Aber einen ganzen Blott nur über einen einzigen fremden Blott zu machen, ist mir eigentlich zu unkreativ.
Wenn ich hier denn doch über meinen Schatten springe, dann nicht deshalb, weil ich den Blog von Alexander Schatten propagieren wollte (den ich zwar auch sehr schätze), sondern denjenigen einer anderen Person aus Wien: Isabel Synnatschke. Die hat es freilich nach Dresden verschlagen, wo sie die Stadt und die Umgebung so liebevoll bebloggt als wenn es ihre Heimat wäre. Aber die Einträge gehen weit darüber hinaus, denn die Synnatschkes sind professionelle (Natur- und Reise-)Fotografen, und was zuerst mein Auge auf sich gezogen hatte war nicht der Blog, sondern "Die Welle". Das ist eine (von der Webseite "Earthshots" als "Photo of the Day" für den 03.05.2011 ausgezeichnete) Aufnahme von Steffen Synnatschke aus dem Wilden Westen. Genauer: der Künstler hat sie im amerikanischen Südwesten aufgenommen, auf den der Werbespruch "dove la natura è colore" (wo die Natur Farbe ist), noch weitaus mehr zutrifft als auf die (zwar gleichfalls schöne) italienische Region Apulien (Puglia), welche mit diesem Slogan Touristen zu ködern sucht.
Das Ehepaar Synnatschke hat seine wunderbaren Bilder im Netz auf mehreren Webseiten verbreitet, aber bevor ich zu denen verlinke, hier zunächst noch zwei ebenfalls preisgekrönte Aufnahmen, diesmal von ihr:
- Jewels of the Sea / Juwelen des Meeres (mein Favorit: 'so einfach und schlicht und doch so bezaubernd', und ein kühler Kontrast zur 'warmen' "Welle") und
- Das goldene Auge / The Goldeneye.
Steffen Synnatschke hat auf seiner Webseite u. a. auch ein faszinierendes Tool eingestellt, einen "Geocoder": "Geographic Tools: Sun, Moon & Weather Tool for Outdoor Photographers".
Dieses Werkzeug kann man (im Gegensatz zur Direkteingabe dieser Suchanfrage bei Google Maps), nicht einmal mit der Suche nach "Posemuckel" zur Verzweiflung treiben: es weiß ganz genau, dass man in Wahrheit nach Podmokle Wielkie und Podmokle Małe suchen wollte und erzählt uns alles, was eigentlich jeder über Posemuckel wissen sollte: Die geographischen Koordination, also Längengrad und Breitengrad, die Höhe über dem Meeresspiegel (immerhin 52 m), Zeitzone, Sonnenaufgang, Monduntergang, Wetter ..... . Und einen Link zum Auffinden des Ortes in Google Maps gibt es auch.
Auf der Webseite von Isabell Synnatschke kann man u. a. auch zahlreiche Fotos von in Dresden, um Dresden und um Dresden herum anschauen (darunter hier ihre Lieblingsaufnahmen der Stadt).
Wenn ich im Titel von "Konkurrenz" gesprochen habe dann deswegen, weil ich vorliegend ja schließlich ebenfalls eine Art Reiseblog betreibe, und ebenfalls bebildert. (Von daher erklärt es sich auch, dass ich diesen Blott hier einstelle und nicht etwa in meinem - älteren - Parallel-Blog "Canabbaia".)
Freilich pflege ich ein eher militärisches Verständnis vom Fotografieren:
"Draufhalten und abdrücken".
Beim Brinkmann muss es halt die Masse bringen: wenn man am Abend mit manchmal 600 und mehr geernteten Bildern heimkehrt, wird schon was Brauchbares dabei sein ;-).
Freilich dauert dann das Aussortieren auch länger als das Knipsen.
Textstand vom 13.09.2011