Kornati, Kornati, Kornati!
Heute darf ich euch endlich in meinen Kulinarikjuwel in Graz entführen. Besonders für Fisch-und Meeresfrüchteliebhaber ist das KORNATI ein Traum. Und ihr wisst ja, dass mein Herz für solch mediterrane Gerichte schlägt.
So zu Beginn muss ich euch einmal erzählen, wie ich meine Liebe zu diesem Lokal entdeckt habe. Hm mal überlegen. Ich denke es war vor etwa zwei Jahren. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich mit meinem Rad durch die Gassen von Geidorf in Graz gedüst bin. Ich war mit meiner Freundin zum Kino verabredet und schon etwas spät dran. Plötzlich kam ich an einem kleinen Häuschen vorbei. Es war blau, die Lichterketten draußen leuchteten und irgendwie zog es mich in den Bann. Halt, da musste ich kurz stehen bleiben. Ich stieg vom Rad ab, schob es bis zum Eingang des Lokals, beobachtete die Leute, welche gemütlich an den Tischen im Gastgarten saßen, sich angeregt unterhielten und wohl echt gutes Essen bekamen. So einen genauen Blick konnte ich leider nicht erhaschen, aber ich werde diesen ersten Eindruck vom Kornati niemals vergessen. Ein kleines kroatisches Lokal, wo man sich wie im Urlaub fühlt. So sah ich das und war schon fast etwas traurig, dass ich zum Kino verabredet war. Mich hatte dieses kurze Erlebnis ein klein wenig verzaubert, neugierig gemacht und so erzählte ich meiner Freundin dann natürlich gleich von meinem kleinen Schatz, den ich gerade entdeckt hatte.
Ich denke etwa zwei oder drei Wochen später, hatte ich dann schon einen Tisch für uns reserviert und so begann meine große Kornati-Liebe. Seitdem freue ich mich jedes Mal, wenn es wieder einen Anlass gibt, der mich ins Kornati führt. Im Sommer genieße ich die lauen Abende mit Freunden im beleuchteten Gastgarten und lasse mich von den einzigartig guten Gerichten verwöhnen. Der Kornati-Eintopf (der beste!!! Fischeintopf überhaupt) hat mir schon oft ein ganz großes und zufriedenes Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Vor ein paar Tagen war es dann wieder soweit und wir durften einen gemütlichen und vor allem köstlichen Abend im Kornati verbringen. Ich freute mich schon den ganzen Tag lang auf unser Menü und hab deswegen auch nur gefrühstückt (und sogar dabei hab ich mich etwas zurückgehalten – und das mache ich normalerweise nie). Ich wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass am Abend mein Bäuchlein zu schnell voll ist.
Da es ja Ende Oktober und kalt draußen ist, durften wir es uns an einem schön gedeckten Tisch im Kornati gemütlich machen. Obwohl ich schon so einige Male hier war, war dies das allererste Mal, dass ich nicht draußen unter dem Sternenhimmel das feine Essen genoss.
In das Ambiente im Innenbereich hab ich mich gleich verliebt, da war der beleuchtete Gastgarten im Sommer und der Sternenhimmel sofort vergessen. Hm ich überlege gerade wie ich den Stil im Kornati beschreiben könnte… Jeder Tisch war irgendwie etwas anders. Andere Stühle – einer schöner und cooler als der Andere. Stuck an den Decken. Holzkisten an den Wänden und unzählige Weinflaschen schmückten den Raum, in dem man sich als Gast einfach nur wohlfühlen kann. Ach ich zeige euch am besten ein paar Bilder.
Wir wussten, das wird wieder ein schöner und besonderer Abend. Der herzliche Empfang stimmt uns sowieso schon mal ganz positiv und dann bekamen wir auch gleich noch ein gutes Gläschen Rosé serviert. Ach war der guuut. Ihr wisst ja, dass ich eine ganz besondere Liebe zu Roséwein habe – die hat vor vielen Jahren in der Provence begonnen und geht im Kornati weiter. Im Kornati werden ausschließlich die besten ausgewählten Weine aus Kroatien (und ein paar slowenische..) serviert. Zu unserem Gläschen Rosé naschten wir von selbstgemachten Olivenbrot mit Trüffelcreme und Oliventapenade. Auch wenn es draußen Herbst, kalt und windig war – ich kam mir ein klein wenig vor wie im Urlaub, wenn die Sonne mich küsste.
So dann ging es gleich weiter mit unseren Vorspeisen. Wir bekamen ein Überraschungsmenü – vom coolen Chef Bori zusammengestellt, serviert. Ganz erwartungsvoll und begeistert bewunderten wir die zwei Teller, die für uns so schön angerichtet wurden. Ein herrlich frisch abgeschmeckter Oktopussalat mit Erdnüssen, Babyspinat Äpfeln und Chili-Aioli verwöhnten meinen Gaumen. Wir haben ja immer brav unsere Tellerchen geteilt, aber diesen Salat hätte ich auch gleich gern allein aufgegessen. Nein, ich korrigiere mich. Dann hätte ich ja unsere zweite Vorspeise – Jakobsmuscheln mit Tempura-Garnelen und Gemüsevielfalt versäumt. Beide Vorspeisen waren wirklich ein Träumchen und ein sehr gelungener Start in den Abend.
Nachdem der erste Gang abserviert wurde hielt es uns irgendwie nicht lange auf unseren Stühlen. Wir wollten unbedingt einen kurzen Blick in die Küche erhaschen und so machten wir uns auf den Weg in die Zauberstube, auch Küche des Kornati genannt. Oh was brutzelt denn da schon in der Pfanne? Hach die Oktopusstückchen schauten einfach toll aus und es roch so verdammt gut. Bori und sein zweiter Küchenmeister werkelten gut gelaunt vor sich hin. Da merkte man sofort, die Jungs haben so richtig Spaß in der Küche und lieben das was sie tun (und das schmeckt man bei jedem Bissen).
Da wir nicht weiter stören wollten, begaben wir uns auch gleich wieder in unsere lauschige Ecke und stoßen mit unserem zweiten Gläschen Wein – einem biologischen und kräftigen Rotwein aus Kroatien an. Puh (ich bin ja ohnehin eher die Weißweintrinkerin) dieser Wein hatte es wahrlich in sich. Aber wie es sich dann auch gleich herausstellte passte er hervorragend zu unseren Hauptgerichten.
Wollt ihr wissen, was wir zur Hauptspeise serviert bekommen haben? Na gut, ich muss es euch ja sowieso zeigen – es sah einfach zu gut aus und schmeckte auch so. Alsoooo einmal wurden wir mit gegrilltem Oktopus (den wir zuvor noch gemütlich in der Pfanne brutzeln sahen) verwöhnt. Dazu kombinierte das Kornati eine feine Kartoffel-Parmesan-Creme und kleine Gemüsewürfelchen. Für mich war das Zusammenspiel von Käse und Meeresfrüchte ganz neu, aber erstaunlich gut und passt hervorragend in die kalte Jahreszeit. Ich glaube, ich werde demnächst auch einmal Fisch mit einer käsigen Beilage zaubern und meine Lieben damit begeistern – na ich hoffe, ich bekomme die Harmonie auch so gut hin.
So und dann gabs ja noch den zweiten Hauptgang – ein weiteres Highlight, ich sags euch. Sous-vide gegartes rosa Filetsteak mit Trüffelcreme und Pilzragout. Das Fleisch zerging förmlich auf der Zunge. Genauso die feine und aromatische Trüffelcreme – in Kombination mit den Pilzen ein Gedicht. Ja es gibt auch immer fantastische Fleischgerichte im Kornati. Was ich weiß, sind auch immer ein bis zwei vegetarische Speisen auf der Karte. Das hab ich deswegen schon mitbekommen, weil ich auch veggie Freunde habe und ich deshalb immer die Karte studiere, um sicher zu gehen, dass meine Lieben auch eine große Freude hier haben. Im Kornati wurden wir einfach noch nie enttäuscht und das würde ich nicht schreiben, wenn ich es nicht zu hundert Prozent ehrlich meine. Die Menükarte wird zu jeder Jahreszeit neu gestaltet, um uns hungrigen Gäste saisonal zu begeistern und immer wieder aufs Neue zu überraschen. Ich würde mich ja am liebsten jedes Mal durch die ganze Karte schmausen, das immer alles so köstlich klingt…
Mein Bäuchlein war nach dem knusprig gebratenen und buttrigen Oktopus (wenn ich jetzt in dem Moment daran denke, läuft mir gleich wieder das Wasser im Mund zusammen) schon gut gefüllt, ABER ein Dessert geht immer (oder auch zwei). Wir waren schon ganz gespannt mit welchen süßen Versuchungen uns das Kornati zum Schluss noch verzaubern wollte.
Zuerst bekamen wir noch einen Dessertwein empfohlen, den wir natürlich sehr gerne ausprobierten. Nach dem ersten kleinen Schlückchen merkten wir sofort – der schmeckt uns so richtig gut. Oh war der süß und mit der leichten Note nach Kirsche und Beere, passte er einfach perfekt zu unseren Desserts.
Kennt ihr Rozata? Nein! Ich hatte zuvor auch noch nie davon gehört. Rozata ist eine kroatische Dessertspezialtät – ähnlich einer Créme caramel, nur noch besser (finde ich). Dazu durfte ich ein herrliches Maroniparfait vernaschen. Ich mag ja alles mit Maroni so gerne, also ihr seht schon – dieses Dessert war genau das Richtige für mich.
Aber nicht genug – es gab natürlich auch noch eine schokoladige (schokoschokoschokoladige) Versuchung, die uns die Dessertlöffel zücken ließ. Eine luftige Nougatmousse und viele kleine Browniewürfelchen mit Walnüssen versetzten uns in den siebten Desserthimmel. Danach noch ein Espresso – ein perfekter Abschluss, eines wundervollen Abends.
Ich bedanke mich hiermit noch einmal von ganzem Herzen für die liebevolle Betreuung am Tisch (der Service war ausgezeichnet und äußerst aufmerksam) und natürlich für die wundervolle Küche, die uns das Kornati wieder einmal geboten hat.
DANKE und bis zum nächsten Mal (ich freue mich ja jetzt schon wieder)!