Kompostsehnsüchte

Von Beautifulvenditti

Jetzt hat es mich also vollkommen erwischt. Was vor vier oder fünf Jahren mit dem Umgraben eines Brombeerbeets anfing, hat sich zu einer wahren Besessenheit ausgewachsen. Inzwischen reicht es mir nicht mal mehr, eine Vielfalt an Samen zu bestellen und im Internet zu recherchieren, seit einigen Tagen wälze ich doch tatsächlich Gartenratgeber. Und zwar nicht nur diese Feld-Wald-und Wiesen-Ratgeber, sondern auch das Hardcore-Zeug, Bücher, in denen es nur so wimmelt von anregenden Begriffen wie “Selbstversorgung”, “selber kompostieren” und “Brennnessel-Jauche”. Gefährliches Zeug, glaubt mir.

Nein, natürlich kommt das mit der Selbstversorgung nicht in Frage für uns, wir haben ja nicht mal Platz für Hühner, geschweige denn für eine Kuh, aber das mit dem Kompostieren und der Jauche geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Inzwischen träume ich gar nachts vom perfekten Kompostbehälter. Und dann erst die Idee mit dem umgekehrten Blumentopf über dem Rhabarber… und die improvisierte Tontopf-Gewächshausheizung, um die zarten Pflänzchen in Frostnächten zu schützen… und die Sache mit den Nützlichen… Ganz klar, vor uns liegen äusserst spannende Monate.

Bevor es aber richtig losgehen kann, muss ich noch lange vor meinem 40. Geburtstag den Widerstand gegen Gummistiefel und Gartenjacke wohl aufgeben. Ballerina und Poncho erweisen sich als ziemlich unpraktisch, wenn man nicht nur mit den Pflanzen plaudern, sondern auch mit ihnen arbeiten will. An einem aber halte ich fest: Geblümt müssen sie sein, meine Gummistiefel, etwas anderes kommt mir nicht an die Füsse.