Am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Thema Meerrettich (ich habe übrigens in der Nacht nicht von Meerrettich geträumt). Nach viel Theorie und Kochen war heute zuerst ein Besuch bei der Meerrettichkönigin angesagt.
Die Meerrettichkönigin residiert in Baiersdorf im Restaurant „Zum Storchennest“. Und wieso das Restaurant diesen Namen hat, erfährt man, wenn man einen Blick auf das Dach wirft.
Restaurant Zum Storchennest in Baiersdorf
Restaurant Zum Storchennest in Baiersdorf
Stilecht mit Schärpe und Krone wurden wir von ihr empfangen.
Meerrettichkönigin Isabella I im Restaurant Zum Storchennest in Baiersdorf
An einem großen runden Tisch konnten wir die Meerrettichkönigin interviewen. Ihr Name ist übrigens Isabella die Erste. Zu Beginn war sie etwas nervös, doch das legte sich im Laufe der Zeit.
So haben wir erfahren, dass man sich als Meerrettichkönigin schriftlich bewerben muss. In der Bewerbung muss man beschreiben, wieso man sich als Meerrettichkönigin bewirbt. Kenntnisse rund um den Meerrettich und die fränkische Schweiz sind von Vorteil. Aus den Bewerbungen bestimmt ein Komitee einige Kandidatinnen für die engere Auswahl, die sich persönlich vorstellen dürfen. Ein Contest a la Germany Next Super Model ist allerdings nicht im Auswahlverfahren enthalten und somit müssen die Bewerberinnen nicht im Bikini über einen Laufsteg gehen. Isabella I ging als Siegerin dieses Jahr hervor und ist für 2 Jahre die Bayerische Meerrettichkönigin.
Zwischendurch gab es noch ein Muffin mit einem Hauch von Meerrettich in der Schokoladenfüllung. Lauwarm serviert, schmeckte dies hervorragend.
Im Restaurant Zum Storchennest: Muffin mit Meerrettich, Königin und Tee
Das Restaurant Zum Storchennest nimmt nicht an den Scharfen Wochen teil, da man hierzu mindestens 3 unterschiedliche Hauptgerichte auf der Karte haben muss. Der Besitzer (übrigens der Ehemann der Meerrettichkönigin) erklärte, dass er immer alles frisch kocht und daher nur eine kleine Speisekarte im Angebot hat, die nur ein Meerrettichgericht beinhaltet. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich lohnen kann, dort einen Stopp zum Essen einzuplanen (z.B. nach dem Besuch des Meerrettichmuseum).
Wir fuhren anschließend Richtung Kirchehrenbach und machten noch einen Zwischenstopp in Gosbach. Hier wurden einige Kürbisse angeboten. Die schönen Arrangements waren von der Straße zu sehen und lohnten für einen kurzen Fotostopp.
Ein Zwergkaninchen entdeckten wir auch in einem Hof. Sehr schön.
Zwergkaninchen in Gosbach
Weiter ging es zu unserem Ziel dem Brennerei-Gasthaus Sponsel in Kirchehrenbach. Durch das Dorf fließt ein kleiner Bach in dem sich Enten tummelten.
Bach in Kirchehrenbach
Dieses Gasthaus nimmt an den Scharfen Wochen teil und auf dem Programm stand ein 3-Gänge-Meerrettich-Menu.
Gasthaus – Brennerei Sponsel in Kirchehrenbach
Unser Tisch im Gasthaus Sponsel
Der Inhaber Herr Sponsel betreibt zusammen mit seinen beiden Söhnen dieses Gasthaus und erklärte uns ausführlich, woher das Obst für die Brände stammt und die Zutaten für das heutige Menü.
Zu Beginn erhielten wir aber erst einmal Apfelquittenbrand. Ich bin kein Fan von Schnaps, doch dieser mundete. Eine Jubiläumsausgabe zu 10 Jahre Kunst & Genuss.
Jubiläumsausgabe Apfelquittenbrand
Zum Trinken wählte ich einen trockenen Riesling. Es folgte ein Gruß vom Haus in Form eines Brötchens mit Lachs und natürlich Meerrettich.
Lachsbrötchen mit Meerrettich
Als Vorspeise wurde ein Cappuccino von roten Betten und Krensuppe und gerösteten Speckstreifen serviert. Was sehr raffiniertes.
Cappuccino von roten Betten und Krensuppe und gerösteten Speckstreifen
Eine kleine Pause wurde uns in Form eines Rundgangs durch die Brennerei gegönnt. Unser Wissen wurde jetzt auch in dieser Richtung erweitert (u.a. haben wir Erfahren wie viel Formalien vom Zoll verlangt werden).
Brennerei im Gasthaus Sponsel in Kirchehrenbach
Sehr anschaulich wurde auf einer Skizze in der Brennerei erklärt, wie aus Obst und Hefe Schnaps wird.
Wie Schnaps hergestellt wird
Meine Frau fragte nach, ob sie einen Blick in die Küche werfen darf. Dies wurde ihr nicht verwehrt und sie sah die Zubereitung des Hauptgang.
In der Küche im Gasthaus Sponsel
In der Küche im Gasthaus Sponsel
In der Küche im Gasthaus Sponsel
Mit dem neu erworbenen Wissen und dem Blick in die Küche ging es zurück und der Hauptgang wurde serviert: Dreierlei Filet vom Kren mit Hansgirgelen. Mir hat am besten das mit einer Meerrrettichkruste überbackene Filet geschmeckt (auf dem Bild ganz rechts). Die beiden anderen Filets waren aber auch lecker.
Dreierlei Filet vom Kren mit Hansgirgelen
Es fehlte jetzt noch die Nachspeise. Hierzu wurde uns ein Mohn-Kren-Parfait an Fruchtspiegel serviert. Interessant war wieder der dezente Geschmack von Meerrettich im Hintergrund.
Mohn-Kren-Parfait an Fruchtspiegel
Die drei Gänge waren rundum gelungen. Zum Abschluss dann nochmals was hochprozentiges. Die große Ausgabe des Fasses hatten wir schon in der Brennerei gesehen und im Gasthaus gab es noch eine kleinere Version. Einen limitierten fränkischen Apfelbrand.
Fass mit fränkischen Apfelbrand
Apfelquittenbrand
Mit diesem Apfelbrand gehen für uns 24 Stunden Meerrettich zu Ende. Wir haben sehr viel gelernt, gesehen und schmecken dürfen. Und noch ein Fazit danach: Uns hängt der Meerrettich nicht zu den Ohren raus. Ganz im Gegenteil wir werden diesen zukünftig vermehrt bei unseren Essen einsetzen.
Wer genauso Interessiert an Meerrettich ist, der kann im Oktober bei den scharfen Wochen in der fränkischen Schweiz sein Wissen genauso erweitern wie wir das getan haben.
Dieser Bericht entstand im Rahmen einer Pressereise Fränkische Schweiz. Sehr vielen Dank an Fr. Schneider von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und Frau Waxenberger von BPRC für das interessante Programm und die hervorragende Organisation. Ebenso ein Dankeschön an das Restaurant zum Storchennest und Sponsel.