Konsumenten: Kleine, arme Irre!

Der „Skandal“ um das Pferdefleisch in Tiefkühllasagne darf eigentlich keinen wundern. Der Konsument, also wir alle, sind selbst schuld daran. Durch unser Verhalten haben wir dies heraufbeschworen. Wir leben in einer unrealen Welt. Naja, vielleicht nicht gerade unreal, dennoch weltfremd. Wir essen jeden Tag dass, worauf wir Lust haben. Und Lust nach Fleisch haben wir so ziemlich jeden Tag.

Skandale: War – Ist – Wird sein

Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit. Was hatten wir denn da denn schon alles. In Österreich hatten wir da zum Beispiel den großen Weinskandal 1985. Die Nachfrage seitens des Verbrauchers war damals so stark, dass Winzer zu diesen Mitteln griffen um die Weine zu süßen. Klar, man muss schon abgrenzen, was schädlich ist, und was nicht. Aber speziell beim aktuellen Sachverhalt muss man sich dann die Frage stellen, warum der kalifornische Laborwein aus dem Hause Gallo kein Skandal darstellt. Da sehen wir wieder klar das Verhalten des Verbrauchers. Er/Sie möchte den Chardonnay der so schmeckt. Und das immer. Jahr für Jahr, und Flasche für Flasche. Deshalb werden die Weine einfach nach Rezept erzeugt, gleich wie Liköre und andere Spirituosen oder Limonaden.

Aber kommen wir wieder zur aktuellen Situation zurück. Ich möchte euch nochmals zwei Lebensmittel in Erinnerung rufen. Analogkäse und Formschinken. Klingelts wieder? Die Nachfrage war hoch, und deshalb musste das Angebot ebenso her, um den Konsumenten nicht zu verärgern. Eine Angelegenheit, mit welchen sich die Menschheit bereits abgefunden hat, ist das Joghurt aus dem Labor. Eines muss man ebenso klar berücksichtigen. Nicht das Herkunftsland des Fleisches ist verantwortlich, sondern die Geiz ist Geil – Mentalität von uns allen! Dieses Verhalten ist längst kein Ding der Deutschen mehr. Es hat sich über ganz Europa verbreitet wie die Pest seinerzeit. Gäste nehmen ihre eigenen Getränke mit ins Restaurant, um Geld zu sparen. Das ist längst keine Seltenheit mehr. Das Stopperlgeld wird wieder „inn“. Viele mögen es als „Preisbewusst“ bezeichnen, aber im Grunde ist dies die Beschwörungsformel, mit der wie diese „dunklen Geister“ rufen. Die Produktionsstätten sind nur deshalb aus Deutschland ausgewandert, weil die Unternehmen gezwungen waren günstiger zu produzieren, um den Preisdruck der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Natürlich ist die Steuerliche Last des Staates auch mitverantwortlich, ebenso auch wie die höheren Löhne in Deutschland oder Österreich. Aber auch bei den aktuellen Standorten steigen die Löhne. Zwar ist es da noch immer billiger, aber wie lange noch? Und dann? Wo wollen wir dann die Produktion hin verlagern? Durch unser aller Verhalten haben wir Osteuropa im Grunde zu unseren Arbeitern gemacht, damit wir alle auf der faulen Haut liegen können, und den Luxus genießen können. Bestes Beispiel hierfür ist der aktuelle Amazon-Skandal. Hier werden Arbeiter aus den Osten mit Bussen herangekarrt, weil hier zu Lande keiner mehr bereit ist.

Alles hat zwei Seiten

Aktuell sehen wir, dank der Medien, nur einen Pferdefleischskandal. Aber man muss sich auch die Frage stellen wie es so weit kommen konnte. Warum wurde so gehandelt? Wir regen uns alle sehr gerne über so ziemlich alles auf, aber ohne nach zudenken. Ohne die Hintergründe zu hinterfragen. Aber die Medaille hat auch eine Rückseite!


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