Kompliziert, weil einfach zu amerikanisch wäre

Die USA und Deutschland sind in vielen Dingen ähnlich: an beiden Orten gibt es Twitter, Coca Cola und guten Chardonnay.

Was genau macht dann eigentlich noch den Unterschied?

Hier, liebe Leser, ein Beispiel: Die Organization an einer Universität.

Wir vergleichen dazu das System der Uni Siegen, die auf einem Berg liegt und ca. 13.000 Studenten hat mit dem der California State University East Bay, die auch auf einem Berg liegt und auch ca. 13.000 Studenten unterhält.

Fangen wir mal hier an, weil hier gerade die Sonne scheint.

Es gibt genau eine Webseite. Die Uni-Seite der California State University East Bay.

 

Kompliziert, weil einfach zu amerikanisch wäre

www.csueb.com

Mittels der Matrikelnummer und dem selbstgewählten Passwort bekommt man Zugang zu den Kursen und den Wikis zu jedem Fach.
Punkt.

Achja, und es gibt noch eine Student-ID. Mit (dusseligem, darum verdecktem) Foto.

Kompliziert, weil einfach zu amerikanisch wäre

Student-ID @ CSUEB

Mit dieser Student-ID besorgt man die Bücher in der Bib, bezahlt seinen Kaffee, sein Essen und seine Kopien, wenn man möchte.  Wenn nicht, nimmt man dafür irgendeine Bank- oder Creditcard oder halt Bargeld. Warum auch immer.

Und nun, Ladies and Gentlemen, die Universität Siegen.

Für die Uni Siegen gibt es neben der Homepage irgendwie zwei “wichtige” Portale:

Das LSF – da wählt man Kurse

Kompliziert, weil einfach zu amerikanisch wäre

https://lsf.zv.uni-siegen.de/

und
das Moodle – da werden dann Kursmaterialien während des Semesters hoch- und runtergeladen.

 

Kompliziert, weil einfach zu amerikanisch wäre

https://moodle.uni-siegen.de/

Für beide Portale werden einem unterschiedliche Zugangsdaten gegeben. Bei einem reicht die Matrikelnummer und ein Passwort MIT SONDERZEICHEN, für das andere gibt es irgendeine “g-Nummer” und irgendein anderes Passwort.

Dann bekommt man einen Studentenausweis.
Aus Papier.
Da ist kein Foto drauf. Darum muss man überall seinen Ausweis dazu vorzeigen.
Der Studentenausweis gilt als Fahrticket für den Nahverkehr in NRW. Und ja, die Busfahrer bestehen auf den Perso.
Für die Deutsche Bahn gibt es ein weiteres Ticket. Wieder ohne Foto, ist klar, und darum muss man nicht nur den Personalausweis griffbereit halten, sondern auch den oben angesprochenen Studentenausweis vorzeigen. Da könnte ja sonst jeder kommen…

Dann gibt es noch die Karte für die Bib, damit man sich Bücher ausleihen kann.
Hier wird das Passwort von der freundlichen Damen hinterm Tresen festgelegt. Es kann “Freitag”, “Brot”, “Blumenbeet” oder “irgendetwasanderes” sein.

Und final: eine Karte für die Kopierer. Das ist jetzt schon fortschrittlich, zu Anfang gab es zwei verschiedene Kopiersysteme und darum natürlich zwei verschiedene Kopierkarten.

Das sonst so leere Studentengeldbeutelchen wird also mit einem Studentenausweis (in Größe eines Personalausweises), einem Papier-Ticket für die Deutsche Bahn, einer Plastikkarte für die Bib und einer Plastikkarte für den Kopierer gefüllt. Und immer schön einen Ausweis mit Lichtbild bei sich tragen, sonst ist nämlich alles ungültig.
Hier der Clue: Dafür kann man getrost alle Geldkarten zu Hause lassen, denn mit EC- oder Kreditkarte wird man an der Uni nichts.

Ich denke, es verwundert tatsächlich niemanden, dass ich meine Zugangsdaten irgendwie vergessen habe.
Das war zum Glück kein großes Problem.
Um sicher zu gehen, dass hier nicht irgendein Nerd mit bösen Absichten versucht meinen Account zu haken, um mich in einen VWL-Kurs einzutragen, wurde mir ein neues Passwort innerhalb einer Woche an meine Düsseldorfer Adresse zu schickt, per Post.

Papi hat mich dann angeskypt und mir das neue Passwort durchgesagt.

Ich hatte bei meinem alten vergessen das Sonderzeichen einzusetzen. Tricky.



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