief ich am Nachmittag bei Tiger of Sweden an, die mich baten doch mit Zalando in Verbindung zu gehen, weil ich ihn dort gekauft hatte. Also rief ich bei Zalando an. Dort teilte man mir mit, dass ich den Mantel zurücksenden könnte und das komplette Geld erstattet bekomme oder ich bekäme einen Preisnachlass und könnte den Mantel behalten. Ich erbat mir Bedenkzeit, denn ich musste erst eine Schneiderin aufsuchen.
Heute morgen lief ich bei der Schneiderin vorbei. Sie schaute sich den Mantel an und meinte, dass die Reparatur 45 Euro kosten würde. Das war nur ein Bruchteil des Preisnachlasses, den mir Zalando einräumen würde. Also zahlte ich 35 Euro an, mehr hatte ich nicht dabei. Ich will diesen Mantel unbedingt, weil ich mich so wohl in ihm fühle. Nun hoffe ich, dass bis nächsten Freitag, dann ist der Mantel fertig, kein Kälteeinbruch kommt. Aber wenn es so ist, dann muss ich da eben durch.
Die gebrochene Schublade
Als ich vorgestern kochte, zog ich die große Schublade unter unserem Herd hervor. Ganz normal, wie immer. Plötzlich knackte es und die Schublade kippte nach vorn. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass gerade unsere Wohnung auseinander fällt, darum hat mich eine kaputte Schublade mehr nicht sehr aufgeregt. Wir sollten sie am Wochenende mal anschauen und eventuell kleben oder sonst wie reparieren. Bis dahin ziehe ich sie einfach immer vorsichtig raus.
Konsumkarma
Irgendwie scheint wohl auch im Konsum das Karma inne zu wohnen, denn schließlich muss auch der Konsum immer im Fluß bleiben, damit nichts schief geht. Steigt man, wenn auch nur temporär aus, dann könnte es sein, dass man plötzlich negatives Karma aufbaut, dass nur durch wahre und kostenfreie Glücksmomente wieder ausgeglichen wird.
Für uns dauert der November noch etwas und ich bin gespannt, welche Dinge im Laufe dieses Monats noch ihren Geist aufgeben. Für einige ist sicher eine Reparatur sinnvoll, für andere wohl eher nicht.
In der Hoffnung, dass der Stuhl auf dem ich gerade sitze, nicht zusammenbricht, wünsche ich euch eine angenehme Nacht.
Alles Liebe
Mareike