Kommt bei euch der Weihnachtsmann?

by Nina in #MOM-BLOG

Weihnachtsmann Schlitten

Ja kommt er oder kommt er nicht? Wie gestaltet ihr euer Weihnachtsfest? Ganz traditionell oder eher locker, frei von festlichen und eher langweiligen Abläufen? Engagiert ihr jemanden der den gruseligen Weihnachtsmann spielt? 

Ja der Weihnachtsmann ist für mich ein wenig gruselig. Darf man das als erwachsene Frau sagen? Ach was solls, ich habe ein wenig Angst vor dem Weihnachtsmann! Eventuell resultiert das aus einem Kindheitstrauma heraus, denn der böse Gegenleistung-einfordernde Mann kam bei uns so ziemlich jedes Jahr! Wochenlang wurde mir und meinen Geschwistern eingetrichtert, dass wir doch bitte lieb und artig sein sollen, sonst gibt es keine Geschenke. Ich fand das ehrlich gesagt immer nicht so nett. Ich fand es unfair, denn ich glaubte tatsächlich dass ich nichts bekommen würde. Mir wurde also schon lange vor dem eigentlichen Grusel-Moment Angst gemacht. Auch wurde mir immer wieder gesagt, dass ich doch bitte fleißig ein Gedicht lernen soll. Natürlich habe ich das nicht gemacht…vergessen…

Jedes Jahr kam dann schließlich die Woche vor dem 24. Dezember in der ich, vor Aufregung und Angst zugleich, immer nicht schlafen konnte. Ich kann mich noch gut an die komischen Argumente und Zweideutigkeiten meiner Mutter erinnern, die ich Tage vor der Bescherung immer aus ihr herauskitzelte. Auch diese waren gruselig und irgendwie angsteinflößend. Ich lag dann immer in meinem Bett und zerbrach mir meinen kleinen hübschen und ja, auch unschuldigen Kopf. Ich grübelte darüber wie der das denn wirklich alles sehen konnte. Wie konnte er meine Zickereien und meine Wutausbrüche wirklich gesehen haben? Und warum hat der denn bitteschön keine Gnade mit mir? Vielleicht habe ich ja doch Glück und er verwechselt mich mit einem anderen Kind und ich bekomme doch noch Geschenke. Und warum will der eigentlich immer eine Gegenleistung? Was macht der, wenn alle Kinder kein Gedicht aufsagen, dann muss der seine Geschenke ja doch irgendwo loswerden.

Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Quälerei!

Am Tag x war ich so aufgeregt, so so aufgeregt! Schließlich kam dann doch immer der Dicke, manchmal war es auch ein dünner, wenn Klaus gerade nicht konnte. Er brachte mich entweder sofort zum Heulen oder dazu, dass ich mich an meiner Omi festkrallte während meine älteren Geschwister sich vor Lachen immer fast in die Hose machten. Ich meine es war nicht gerade so ein hübscher Coca-Cola-Weihnachtsmann. Es war meistens der Dorf-Klaus, der sich in einen roten Bademantel schmiss und sich eine dieser gruseligen Weihnachtsmann-Masken über den Kopf streifte. Ich wurde meistens ewig lang gebettelt, damit ich doch endlich mal vor den Weihnachtsklaus treten würde. Wer läuft schon freiwillig Leatherface in die Arme! Ich tat was ich tun musste, denn ich wusste genau, dass ich lieber gleich irgendein blödes Gedicht auf sage um dass ich ja doch endlich meine ersehnte, na ratet mal, Barbie bekomme. Ja so eine war ich! Barbies überall und ohne eine neue ging bei mir nichts! Ich sagte also das gute alte “Lieber Guter Weihnachtsmann” gerade so richtig auf mit piepsig-leiser Stimme und starrem Blick auf den Fußboden, in der Hoffnung, dass der bitte nicht nochmal mit seiner tiefen Stimme so gruselig spricht und doch endlich das Geschenk herausrückt.

Natürlich habe ich diese Situationen immer irgendwie überlebt und mein Plastikspielzeug in Form einer Barbie bekommen. Außer einmal und das ist der nächste traumatisierende Punkt in meiner Weihnachtskindheit. Ich habe mir viele Jahre in Folge wirklich nichts sehnlichster gewünscht als jene kleine Plastikpuppe. Und was haben meine Eltern gemacht? Sie stellten ein riesengroßes Käfer-Cabrio ins Wohnzimmer! Ich wollte doch wirklich nicht mehr als ein Geschenk das etwa die Maße eines Schuhkartons hatte und die stellen mir ein batteriebetriebenes Jungspielzeug unter neben den Weihnachtsbaum. Ich habe Rotz und Wasser geheult! Das schlimmste war aber wirklich immer dieser Weihnachtsmann mit seinem Ast und seinem Sack, angeblichen voll mit Kohlen, auf dem Rücken.

Auch heute wäre ich als erwachsene Frau noch aufgeregt, wenn ich wüsste, dass gleich Klaus-Peter im Weihnachtsmann-Kostüm um die Ecke kommt. Ist doch auch peinlich, so als erwachende Frau noch ein Gedicht aufsagen zu müssen und das natürlich vor versammelter Mannschaft. Jetzt denke ich selbst über die Organisation und die richtige Geschenkwahl nach. Wir waren natürlich schon unterwegs um alle Geschenke für den Mini und die restliche Familie zu besorgen. Ich habe darauf bestanden das eine Geschenk zu kaufen, welches sich der Mini von ganzem Herzen wünscht. Es ist immerhin nur ein Wunsch und den sollten wir ihm erfüllen. Ich kenne es ja nun zu gut, wie es sich anfühlt, von dem fordernden Weihnachtsmann einfach mal das Falsche zu bekommen. Es ist für ein Kind sehr enttäuschend, gerade wenn es ein wirklicher Herzenswunsch ist.

Die andere Quälerei mit dem verkleideten Familienmitglied oder dem verkleideten Bekannten möchte ich eigentlich auch nicht umsetzen. Noch ziehen meine Drohungen, ja sie funktionieren tatsächlich, auch ohne lebenden Beweis. Es heißt jetzt immer: “Mini, wenn du  nochmal eine Mama im Kindergarten schubst, gibt es kein Geschenk vom Weihnachtsmann.” Das ganze funktioniert mal mehr und mal weniger. Wenn es etwas mehr Hingabe von mir braucht, setzte ich mich mit dem Mini ans Fenster und erkläre ihm, dass der Weihnachtsmann oben in einer Wolke wohnt. Sobald es schneit, kommt er mit seinem Schlitten gefahren und bringt nur zu den lieben Kindern ein Geschenk. Natürlich muss ich teilweise dabei ins Kissen sprechen, damit ich mich mit meinem Lachen nicht verrate… So sehr ich das selbst als Kind gehasst habe, so sehr erleichtert es einem, zumindest in der Weihnachtszeit, etwas die Erziehung!

Da wir dieses Jahr ja nicht zu Hause sind und das Weihnachtsfest bei meiner Schwester verbringen, könnte man ja sowieso keinen Bekannten oder ähnliches engagieren, der nichts besseres vor hat als sich am 24. Dezember zum Obst zu machen. Tja es kommt immer alles anders als man denkt! Der Liebste brachte neulich den Vorschlag, dass doch ein guter Bekannter und gleichzeitig der Nachbar meiner Schwester den Weihnachtsmann spielen könnte und ich spürte nur noch ein flaues Gefühl im Magen! Ich will das nicht und dem Mini tut das sicher nicht gut, denn er würde sicher traumatisiert werden… Ein gutes Argument um mich zu retten…


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