In Spanien, Italien und Portugal stehen jeweils rund 20% der Kredite in den nächsten Jahren vor dem Zahlungsausfall. Insgesamt, so der IWF in seinem globalen Gesamtstabilitätsbericht, soll es sich hierbei um ein Volumen von etwa 250 Milliarden Euro handeln. Lediglich das spanischen Bankensystem soll nach Angaben des IWF hierbei über genügend Reserven zur Absicherung besitzen.
Vor allem das Geschäft mit den Unternehmenskrediten soll hierbei betroffen sein, zumal angesichts der weiterhin miserablen Wirtschaftslage in diesen Ländern immer mehr Firmen in die Zahlungsunfähigkeit schlittern. Allerdings darf man den Immobilienmarkt nicht aus den Augen lassen: Hier droht hinsichtlich des rapiden Wertverfalls der Immobilien (v.A. in Spanien und Kroatien) ebenfalls eine Herkulesaufgabe auf die Banken.
Alleine in Spanien sanken die durchschnittlichen Häuserpreise im zweiten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 10,6%, in Kroatien belief sich der Wertrückgang sogar auf beinahe ein Fünftel. Italien (-5,9%) und Portugal (-4,3%) liegen ebenfalls über dem EU-Schnitt von -1,3%. Sollte dieser Trend weiter anhalten, wäre dies für den europäischen Bankensektor fatal, und könnte die Bankenkrise in Südeuropa noch einmal drastisch verschärfen. Dass die angestrebte europäische Bankenunion die Lage entschärfen kann, darf jedoch angezweifelt werden.