Können wir nur metaphorisch über Gott reden? Analyse und Entgegnung zur metaphorischen Theologie von Dietz

In diesem Artikel geht es um eine ausführliche Darstellung und Entgegnung der metaphorischen Theologie, wie sie Thorsten Dietz in seinem Buch „Weiterglauben“ (hier meine Rezension) vertritt. Die große Frage ist: Wie klar und eindeutig können wir überhaupt über Gott reden?

Eine grundlegende These von Dietz ist:

„Von Gott reden können wir gar nicht anders als metaphorisch, also zeichenhaft, symbolisch, vermittelt über Bilder und Geschichten.“ S. 47.

zur metaphorischen theologie

1. Eine Beschreibung der metaphorischen Theologie

Ich will mich zunächst um eine faire Darstellung der metaphorischen Theologie bemühen.

1.1 Die Grundannahme des metaphorischen Redens von Gott

Laut Dietz stellt uns die Bibel die Offenbarung Gottes ambivalent, d.h. zweideutig vor: Einerseits offenbart Gott sich und gleichzeitig bleibt er verborgen.

„Diese Unklarheit ist für die Offenbarung Gottes wesentlich. So offenbart sich Gott: offenbar verborgen und verborgen offenbar.“ S. 38.

„Gott macht sich anschaulich und bleibt doch unsichtbar, er lässt sich berühren und bleibt doch ungreifbar. Davon sind letztlich alle Einsichten des Glaubens geprägt.“ S. 39

Dietz bezieht das auf alle Glaubensaussagen und er warnt davor, die Spannung aufzulösen! Weil Gott alle unsere Worte und unser Denken sprengt, deswegen ist alle Gotteserkenntnis immer indirekt, bildhaft und in Rätseln.

„Alle unsere Erkenntnis als solche ist nur annäherungsweise Gotteserkenntnis. Und sie ist grundsätzlich indirekt, vermittelt und daher immer zu unterscheiden von einer unmittelbaren Kenntnis.“ S. 40.

Dietz spricht sich gegen ein absolutes Wahrheitsverständnis, aber auch gegen einen völligen Wahrheitsrelativismus und gegen den Verzicht auf die Wahrheitsfrage  aus (S. 56). Wie kommen wir nun zur Erkenntnis der Wahrheit?

„Reifer Glaube ist nicht „einfach“, weder im subjektivistischen noch im objektivistischen Sinn. Reifer Glaube setzt sich auseinander mit der Tradition, den überlieferten Geschichten der eigenen Erzählgemeinschaft – und ist sich der Herausforderung bewusst, dass echtes Verstehen immer etwas Neues ist.“ S. 47.

Der biblische Begriff der Wahrheit wird von Dietz als relationales oder dialogisches Wahrheitsverständnis definiert. Weil allein Gott die Wahrheit ist, deshalb erschließt sich Wahrheit uns nur in der Begegnung mit Gott und darum kann ich mein richtiges Denken nicht als die Wahrheit bezeichnen. Es gibt nur eine Annäherung durch das Bleiben bei ihm bzw. seinem Wort („Prozess“), durch die eigene Veränderung („Verwandlung“) und das Umsetzen des Erkannten („Praxis“). S. 61-64.

„Wir finden die Wahrheit über Gott nicht einfach in der Bibel im Sinne von richtigen Sätzen, die sich mitschreiben und auswendig lernen lassen. Eine solche Annahme setzt ein Konzept von Wahrheit voraus, dem die Bibel gerade widerspricht. Gott ist kein Sachverhalt, über den sich streng objektiv, distanziert und unpersönlich Wahrheit nachweisen oder ausschließen lässt. Es gibt keine Wahrheitserkenntnis über Gott, ohne dieses sich Einlassen auf Begegnung, Entwicklung, Veränderung und Praxis.“ S. 65.

Meine Zusammenfassung in Kurzform: Obwohl Gott sich offenbart hat, bleibt er auch verborgen und deswegen lässt sich die Bibel nur bildhaft lesen – die Wahrheiten sind darin verborgen. 

1.2 Die Auswirkungen der metaphorischen Theologie

Dies führt laut Dietz einmal dazu, dass wir mit größerer Gelassenheit mit Glaubensunterschieden umgehen können. Weil Gott uns nicht gehört, deshalb bleiben Gott und unser Glaube immer zweierlei (S. 33). Vielleicht können wir ja sogar etwas von Andersgläubigen lernen?

Eine zweite genannte Auswirkung ist die, dass Gott in allen Zeiten und allen unseren Lebenssituationen unterschiedlich erlebbar und vertrauenswürdig ist. Wenn unser Glaube schwinden will, liegt das nicht am christlichen Glauben als solchem, sondern weil wir an einem bestimmten Bild festhalten. Wer dagegen daran festhält, dass Gott größer ist, erlebt:

„Gott begibt sich in den jeweiligen Horizont der Menschen und sprengt diesen zugleich. Als der nahe Gott ist er ungreifbar. Er macht sich verständlich und bleibt unergründlich.“ S. 42.

Drittens haben wir Gott nie im Griff und können deshalb nicht klar und eindeutig Klartext reden und bekennen. Auch bei allen christlichen Bekenntnissen bleibt eine Differenz zwischen dem Bekenntnis und der Wirklichkeit (S. 44-45). Mit Karl Rahner sagt Dietz:

„Alles, was wir sagen, müssen wir immer aufheben in Richtung auf das Geheimnis Gottes, das er selbst ist.“ S. 50.

Und nicht zuletzt ermöglicht diese Ansicht eine größere Freiheit beim Verständnis von Gottes Wort. Bestimmte Aussagen in den Bibeltexten müssen nicht alle wahr sein, sondern entscheidend ist die dahinterliegende Bedeutung. Dies wird bei der Thematisierung der Sintflut in Kapitel 5 deutlich. Sie soll laut Dietz nicht historisch gewesen sein, sondern lediglich bestimmte Wahrheiten vermitteln.

2. Untersuchung der biblischen Argumente für die metaphorische Theologie

2.1 Hauptargument 1: Gottes Offenbarung in 2. Mose 32-34

Das Volk Israel macht sich mit einem goldenen Kalb einen Gott zum Anfassen. Dagegen bleibt der wahre Gott dem Volk unverfügbar. Selbst Mose, der zahlreiche Gottesbegegnungen hatte, wünscht sich erfolglos Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

„Es gehört zum Wesen des Glaubens, dass dieser nicht ein für alle Mal ein sicherer Besitz ist. Die Erinnerung an den Gott des Exodus ist allein keine Gewähr dafür, dass du mit Gott heil durch die Wüste kommst.“ S. 37-38.

Zwei Linien stehen in 2Mos 32-34 absichtsvoll nebeneinander: Gott offenbart sich und bleibt doch verborgen. Für Dietz ist dies der erste starke Beleg seines metaphorischen Verständnisses. 

Wer den biblischen Text liest, wird nicht leugnen, dass beide Aussagen vorhanden sind. Doch die Frage, die man stellen sollte, ist: Worauf beziehen sie sich? Was wurde offenbar? Was ist verborgen? Will der Text deutlich machen, dass das, was Gott offenbart hat,  letztlich auch verborgen ist oder will der Text sagen, dass Gott letztlich verborgen bleibt, auch wenn er einiges von sich klar offenbart hat?

Erstens spricht der Text eindeutig historisch von dem Auszug aus Ägypten, dem Volk Gottes am Berg Sinai, Aaron, Mose, Josua und von den Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob. In dem Buch werden alle Tore für die Bibelkritik geöffnet, die sich häufig letztlich gegen die Historizität wendet.

Zweitens und noch wichtiger spricht der Text von unmissverständlicher und klarer Offenbarung. Mose wünschte sich Gott bis ins Letzte zu sehen. Obwohl Gott es ihm nicht ermöglichte, offenbarte er sich ihm. Diese Offenbarung von Gottes Charakter (34,6-7) ist klar und eindeutig:

„Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!“ 

Diese offenbarte Wahrheit wird in zahlreichen anderen Bibeltexten als Wahrheit zitiert oder aufgegriffen. Was bleibt an diesen Aussagen unklar oder verborgen? Auch die zwei neuen Steintafeln mit den 10 Geboten, von denen in diesem Kapitel die Rede ist, sind „schwarz auf weiß“ Gottes unmissverständliche Offenbarung.

Die Missinterpretation von Dietz besteht m. E. darin, dass er Gottes letztliche Verborgenheit einfach auf den Charakter der Offenbarung Gottes  überträgt. Das ist mit 2. Mose 32-34 nicht zu begründen! Gottes Offenbarung bleibt hier klar, auch wenn Mose und das Volk Gott nicht bis ins letzte erkennen können.

2.2 Hauptargument 2: Einige neutestamentliche Bibelstellen

Als nächstes versucht Dietz seine Ansicht mit zahlreichen Bibelstellen aus dem Neuen Testament zu begründen:

  1. Jesus redete immer wieder in Gleichnissen und Bildern vom Reich Gottes (Mk 4,33).
  2. Wenn wir von Gott reden, rühren wir an ein Geheimnis: „Gott wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann.“ (1Tim 6,16). 
  3. Gott bleibt unverfügbar: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt.“ (Joh 3,8)
  4. „Wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen“ (2Kor 5,7). Dietz schriebt: „Gott macht sich anschaulich und bleibt doch
    unsichtbar, er lässt sich berühren und bleibt doch ungreifbar. Da-
    von sind letztlich alle Einsichten des Glaubens geprägt.“ S. 39
  5. „Der Apostel Paulus macht diese Spannung durch eine Metapher deutlich: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild.“ (1Kor 13,12)“ (…) „Paulus würde sagen: Ja, ich spreche in Rätseln, aber nicht, weil ich mich nicht klar ausdrücken will oder kann, sondern weil ich von Gott rede. Gott sprengt alle unsere Worte, alle unsere Gedanken. Darum können wir von Gott nicht anders reden als in Rätseln.“ S. 40
  6. Zuletzt will Dietz Römer 11,33-36 für seine Sichtweise verwenden. „Als der nahe Gott ist er ungreifbar. Er macht sich verständlich und bleibt unergründlich.“ S. 42.

Keine dieser Bibelstellen unterstützt die Sichtweise von Dietz überzeugend:

  1. Dietz zitiert Markus 4,33 und verschweigt den nächsten Vers: Jesus legte die Gleichnisse alle aus! Sie hatten eine bestimmte Bedeutung. Jesus redete hier zum Volk nur in Gleichnissen, aber an anderen Stellen auch klar und deutlich! Die Bibel besteht nicht nur aus Gleichnissen – und selbst diese wurden erklärt!
  2. 1Tim 6,16 spricht von der letzten Verborgenheit Gottes, aber nicht von der Verborgenheit von Gottes Wort. 
  3. Die Aussage aus Joh 3,8 bezieht sich auf das letztlich unverständliche Wirken des Heiligen Geistes bei der Wiedergeburt – nicht auf Gottes Wort. Im Gegenteil – Jesus muss Nikodemus erklären, dass das Wirken an Gottes Wort gebunden ist (Joh 3,10-12).
  4. Das Wandeln im Glauben – nicht im Schauen (2Kor 5,7) spricht im Kontext nicht gegen eine klare Offenbarung Gottes, sondern von der Vorzeitigkeit dieses Lebens – wir werden noch sehen, was wir glauben! Ja, wir schauen Gott noch nicht. Aber wir hören sehr wohl sein klar offenbartes Wort! Und das brauchen wir auch, schließlich kommt der Glaube aus dem Hören des Wortes Gottes. Der Fehler von Dietz besteht darin, die Verborgenheit Gottes auf „alle Einsichten des Glaubens“ zu übertragen. Nur, weil wir Gott nicht sehen können heißt das nicht, dass wir nicht klare Einsichten über ihn aus seinem Wort gewinnen können.
  5. Die Bibelstelle aus 1Kor 13,12 wird leider auch missbraucht. Paulus spricht hier von der unvollständigen Erkenntnis jedes Menschen – nicht von der unklaren oder unvollständigen Offenbarung Gottes. Dass der Mensch Gott nur stückweise erkennen kann, begründet Paulus nicht mit der verborgenen Offenbarung Gottes! Im Gegenteil zum Gedankengang bei Dietz fordert Paulus seine Leser zwei Verse später auf, sich um die Gaben der prophetischen Rede zu bemühen! Wer Gottes Wort weitergibt, kann nämlich verständlich für alle Menschen zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung wirken (1Kor 14,3)!
  6. Paulus schreibt im Römerbrief elf lange Kapitel um am Ende zu sagen, dass alles geschriebene ungreifbar und unergründlich ist? Das sei ferne! Gott (auf den sich Römer 11,33-36 bezieht) bleibt letztlich ungreifbar und unergründlich, aber seine Offenbarung genügt, um Klartext zu reden! 

Obwohl viele dieser Bibelstellen von Gottes letzter Verborgenheit sprechen, kann keine dieser von Dietz gebrauchten Bibelstellen als Beleg für eine vollständig metaphorische Auslegung der Bibel dienen. Auch wenn Gott letztlich noch verborgen ist, hat er alles, was wir über ihn wissen müssen, ausreichend und für uns klar und deutlich offenbart, sodass wir auf Basis der Schrift objektive Wahrheiten vertreten können!

2.3 Hauptargument 3: Das Konzept von Wahrheit im Johannesevangelium

Im dritten Kapitel nähert Dietz sich über die Wahrheitsfrage des Pilatus (Joh 18,38) und dann über das ganze Johannesevangelium („Halten wir uns an hier nur an das Johannesevangelium.“ S. 61) an das biblische Wahrheitskonzept. 

Dietz macht mit Joh 14,6 („Ich bin … die Wahrheit“) deutlich, dass Wahrheit sich in der Begegnung mit Jesus erschließt. Johannes 8,31 zeigt: „Die Wahrheit des Glaubens erschließt sich nicht auf einen Schlag. Es gibt Stufen des Verstehens, Fortschritte in der Erkenntnis. Wahrheitserkenntnis ist ein Prozess.“ S.62. Mit Joh 8,32 spricht Dietz von der folgenden Veränderung und Verwandlung durch Selbsterkenntnis und mit 1Joh 1,6 von der Notwendigkeit des Tuns von Gottes Willen. Zusammenfassend zeigt Dietz richtig, dass der biblische Wahrheitsbegriff ein relationales und dialogisches Wahrheitskonzept verkörpert.

Doch warum übergeht Dietz zahlreiche Bibelstellen im Johannesevangelium, die auch eindeutig vom biblischen Wahrheitskonzept sprechen? Ist es lauter, sich ein paar passende Bibelstellen auszusuchen und die anderen unbeachtet zu lassen?

Bibelstellen wie Johannes 5,33; 8,40 oder 17,17 werden nicht erwähnt, weil sie sich gegen Dietz Konzept und zum Beispiel gegen folgende Behauptung richten:

„Christliche Wahrheitserkenntnis gibt es nicht einfach in Form von objektiven Sätzen, die auf Beobachtungen beruhen und sich als Wissen mitteilen lassen.“ S. 61

Die genannten Bibelstellen aus dem Johannes-Evangelium sprechen von einer Wahrheit in der Offenbarung Gottes, von der man klar reden kann oder die in schriftlichen Worten bezeugt ist. Hier nur die rechten bekannten Worte aus Jesus Gebet in Joh 17,17:

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.

Man muss Gott nicht in mystischen Erfahrungen mit Jesus begegnen, sondern man kann die objektive Wahrheit von dem Evangelium in Jesus Christus durch die Bibel erkennen! D.h. der biblische Wahrheitsbegriff ist relational und dialogisch – aber auch schriftlich offenbart!

Johannes schreibt am Ende seines Evangeliums von sich selbst:

„Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.“ (Joh 19,35)

3. Argumentation gegen die metaphorische Auslegung und Theologie

3.1 Die metaphorische Auslegung und Theologie bleibt letztlich unklar

So wie die metaphorische Auslegung bei Dietz beschrieben wird, bleibt sie (bewusst?) unklar. Sie öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Was ist letztlich verborgen und was ist klar? Je nachdem, was einem passt und wie man das persönlich beurteilt – oder der momentane Stand der Popularwissenschaft? 

Natürlich ist Gott unergründlich und wir können Ihn niemals völlig verstehen. Doch Dietz grenzt sich immer wieder ganz grundsätzlich gegen alle klaren Wahrheiten über Gott ab:

„Wir finden die Wahrheit über Gott nicht einfach in der Bibel im Sinne von richtigen Sätzen, die sich mitschreiben und auswendig lernen lassen.“ S. 65.

Die ganze Wahrheit sicher nicht. Aber doch viele Wahrheiten! Schließlich kann auch Prof. Dietz Aussagen machen wie:

„Es ist entscheidend, dass wir durch das Vertrauen auf Gott allein gerettet werden. Dieses Vertrauen hängt nicht in der Luft, es stützt sich auf die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus.“ S. 73.

Wie kommt man zu solchen und vielen anderen klaren Aussagen, wenn man sich gegen jegliche durch Bibelstellen belegbare objektive Wahrheitsaussage ausspricht? Widerspricht man sich nicht letztlich selbst? Es gelingt Dietz m. E. nicht deutlich zu machen, was die Alternative ist und wie man zu ihr gelangt. 

3.2 Gottes verborgenes Wesen spricht nicht gegen klare Offenbarung

Selbstverständlich müssen alle Christen bekennen, dass Gott letztlich unerforschlich, unbegreiflich und für unseren Verstand unermesslich bleibt (Ps 145,3; 147,5). Doch das ist nicht dasselbe wie „unverständlich“ oder „unklar“.  Immer wieder wird im Buch der Fehlschluss begangen, dass wir nicht eindeutig von Gott reden können, weil Gott letztlich verborgen bleibt. Doch mit der Bibel kann man diese Meinung nicht begründen.

Warum sollte Gott nicht bestimmte Dinge von sich und seinem Willen eindeutig und klar offenbaren können ohne alles von sich offenbaren zu müssen? Andersherum gesagt: Auch wenn wir nicht alles über Gott wissen, können wir doch viele Wahrheiten über ihn klar erkennen!

„Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes.“ (5Mos 29,28)

Der Fehlschluss wird von Dietz ist, die Unerforschlichkeit Gottes auf alle geistlichen Wahrheiten auszuweiten. Doch wir müssen Gott oder andere geistliche Wahrheiten nicht völlig oder erschöpfend kennen und verstehen, um wahre Dinge über Gott zu erkennen. Auch wenn kein Mensch alle Wahrheit kennt und für sich beanspruchen kann, warum sollten wir Menschen nicht bestimmte Wahrheiten erkennen und bekennen können?

Entscheidend ist, dass Gott, der alle Wahrheiten kennt und niemals lügt, uns einige wahre Tatsachen mitgeteilt hat, von denen wir sicher sein können, dass sie immer wahr bleiben!

Selbst kleine Kinder können ihren Vater richtig verstehen, selbst wenn sie noch lange nicht alles über ihn wissen oder den verstandesmäßigen Horizont haben. Warum sollte ein guter Vater nicht klar und verständlich zu seinen Kindern kommunizieren können?

Obwohl Gott sich noch nicht ganz offenbart hat und für uns unergründlich bleibt, können Menschen Gott selbst erkennen (Jer 9,23-24; Joh 17,3) und zwar durch die Bibel, sein Wort!

Die Offenbarung Gottes ist noch nicht absolut (Christen warten darauf), aber sie beansprucht wahr, richtig und klar zu sein (siehe Belege weiter unten). Gottes offenbartes Wort fordert uns sogar auf, an ihm festzuhalten, selbst wenn es unseren Verstand  übersteigt (Spr 3,5-7 im Kontext) oder es gilt dafür einen großen Preis zu bezahlen (Offb 3,8-10). Letztlich verspricht Gott uns, dass wir durch den Glauben an sein Wort ihn von Angesicht zu Angesicht sehen werden! Vgl. Joh 5,24; 8,51

3.3 Die Klarheit der Heiligen Schrift wird vielfach bezeugt

Dietz spricht sich, wie in vielen Zitaten oben deutlich wurde, wiederholt gegen die Klarheit der Heiligen Schrift aus. Doch die Bibel beansprucht von sich selbst klare Offenbarung Gottes zu sein!

1) Gott offenbart sich und geistliche Wahrheiten verständlich, sodass auch wir Menschen darüber reden können:

Gott offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht. Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, dass du mir Weisheit und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart. (Dan 2,22-23, siehe auch Mt 11,25)

2) Beim Lesen der Bibel erfahren wir, dass Gott sich nach und nach immer mehr offenbart hat. Diese fortlaufende Offenbarung wurde in  Worten festgehalten und funktioniert nur, wenn man davon ausgeht, dass sie klar und eindeutig ist. Worte von Mose, David, Jesaja und vielen anderen werden Jahrhunderte  und Jahrtausende später eins zu eins als Wahrheit aufgegriffen und verwendet.

3) Jesus macht an verschiedenen Stellen deutlich, dass nicht die Bibel unklar ist, sondern die Menschen sie missverstehen oder nicht anerkennen wollen (Mt 12,3.5; 21,42; 22,29.31).

Wenn Jesus argumentierte stellte er immer wieder die Frage: „Habt ihr nicht gelesen?“ (z.B. Mt 19,4)  Das heißt: Er ging davon aus, dass wir durch Lesen der Schrift Wahrheit erkennen und theologische Fragen eindeutig beantworten können.

4) Selbst Kinder und Unverständige können durch das klare Zeugnis der Bibel Wahrheiten erkennen und weise werden: 5Mos 6,6-7; Ps 19,8. 

Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewiss und macht die Unverständigen weise. (Ps 19,8, siehe auch 5Mos 6,6-7)

5) Die Bibel diente allen Gläubigen als Grundlage des Glaubens (vgl. Eph 2,20)! Wie kann Paulus göttliche Wahrheiten an normale Gemeindeglieder schreiben? Wie hätte man glauben und auf etwas bauen können, was unklar ist?  Gottes Wort ist ein sicheres Fundament (vgl. Mt 7,24-27)!

6) Gottes Wort beansprucht vollkommen zu sein und fähig uns eindeutig zu unterweisen (Ps 19,8; 119,96; 2Tim 3,14-17; 1Petr 2,2).

4. Fazit zur theologischen Theologie

Ich hoffe ich konnte zeigen, dass Gottes Offenbarung an uns nicht gleichzeitig offenbar und verborgen ist!

Gott ist mein Zeuge, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein zugleich ist. (2Kor 1,18)

Die Bibel führt uns immer wieder zur Frage, ob wir auch bezüglich unserer Erkenntnis Gott mehr vertrauen, als den klugen Menschen unserer Zeit, den Wissenschaften und sonstigen Idealen. Wohl dem, der sich auf Gottes Offenbarung verlässt!

Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. (Dan 2,27-28)

Dem Gott, der die Macht hat, euch in eurem Glauben zu festigen durch das Evangelium, die Botschaft von Jesus Christus, die mir anvertraut ist,dem Gott, der ´uns in dieser Botschaft seinen Plan` mitgeteilt hat, ein seit undenklichen Zeiten verborgen gehaltenes Geheimnis, dem ewigen Gott, der dieses Geheimnis jetzt enthüllt hat und in dessen Auftrag es anhand der prophetischen Worte der Schrift allen Völkern bekannt gemacht worden ist, damit sie das Evangelium annehmen und an Jesus glauben  – diesem Gott, der allein weise ist ´und den wir` durch Jesus Christus ´preisen`, gebührt die Ehre für immer und ewig. Amen. (Röm 16,25-27)

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