Kommission nimmt Abschaffung der Roamingkosten zurück

Von Klaus Ahrens

Es klang ja auch zu schön, um wahr zu sein. Im Juni 2017 sollten nach vielen jährlichen Reduzierungen die Roaming-Kosten für grenzüberschreitende Gespräche und Internetnutzung innerhalb der EU komplett wegfallen.

Jetzt sind alle enttäuscht, vom europäischen Verbraucher -Schutzverband bis zum letzten Bürger der EU, denn die Kommission hat jetzt angekündigt, die Roaming-Gebühren im EU-Ausland nur für mindestens 90 Tage pro Jahr statt unbegrenzt wegfallen zu lassen.

Nach einem soeben veröffentlichten Entwurf der EU-Kommission sollen Handynutzer im EU-Ausland ab Juni 2017 unter anderem nur für 90 Tage pro Jahr ohne Zusatzkosten telefonieren und surfen können – danach sollen die Provider wieder Roaming-Gebühren berechnen können.

Diese weitreichenden Einschränkungen bedeuten, dass das lange versprochene Ende des Roamings für die meisten europäischen Verbraucher keine Realität wird„, sagte Beuc-Experte Guillermo Beltrà. „Die Kommission scheint sich mehr um die kurzfristigen Interessen der Telekommunikations-Industrie zu kümmern als darum, einen echten Binnenmarkt für Verbraucher zu schaffen.

Ein typischer Fall für die EU. Wenn es um Verbraucher gegen Konzerne geht, setzen sich in Brüssel nahezu immer die Konzerne zu Lasten der Verbraucher durch.