Ein Konflikt zeigt, was dem anderen wichtig ist.
"Ein Konflikt verdeutlicht den Unterschied zwischen zwei Partnern - und gerade die Unterschiede machen eine Beziehung erst spannend", sagt die Expertin. Das Beziehungsmodell "Gegensätze ziehen sich an" wird in der Praxis gewiss nicht langweilig - doch es muss auch gut lebbar sein. Dabei ist es wichtig, sich mit sich selbst und dem anderen auseinanderzusetzen und tolerant zu sein.In einem Konflikt lernt man sowohl sich selbst als auch den anderen erst so richtig kennen. "Entscheidend ist, wie beide damit umgehen", sagt Ettl weiter, "das Wichtigste ist, die Sicht des anderen nicht zu bewerten. Es bringt nichts, den anderen abzuwerten, bloß weil er seinen Urlaub lieber in den Bergen verbringen will als am Strand." Zwei Menschen haben unterschiedliche Ansichten und Bedürfnisse – und beides ist ok.
Konflikte können die Paarbeziehung vertiefen
Wer mit Kreativität neue Varianten des Konfliktlösens entwickelt und nicht jede Kleinigkeit in einen Weltkrieg ausarten lässt, kann die Beziehung noch mehr zu vertiefen. "Man kann zum Beispiel einmal die Würfel entscheiden lassen oder einfach mal über die beidseitige Engstirnigkeit gemeinsam lachen", schlägt Ettl vor.Verständnis und Humor sind für Ettl die erprobtesten Rezepte: "Auf den Partner eingehen und auch sagen, was einem wichtig ist, sind die Essenz, wenn man Konflikte positiv nützen will. Und auch immer wieder mal liebevoll ein Auge zudrücken und dem anderen verzeihen."
Liebevolle Aufmerksamkeiten wie kleine Geschenke zwischendurch machen ebenso stark für Turbulenzen.
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