Von Stefan Sasse
Viele Fantasie-Welten aus Buch, Comic, Film und Videospiel erschaffen neue Welten oder ändern die bestehende soweit ab, dass sie zu einer Art Parallelwelt wird. Diese Welten werden, wie das Star-Wars-Universum, oftmals als Storyvehikel geschaffen; sie sind dazu da, dass sich die Geschichte in ihnen Bahn brechen kann. Nur wenige Welten werden, wie Mittelerde, darüber hinaus stärker ausgebaut. In einer neuen Artikelserie "Konsequent zu Ende gedacht" will ich untersuchen, in wie weit solche Welten überhaupt halbwegs funktionstüchtig sind und wie das Leben in ihnen aussehen würde, wenn der große, klimatische Kampf vorbei ist. Wie wird Mittelerde aussehen, nachdem Sauron besiegt wurde? Wie lebt es sich auf Coruscant, wenn gerade keine Klonkriege oder Rebellion herrschen? Wie interagiert eine Figur wie Batman wirklich mit ihrer Umwelt? Nur selten werden in Fantasiewelten solche Fragen beantwortet (exemplarisch geschieht dies in "Watchmen"). Dabei können sie uns den Blick auf unsere eigene Welt öffnen. Im dritten Teil dieser Serie befassen wir uns mit True Blood.
True Blood ist eine Serie von HBO, die von der Prämisse ausgeht, dass Vampire existieren und schon immer unerkannt unter uns leben. Sie haben sich jedoch nun aktuell dazu entschieden, ihre Existenz bekanntzugeben und ein gedeihliches Auskommen mit den Menschen zu erreichen, was aufgrund der Existenz von synthetischem Blut namens "True Blood" möglich erscheint. Doch nicht nur sind nicht alle Vampire glücklich damit, dass die "guten alten Zeiten", in denen sie von Menschen trinken und sich ihrer einfach bedienen konnten vorbei sind; auch bei den Menschen gibt es viele Abwehrreaktionen, und christliche Fanatiker schließen sich mit dem Ziel zusammen, die Vampire zu bekämpfen und auszulöschen. Die eigentliche Geschichte der Serie, in der es um ein Beziehungsgeflecht zwischen den Bewohner der Kleinstadt Bon Temps in Louisiana und einige neu hinzugezogene oder schon immer dort lebenden Vampire geht, soll hier gar nicht das Thema sein. Wir wollen stattdessen einen Blick riskieren, indem wir die Darstellung der Vampirgesellschaft und ihre Interaktion mit den Menschen beobachten. Die Serie weist hier verblüffende Ähnlichkeiten mit den meisten früheren Vampirgeschichten auf, besonders etwa vom Urgestein des Genres "Interview mit einem Vampir", der Rollenspielreihe "Vampire the Masquerade" oder selbst Machwerken wie "Blade".
Eine Gemeinsamkeit aller dieser Welten ist es, dass die Vampire an Zahl eher gering sind - zwischen vielen tausenden und wenigen Millionen weltweit - und versteckt unter den Menschen leb(t)en, deren Blut sie zum Überleben brauchen. Die Vampire selbst haben ihre eigenen Gesellschaften häufig nach einem merkwürdigen Muster organisiert: da Alter (Vampire sind unsterblich) üblicherweise Macht bedeutet sind die ältestem Vampire gleichzeitig die Stärksten und Ressourcenreichsten und können deswegen für alle anderen die Bedingungen diktieren. Dies führt dazu, dass sich totalitäre Kleindiktaturen herausbilden, während diese Kleindiktaturen untereinander kaum Kontakt haben. Häufig verwenden diese Kleinsysteme monarchische Begriffe wie "König", "Prinz" oder "Fürst", haben jedoch mit echten Monarchien wenig gemein. Die jeweiligen Herrscher herrschen hauptsächlich um des Herrschen willens, verspüren wenig bis keine Verantwortung gegenüber ihren Untergebenen, die über die Sicherung des status quo hinausgeht (und sich häufig in drakonischen Strafen gegen die Verletzung der Tarnung Menschen gegenüber, dem Mord an anderen Vampiren und dem unerlaubten Schaffen von Nachwuchs äußert). Häufig schweben diese Herrschaften mit willkürlich ausgeführter Gewalt über mühsam in Zaum gehaltener Anarchie. Das ist eigentlich merkwürdig.
Denn Vampire werden praktisch immer als schöner, stärker und klüger als Menschen dargestellt. Sie existieren teilweise seit Jahrhunderten, haben also ein unvergleichliches Wissen angesammelt und verfügen über beeindruckende persönliche Ressourcen. Trotzdem sind sie nicht in der Lage, über primitivste Schlägermethoden als Herrschaftsmittel hinauszukommen. Erklärt wird das häufig mit irgendwelchen "Traditionen" und der generellen geistigen Unflexibilität nach einer jahrhundertealten Existenz, aber einen echten Sinn ergibt das kaum. Warum gibt es keine Versuche, eine tragfähige Vampirgesellschaft zu erschaffen? Selbst die Blutsauger aus "True Blood", die sich den Menschen zu erkennen gegeben haben, führen intern ihre arachaischen Traditionen fort, in denen "Könige" praktisch uneingeschränkt über Gebiete herrschen, "Sheriffs" ernennen, die ebenfalls über beeindruckende Machtfülle verfügen und sich nur der nebulösen "Autorität" einer Art Ältestenrat unterordnen müssen - wiederum nur, weil diese über die Macht verfügt, sie jederzeit zu vernichten und davon auch gerne Gebrauch macht, und sicher nicht weil es als gemeinschaftliches Interesse anerkannt wäre. Tatsächlich wird auch in True Blood - in den meisten anderen Vampirgeschichten ohnehin - wenig Hehl daraus gemacht, dass hohe Ämter effektiv Schleudersitze sind, die jederzeit von einer mächtigeren, skrupelloseren oder opportuneren Figur besetzt werden können. Der vorherige Träger kann diese Machtwechsel nicht überleben.
Dieses System ist inhärent dumm. Dass es über Jahrhunderte praktisch unverändert existiert haben soll entzieht sich jeder rationalen Betrachtung. Niemand kann Jahrhunderte lang einzig und allein durch willkürlichen Terror herrschen, ständig mit dem Stock drohend. Es ist auch auffällig, dass in allen Geschichten zwar gerne und stets auf die große Kontinuität dieser Systeme verwiesen wird, die eigentlichen Geschichten aber dann einen rapiden Wechsel von Führungspositionen aufweisen, weil die herrschenden Zustände unhaltbar sind. Diese inhärente Problemstellung scheint bisher niemandem groß aufgefallen zu sein. Ich behaupte dass sie aus der Natur der Vampir-Geschichten selbst resultiert. Die Gesellschaften und Politsysteme der Vampire, so skizzenhaft, unverbindlich und anarchisch-willkürlich sie sein mögen, entspringen einem sehr dunklen Punkt in unseren Herzen, den in einem mehr oder minder großen Ausmaß alle Menschen besitzen. Es ist ein tiefes Misstrauen nicht nur gegenüber anderen Menschen, sondern ultimativ gegen sich selbst. Dieser dunkle Punkt ist es, den sich Diktatoren und Alleinherrscher aller Couleur stets zunutze zu machen wissen.
Das bedarf einer kurzen Ausführung. Es gibt Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Etwa, dass eine Diktatur eine effiziente Herrschaftsform sei (sie ist es nicht), weil hier ja einer sagt, wo es lang geht. Dass auf Konsens und Kompromiss nicht zu vertrauen ist, dass die Meinung der Mehrheit in die Irre führe und die Problemlösung durch Kompromiss zu schwerfällig und langwierig sei. Dass, ultimativ, nicht nur jeder andere, sondern auch man selbst unfähig sei, die Herausforderungen eines selbstbestimmten Lebens zu meistern und dass deswegen eine Institution zur Durchsetzung bestimmter Prinzipien mit absoluter Macht ausgestattet werden müsse. Ich habe diesen dunklen Fleck in der Seele der Menschen im Umfeld von Vampir-Geschichten oftmals beobachten können, und es ist beachtlich, mit welcher Persistenz er sich hält. In Vampirgeschichten findet er seinen offensten Ausdruck, weil es offensichtlich nicht um Menschen geht, sondern um eine Spezies, die zwar in den meisten Beziehungen Menschen ähnelt, jedoch durch bestimmte Fähigkeiten sich über die Menschheit erhebt. Tatsächlich aber ist das nur eine Verneblung, denn die Vampire sind nur Surrogate für Menschen. Es sind Charaktere, die wir problemlos nachvollziehen können und auf die wir irgendwelche Ängste und Sehnsüchte projizieren (weswegen auch ständig Liebesgeschichten eine so dominante Rolle spielen).
Denn ernsthaft - eine Spezies, die sich permanent so verhält wie die Vampire das angeblich tun könnte niemals eine irgendwie tragfähige Gesellschaft aufbauen. Sie würde entweder vollständig auf den Status von Raubtieren zurückfallen (und sich dabei auch zwangsläufig den Menschen offenbaren und ausgerottet werden) oder aber feinsinnigere Instrumente entwickeln, so wie das die Menschen auch getan haben. Ideen wie die von Gewaltenteilung, Gewaltverzicht in der Politik und die Einhegung von Konflikten haben die Menschheit erkennbar vorangebracht und ihr geholfen, friedliches Zusammenleben zu organisieren. Warum diese Erkenntnisse vollständig an den Vampiren vorbeigehen sollen, die sonst so schnell dabei sind, Errungenschaften der Menschen zu adaptieren, entzieht sich rationalem Verständnis und ist nur zu erklären, wenn man Vampirgeschichten als Abbild von Ängsten und Sehnsüchten von Menschen begreift - und eben auch den Abgründen ihrer Seele.
Viele Fantasie-Welten aus Buch, Comic, Film und Videospiel erschaffen neue Welten oder ändern die bestehende soweit ab, dass sie zu einer Art Parallelwelt wird. Diese Welten werden, wie das Star-Wars-Universum, oftmals als Storyvehikel geschaffen; sie sind dazu da, dass sich die Geschichte in ihnen Bahn brechen kann. Nur wenige Welten werden, wie Mittelerde, darüber hinaus stärker ausgebaut. In einer neuen Artikelserie "Konsequent zu Ende gedacht" will ich untersuchen, in wie weit solche Welten überhaupt halbwegs funktionstüchtig sind und wie das Leben in ihnen aussehen würde, wenn der große, klimatische Kampf vorbei ist. Wie wird Mittelerde aussehen, nachdem Sauron besiegt wurde? Wie lebt es sich auf Coruscant, wenn gerade keine Klonkriege oder Rebellion herrschen? Wie interagiert eine Figur wie Batman wirklich mit ihrer Umwelt? Nur selten werden in Fantasiewelten solche Fragen beantwortet (exemplarisch geschieht dies in "Watchmen"). Dabei können sie uns den Blick auf unsere eigene Welt öffnen. Im dritten Teil dieser Serie befassen wir uns mit True Blood.
True Blood ist eine Serie von HBO, die von der Prämisse ausgeht, dass Vampire existieren und schon immer unerkannt unter uns leben. Sie haben sich jedoch nun aktuell dazu entschieden, ihre Existenz bekanntzugeben und ein gedeihliches Auskommen mit den Menschen zu erreichen, was aufgrund der Existenz von synthetischem Blut namens "True Blood" möglich erscheint. Doch nicht nur sind nicht alle Vampire glücklich damit, dass die "guten alten Zeiten", in denen sie von Menschen trinken und sich ihrer einfach bedienen konnten vorbei sind; auch bei den Menschen gibt es viele Abwehrreaktionen, und christliche Fanatiker schließen sich mit dem Ziel zusammen, die Vampire zu bekämpfen und auszulöschen. Die eigentliche Geschichte der Serie, in der es um ein Beziehungsgeflecht zwischen den Bewohner der Kleinstadt Bon Temps in Louisiana und einige neu hinzugezogene oder schon immer dort lebenden Vampire geht, soll hier gar nicht das Thema sein. Wir wollen stattdessen einen Blick riskieren, indem wir die Darstellung der Vampirgesellschaft und ihre Interaktion mit den Menschen beobachten. Die Serie weist hier verblüffende Ähnlichkeiten mit den meisten früheren Vampirgeschichten auf, besonders etwa vom Urgestein des Genres "Interview mit einem Vampir", der Rollenspielreihe "Vampire the Masquerade" oder selbst Machwerken wie "Blade".
Eine Gemeinsamkeit aller dieser Welten ist es, dass die Vampire an Zahl eher gering sind - zwischen vielen tausenden und wenigen Millionen weltweit - und versteckt unter den Menschen leb(t)en, deren Blut sie zum Überleben brauchen. Die Vampire selbst haben ihre eigenen Gesellschaften häufig nach einem merkwürdigen Muster organisiert: da Alter (Vampire sind unsterblich) üblicherweise Macht bedeutet sind die ältestem Vampire gleichzeitig die Stärksten und Ressourcenreichsten und können deswegen für alle anderen die Bedingungen diktieren. Dies führt dazu, dass sich totalitäre Kleindiktaturen herausbilden, während diese Kleindiktaturen untereinander kaum Kontakt haben. Häufig verwenden diese Kleinsysteme monarchische Begriffe wie "König", "Prinz" oder "Fürst", haben jedoch mit echten Monarchien wenig gemein. Die jeweiligen Herrscher herrschen hauptsächlich um des Herrschen willens, verspüren wenig bis keine Verantwortung gegenüber ihren Untergebenen, die über die Sicherung des status quo hinausgeht (und sich häufig in drakonischen Strafen gegen die Verletzung der Tarnung Menschen gegenüber, dem Mord an anderen Vampiren und dem unerlaubten Schaffen von Nachwuchs äußert). Häufig schweben diese Herrschaften mit willkürlich ausgeführter Gewalt über mühsam in Zaum gehaltener Anarchie. Das ist eigentlich merkwürdig.
Denn Vampire werden praktisch immer als schöner, stärker und klüger als Menschen dargestellt. Sie existieren teilweise seit Jahrhunderten, haben also ein unvergleichliches Wissen angesammelt und verfügen über beeindruckende persönliche Ressourcen. Trotzdem sind sie nicht in der Lage, über primitivste Schlägermethoden als Herrschaftsmittel hinauszukommen. Erklärt wird das häufig mit irgendwelchen "Traditionen" und der generellen geistigen Unflexibilität nach einer jahrhundertealten Existenz, aber einen echten Sinn ergibt das kaum. Warum gibt es keine Versuche, eine tragfähige Vampirgesellschaft zu erschaffen? Selbst die Blutsauger aus "True Blood", die sich den Menschen zu erkennen gegeben haben, führen intern ihre arachaischen Traditionen fort, in denen "Könige" praktisch uneingeschränkt über Gebiete herrschen, "Sheriffs" ernennen, die ebenfalls über beeindruckende Machtfülle verfügen und sich nur der nebulösen "Autorität" einer Art Ältestenrat unterordnen müssen - wiederum nur, weil diese über die Macht verfügt, sie jederzeit zu vernichten und davon auch gerne Gebrauch macht, und sicher nicht weil es als gemeinschaftliches Interesse anerkannt wäre. Tatsächlich wird auch in True Blood - in den meisten anderen Vampirgeschichten ohnehin - wenig Hehl daraus gemacht, dass hohe Ämter effektiv Schleudersitze sind, die jederzeit von einer mächtigeren, skrupelloseren oder opportuneren Figur besetzt werden können. Der vorherige Träger kann diese Machtwechsel nicht überleben.
Dieses System ist inhärent dumm. Dass es über Jahrhunderte praktisch unverändert existiert haben soll entzieht sich jeder rationalen Betrachtung. Niemand kann Jahrhunderte lang einzig und allein durch willkürlichen Terror herrschen, ständig mit dem Stock drohend. Es ist auch auffällig, dass in allen Geschichten zwar gerne und stets auf die große Kontinuität dieser Systeme verwiesen wird, die eigentlichen Geschichten aber dann einen rapiden Wechsel von Führungspositionen aufweisen, weil die herrschenden Zustände unhaltbar sind. Diese inhärente Problemstellung scheint bisher niemandem groß aufgefallen zu sein. Ich behaupte dass sie aus der Natur der Vampir-Geschichten selbst resultiert. Die Gesellschaften und Politsysteme der Vampire, so skizzenhaft, unverbindlich und anarchisch-willkürlich sie sein mögen, entspringen einem sehr dunklen Punkt in unseren Herzen, den in einem mehr oder minder großen Ausmaß alle Menschen besitzen. Es ist ein tiefes Misstrauen nicht nur gegenüber anderen Menschen, sondern ultimativ gegen sich selbst. Dieser dunkle Punkt ist es, den sich Diktatoren und Alleinherrscher aller Couleur stets zunutze zu machen wissen.
Das bedarf einer kurzen Ausführung. Es gibt Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Etwa, dass eine Diktatur eine effiziente Herrschaftsform sei (sie ist es nicht), weil hier ja einer sagt, wo es lang geht. Dass auf Konsens und Kompromiss nicht zu vertrauen ist, dass die Meinung der Mehrheit in die Irre führe und die Problemlösung durch Kompromiss zu schwerfällig und langwierig sei. Dass, ultimativ, nicht nur jeder andere, sondern auch man selbst unfähig sei, die Herausforderungen eines selbstbestimmten Lebens zu meistern und dass deswegen eine Institution zur Durchsetzung bestimmter Prinzipien mit absoluter Macht ausgestattet werden müsse. Ich habe diesen dunklen Fleck in der Seele der Menschen im Umfeld von Vampir-Geschichten oftmals beobachten können, und es ist beachtlich, mit welcher Persistenz er sich hält. In Vampirgeschichten findet er seinen offensten Ausdruck, weil es offensichtlich nicht um Menschen geht, sondern um eine Spezies, die zwar in den meisten Beziehungen Menschen ähnelt, jedoch durch bestimmte Fähigkeiten sich über die Menschheit erhebt. Tatsächlich aber ist das nur eine Verneblung, denn die Vampire sind nur Surrogate für Menschen. Es sind Charaktere, die wir problemlos nachvollziehen können und auf die wir irgendwelche Ängste und Sehnsüchte projizieren (weswegen auch ständig Liebesgeschichten eine so dominante Rolle spielen).
Denn ernsthaft - eine Spezies, die sich permanent so verhält wie die Vampire das angeblich tun könnte niemals eine irgendwie tragfähige Gesellschaft aufbauen. Sie würde entweder vollständig auf den Status von Raubtieren zurückfallen (und sich dabei auch zwangsläufig den Menschen offenbaren und ausgerottet werden) oder aber feinsinnigere Instrumente entwickeln, so wie das die Menschen auch getan haben. Ideen wie die von Gewaltenteilung, Gewaltverzicht in der Politik und die Einhegung von Konflikten haben die Menschheit erkennbar vorangebracht und ihr geholfen, friedliches Zusammenleben zu organisieren. Warum diese Erkenntnisse vollständig an den Vampiren vorbeigehen sollen, die sonst so schnell dabei sind, Errungenschaften der Menschen zu adaptieren, entzieht sich rationalem Verständnis und ist nur zu erklären, wenn man Vampirgeschichten als Abbild von Ängsten und Sehnsüchten von Menschen begreift - und eben auch den Abgründen ihrer Seele.