Kommunikation in Beziehungen

Von Volkerhepp

Kommunikation ist alles und oft höre ich am Anfang einer Paartherapie, dass es mit der Kommunikation hapert. Meistens im Verhältnis „fordernde Frau“ und „flüchtender, schweigsamer Mann“ – manchmal auch mit einer Umkehrung dieser Geschelchts-Stereotype. Und viele Paare stellen sich Kommunikation als etwas Schwieriges vor, das man mühsam lernen muss. Und sie es bisher noch nicht gelernt haben. Dabei gibt es eigentlich nur vier Kommunikationssünden, die die Liebe und Verbundenheit in der Partnerschaft massiv stören:

  • Kritik in Form von Schuldzuweisungen
  • Verteidigung und Rechtfertigung
  • Verachtung und Geringschätzung des Partners
  • Mauern und Rückzug

Und – bei wie vielen der vier Sünden haben Sie jetzt ein „Ja“ gesagt? Und jetzt geht es darum, zu erforschen, wann immer diese vier apokalyptischen Reiter bei Ihnen im Alltag zuschlagen. Erforschen, nicht verändern. Weil der zweite Schritt mit dem Verändern am Anfang viel zu groß wäre. Es geht erst einmal darum, das Ausmaß zu entdecken.

Wenn meine Landkarte komplett ist, kann ich mich verändern

Dieses Ausmaß zu entdecken hat etwas damit zu tun, die eigene Seelen-Landkarte zu verstehen und zu komplettieren: Wann verhalte ich mich wie? Und erst dann kommt der zweite Schritt – die Veränderung. Nur so! Zuerst gilt es dann zu schauen, wie ich mich denn in den entdeckten Situationen noch verhalten könnte? Wie ich noch reagieren könnte, anstatt immer „Täglich grüßt das Murmeltier“ zu spielen? Humor ist zum Beispiel eine gute Alternative, um in Beziehung zu bleiben – sich selbst und das, was im Raum steht nicht bierernst zu nehmen.

Sich berühren tut in solchen Momenten auch gut. Wenn ich mich vom anderen durch die vier apokalyptischen Reiter distanziere, entferne ich mich von ihm. Das Gegenteil wäre gut: Berührung. Die schafft Nähe, vielleicht verbunden damit, dass ich meinem Partner gleichzeitig etwas Nettes sage. Das glättet Situationen. Generell – so Forscher – sollte das Verhältnis Positive Aussagen versus Kritik etwa bei 5:1 stehen, damit die Partner stabil, glücklich und zufrieden bleibt. Auch das wäre ein guter Beobachtungspunkt: Wie oft am Tag zahlen wir durch unsere Worte, Gesten und Verhalten auf das Positivkonto, wie oft auf das Negativkonto ein?