Kompliziertes Steuerrecht für den Normalbürger, damit die Politik besser umverteilen kann

Von Fritze

Der Staat ist als großes Steuermonster bekannt und erhebt auf alles Steuern, über das Gehalt bis zum Verbrauch. Damit ein Staat überlebensfähig ist, sind Steuereinnahmen notwendig und das streitet keiner ab. Alleine die Art der Steuereinnahmen sind fraglich und vor allem die politische Art der Steuerausgaben. Sobald die Politik mit den Einnahmen nicht auskommt, wird an der Steuerschraube gedreht. Die Steuerausgaben richten sich nach dem politischen Willen, was aus Sicht der Politiker gerade am meisten einer Subventionierung unterliegen soll. Es ist politische Willkür, wer zu „pampern“ ist und wer zu „schröpfen“. Der Staat möchte umverteilen, dem einen etwas wegnehmen und dem anderen etwas geben. Nicht selten geht es dabei um Wählerstimmen, zumindest soll ein verfälschter Eindruck entstehen, dass eine bestimmte wahlrelevante Gruppe etwas bekommt. Doch dieses ist ebenfalls Augenwischerei, denn jeder mehrerhaltene Euro wird an anderer Stelle, aufgrund des Umverteilungsprinzips, doppelt und dreifach wieder zum Wohl Anderer eingezogen.

Das Steuersystem ist in Deutschland von der Politik derart kompliziert gestaltet, sodass der Normalbürger, der nicht jedes Jahr ein wochenlanges Steuerseminar besuchen kann, den Überblick total verliert. Unzählige Steuerberater, oder zahlreiche Lohnsteuerhilfevereine, verdienen sich jedes Jahr eine weitere goldene Nase um den verzweifelten Bürger aus der Misere der gesetzlich vorgeschriebenen Steuererklärung herauszuhelfen. Die Steuererklärung fremd anfertigen zu lassen, kostet wiederum und falls es eine Rückerstattung geben sollte, landet diese entweder ganz oder zum Teil bei dem Steuerberater. Wer keine Fremdhilfe in Anspruch nimmt, vergisst häufig aus Unkenntnis alle Absetzungsmöglichkeiten auszuschöpfen und das bedeutet somit einen weiteren Steuergewinn für den Fiskus. Wenn es dann bei 20 Millionen Steuererklärungen pro Erklärung nur 10 Euro wären, so ist es im Gesamten für den Staat ein Zugewinn von 200 Millionen Euro. In der Realität wird diese Summe jedoch voraussichtlich noch viel größer sein. Als besonders schlechten politischen Witz ist die Abgabe der Steuererklärung für Rentner anzusehen. Hier wird von über 80jährigen, die vielleicht schon mit Alzheimer befallen sind, eine jährlich ausgefüllte Steuererklärung verlangt. Es ist der perfide Staat, verlangte Korrektheit noch auf dem Sterbebett.

Bei einem komplizierten Steuerrecht verdient in der Regel der Staat an dem normalen Durchschnittsvolk über die Masse. Hingegen je komplizierter ein Steuerrecht ist, eröffnet es für wenige Großverdiener immer mehr Schlupflöcher. Doch das könnte sogar politisch gewünscht sein, schließlich regiert das Großkapital im Hintergrund immer mit. Es besteht wenig Hoffnung, dass sich an dem Steuersystem jemals etwas ändert. Der Staat und das Kapital verdienen daran, die politisch gewünschte Umverteilung bleibt gesichert und dem Normalo interessiert es auch nicht wirklich.

Die Einkommenssteuer schreit heute regelrecht nach Vereinfachung, höhere Steuerfreibeträge und abgesenkte Steuerzahlungen. Dafür keine komplizierten Abschreibungen, die über besondere Formulare geltend zu machen sind. Das Prinzip erst abziehen um es sich dann evtl. kompliziert und teuer zurückzuholen ist abartig, aber für den Staat sehr lohnend. Der Steuerfreibetrag wäre auf 2.000 Euro monatlich anzuheben, damit wären fast alle Rentner steuerbefreit und das niedrige Rentenniveau erträglicher. Arbeitsplätze im unteren Gehaltssegment, bis 12,50 Euro Stundenlohn, wären komplett steuerfrei. Heute zahlt z. B. ein Lediger bei 2.000 Euro Brutto monatlich ca. 220 Euro Steuern. Selbst Im Mindestlohn (derzeit 8,84 Euro Stundenlohn) fallen monatlich noch ca. 70 Euro Lohnsteuer an. So würde sich im Mindestlohn wenigstens der Abstand zum Hartz-4 vergrößern und eine Arbeitsaufnahme sinnvoller. Bei allen Gehältern über 2.000 Euro monatlich würde die Steuerbelastung ebenfalls geringer. Zur Gegenfinanzierung entfallen alle steuerlichen Abschreibungen, somit wäre auch keine jährliche Steuererklärung notwendig. Ein bürgerfreundliches Steuerrecht, leicht verständlich und für jeden Arbeitnehmer gerecht. Steuerrechtliche Winkelzüge, wie denn etwa noch ein paar Euro irgendwie herauszukitzeln sind, entfielen komplett.

Ein einfaches Einkommenssteuerrecht würde allerdings die Umverteilungswut der Politiker etwas einschränken, doch dieses wäre grundsätzlich als positiv zu werten. Vielleicht würde es die politische Erkenntnis anregen, dass die Millionen hereingeholten Sozialhilfeempfänger und Hartz-4ler erst mal nur Sachleistungen erhalten, anstatt monatliche Geldgeschenke. Das man sich monatliches Sozialgeld erst mal verdienen muss, bevor ein Anspruch besteht. So wie es die Politiker stets „von den Menschen die schon länger hier leben“ verlangten. Normale politische Grundeinstellungen wären hierzu allerdings wieder zu beleben, die für die „Neubürger“ komplett ausgeschaltet wurden.

Weidel will Renten und Einkünfte bis 2.000 Euro steuerfrei machen

„Die knappen Altersbezüge der Rentner noch einmal zu besteuern ist unsozial“, findet AfD-Abgeordnete Alice Weidel, deshalb sollen sie aufgehoben werden. Auch Einkünfte bis 2.000 Euro im Monat sollen steuerfrei bleiben.