Kommissarin Lund: manchmal zieht es sich wie Kaugummi

Von Verdin @verdinguenter

(Der dänische Oiginaltitel)
Von Günter Verdin. www.verdinguenter.blogspot.com
Die Welt ist ungerecht, insbesondere die Welt der Medien. Da mühen sich die besten deutschen Krimi-Autoren, die besten Regisseure und SchauspielerInnen , um Sonntag für Sonntag im ARD-"Tatort" je einen Kriminalfall so spannend wie nur denkbar zu gestalten.
Die Dänen hingegen stricken schon seit drei Staffeln für  "Kommissarin Lund - Das Verbrechen" (ZDF) immer dieselbe Masche und walzen  einen einzigen Fall über möglichst viele Folgen aus. So kommt es, dass wir erst am Sonntag, dem 3.März, erfahren werden, ob Sarah Lund  ( Sofie Gråbøl ) und ihr Team das entführte Mädchen Emilie lebend finden werden, und vor allem, was die wahren Hintergründe des Kidnapping sind. Dafür wurden die Dänen  ( im Gegensatz zu den höchst ambitionierten Deutschen) bereits mit sämtlichen international renommierten Preisen ausgezeichnet. Zurecht natürlich , weil es dem Regisseur Hans Fabian Wullenweber und dem Drehbuchautor Søren Sveistrup vorzüglich gelingt, die für die Serie typischen  drei Erzählebenen stets knapp vor einer möglichen Lösung auch optisch zu verdunkeln. 
Auf der politischen Ebene kämpft der dänische Justizminister im Wahlkampf um sein Überleben, auf der privaten Seite bangt das geschiedene Industriellen-Ehepaar um das Leben seiner Tochter, und selbst auf der Ermittlungsebene rund um die so zielstrebig wie unspektakulär agierende Kommissarin Lund sendet das verkorkste Privatleben der Polizisten Störsignale. Für ausreichend Spannung ist in jeder Folge gesorgt, wenn es auch ziemlich ernüchternd ist, wenn der Täter immer wieder in letzter Minute sich dem Zugriff der Verfolger entzieht . Das zieht sich ein wenig wie Kaugummi, mal sehen, ob der Geschmack für die nächsten Folgen reicht.