Kommentarverluste - ein Rückblick

Hallo ihr Lieben,wie versprochen wollte ich mich um eine Zusammenfassung unserer gemeinsamen Diskussion in Sachen "Kommentarverluste?!" bemühen. Schaut *hier* noch einmal rein, wenn ihr es verpasst habt.


An dieser Stelle möchte ich euch ersteinmal wahnsinnig herzlich danken. Unglaublich viele von euch haben sich zu Wort gemeldet und ihre Meinung geteilt. Ich war sehr begeistert, habe den Post teilweise minütlich aktualisiert und jedes eurer Kommentare mit Begeisterung gelesen.
Viele Aspekte kamen während der Diskussion auf - einige davon hatte ich selbst so nie in Betracht gezogen, aber sie haben mir sehr geholfen. Es gibt schlussendlich eine Erkenntnis: nämlich, dass viele von euch, und eben keineswegs nur ich, einen stetigen Rückgang der Leserkommentare bemerken. Die Ursachen hingegen sehen die meisten in ganz verschiedenen Entwicklungen. Es bleibt also das Fazit, dass es viele verschiedene Dinge sind, die dazu führen, dass Blogger sich mit weniger feedback begnügen müssen als vielleicht vor 1-2 Jahren. Das Ganze ist komplexer als gedacht.

Ich möchte einen Überblick über die meistgenannten Punkte geben und einige von euren Ansichten teilen. Ich hoffe meine Zusammenfassung bereichert auch euch. (die zitierten Kommentare sind in der Regel Ausschnitte. Bitte lest die vollständigen Meinungen der jeweiligen Personen unter dem Diskussionsbeitrag nach, wenn es euch interessiert.)Auffällig war ersteinmal, dass viele auch private Gewohnheiten nannten, die dazu führen, dass sie hier und da nicht kommentieren. Zu wenig Zeit oder aber das Gefühl, dass ein simples "das finde ich sehr hübsch" zu einem AMU oder Nailart nicht genug Mehrwert hat, damit es wirklich einen lohnenswerten Kommentar darstellt.Auch solche Aussagen finde ich spannend, betrachte das Kommentarverhalten des Einzelnen jedoch nicht unbedingt als Ursache, für das Problem, dem wir auf den Grund gehen wollten.Gehen wir nämlich davon aus, dass jeder von euch es schon immer so gehalten hat und nicht erst seit einigen Monaten diese Gewohnheiten pflegt, dann habt ihr früher auch nicht mehr kommentiert als heute. Es gäbe also keine Veränderung. Da es sie aber scheinbar gibt, muss es eine Vielzahl von Leuten geben, die dies, im Vergleich zu früher, heute anders halten.Wir haben also etwas tiefer in der Materie geforscht. Ein Punkt den in mit am spannendsten fand: 

Blogs als OnlinemagazineDie Veränderung des Leserverhaltens geht also in erster Linie auf die Veränderung von Blogs zurück? Was ist ein Blog heute für den modernen Internetnutzer? Unterscheidet man noch zwischen Onlinemagazinen, bei welchen ja auch nur Information eingeholt werden und Blogs, die hingegen ja gern mal zum Austausch einladen oder zählen nur Bilder und Textinhalt und der Austausch verlagert sich auf Foren und social networks?
Haben sich Beautyblogs so professionalisiert, dass der Unterschied zu Firmen- und Onlinejournalen verschwimmt?
Ihr habt Folgendes dazu zu sagen gehabt:
da_lindchen brachte diesen Gedanken sehr früh in die Diskussion:
"Vielleicht liegt es daran, das Blogs inzwischen eher als normale Websites angesehen werden anstatt als Plattform zum Austausch. Bei redaktionellen Online Magazinen kommentiert man ja schließlich auch nicht. Gerade die neueren Blog Leser kennen die alte Diskussionsmanier und den Wunsch nach persönlichem Feedback vielleicht gar nicht? 

Danke auch an ein anonymes Kommentar: "Ich lese viele Blogs, kommentiere aber kaum bis gar nicht mehr....warum ? Vielleicht weil die "Bloggerszene" professioneller geworden ist und ich Zeitschriften z.B. auch keine Leserbriefe schreibe....früher fande ich die Blogs wesentlich persönlicher, experimentierfreudiger, spannender, unabhängiger etc...da habe ich deutlich mehr kommentiert. Inzwischen ist es mehr ein Einheitsbrei geworden....die Unterschiede zwischen den Blogs sind kleiner geworden und für mich ist es inzwischen genauso als ob ich eine Zeitschrift lese."

ratternderuby meinte:
"Grundsätzlich denke ich aber auch, dass viele Leser Blogs, insbesondere natürlich Beatuyblogs, eher als eine Art "Serviceleistung" empfinden, die ihnen beispielsweise Produktreviews, Swatches oder Schminktipps serviert (und so ist es ja oft auch aufgebaut), aber eben wie jemand anders ja schon erwähnt hat nicht wirklich interaktiv und Diskussionsgrundlage sind. Man ist vielleicht auf der Suche nach einer dieser Serviceleistungen, wie auf anderen Webseiten auch, findet und "konsumiert" sie und geht wieder."

 
Auch shades-of-fashion schrieb:  "Ich denke, dass der Google Nutzer, welcher viele Zugriffe bringt, einfach nicht kommentiert, weil es a) nicht aktiv Blogs verfolgt und b) den Blog als Informationspunkt ansieht. Man kommentiert ja auch nicht bei Shops oder Nachrichtenseiten. Der Leser sieht den Blog nicht als Kontaktpunkt verschiedener User zum Austausch, sondern als reinen Infopunkt. Er ließt, verarbeitet die Infos und geht wieder. Eine Kommunikation bleibt aus."
Ich selbst bin auch der Meinung, dass man den gemeinen Suchmaschinennutzer, von den regelmäßigen Bloglesern unterscheiden muss. Ein Otto-Normalverbraucher, der nur schnell etwas nachlesen will, 'ergoogelt' sich seine Informationen innerhalb weniger Sekunden - die Art der Plattform auf der er dabei landet spielt wenig Rolle. Die meisten erkennen spontan sicher nicht, ob es sich hier um ein Onlinemagazin oder einen privaten Blog handelt, besonders auch deswegen, weil es für die jeweilige Informationsaufnahme gar keine Rolle spielt.
Jedoch darf man auch nicht vergessen, dass diese 'Googler' ja in der Regel auch keine regelmäßigen Leser werden. Sie machen einen hohen Anteil der Klicks, also Seitenaufrufe aus, aber sie sind nicht jene, von denen wir gewöhnlich unsere Kommentare bekommen oder erwarten. Wenn man aber dennoch früher mehr Kommis bekam, die heute ausbleiben, sind es also auch regelmäßige Blogleser, die ihr Verhalten änderten. Es zählen also sicher noch weitere Punkte:
ÜbersättigungEin ganz großes Thema, welches ich ja bereits selbst in meinem Diskussionspost aufwarf - die Masse an Beautyblogs und die Informationsflut, die damit verbunden ist.Unsere Community ist gewachsen oder falsch - sie ist explodiert! Einen Blog zu führen ist ein gängiges Hobby geworden und jedes Jahr entstehen tausende neuer, privater derartiger Websiten. Der Leser hat die Wahl und wahlweise irgendwann nur noch Qual. Wer mehr Blogs verfolgt, muss großzügiger bei den zu-lesenden Posts aussortieren, wenn man Übersicht wahren und Zeit einsparen will.Leidet die Kommentarzahl des einzelnen Bloggers also darunter, dass sich die gleiche Anzahl an Kommentaren auf immer mehr Blogs verteilt?!Ein weiterer Punkt, der dort mit hineinspielt ist das ständige Wiederholen einiger Themen. Wer viele Beautyblogs verfolgt, findet häufig ähnliche Inhalte unter seinen liebsten Blogs.Seien es aktuelle Previews zu kommenden Kollektionen, die nächste Sleekpalette, die dann jeder hat und jeder separat genau vorstellen muss oder aber einfach die Tatsache, dass PR-Samples für Blogger mittlerweile normal sind. Firmen versenden an 20 oder 50 Blogger die gleichen Produkte. Da ist es wenig verwunderlich, wenn die Blogtimeline des Lesers dann mal 1-2 Wochen mit den gleichen Artikeln zugespamt wird - ein Interessenskiller:
Dazu sagte A Pretty Dream:"Da wir damit aber scheinbar nicht alleine sind, sondern dieses auch auf einigen anderen Blogs der Fall ist, denke ich mittlerweile, dass an der Theorie, dass es mittlerweile einfach so viele Blogs gibt die Kommentare sich anders verteilen und jeder im großen und ganzen weniger Feedback bekommt."

Himbeere gab folgende Meinung ab:"Ich habe überlegt was Gründe dafür sind warum ich oft nicht soviel schreibe. Themen in Blogs die sich ÜBERALL wiederholen. Zum Beispiel LE Vorstellungen. Sorry aber ich finds einfach nur sowas von langweilig wenn 30 Blogs den selben Post haben.
AMU und Nagellackvorstellungen kommentiere ich auch überhaupt nicht. Mag an der Vielzahl dieser Dinge liegen. Ich glaube dies wird vielen auch einfach zu langweilig."

Lena Schnittker gab an:
"Ein richtiger Grund will mir dafür aber auch nicht einfallen, ich kann mir nur vorstellen, dass es wirklich mit der teils großen Anzahl an Blogs zusammen hängt, die so mancher verfolgt. Vielleicht werden es immer mehr und bei den einzelnen kommentieren die Leser dann immer weniger?"

netzbaendsche fand folgende Worte: "gerade da kosmetikfirmen so viele probierpakete an blogger schicken, die diese dann reviewen, nutze ich diese beiträge nur noch als reine onlineplattform. 20 leute schreiben über dieselben produkte, meistens lese ich sie schon gar nicht mehr. und bei so vielen produktvorstellungen fehlt mir mittlerweile auch die lust dazu. bei persönlicheren themen kommentiere ich wesentlich häufiger."

und miss_jenny_g meinte:"Dann ist ein recht großer Punkt, dass ich keine Lust habe den 10.Posthintereinander mit einem gesponserten Produkt zu lesen. Klar freu ich mich auch, wenn ich mal was testen darf und mir was vielleicht auch aussuchen darf...aber ich kann doch meinen Lesern nicht nur solche Dinger hinwerfen.. Wo bleibt da was meinen Blog ausmacht... nämlich ICH und meine Meinung. Denn meistens würden diejenigen den Kram nicht von sich aus kaufen, aber da es schon mal da ist schreib ich was drüber.. Da lese ich meistens erst gar nicht den Post, wenn ich schon merke, dass es wieder ein PR-Sample ist. Soll wie gesagt nicht heißen, dass ich nicht auch mal sowas lese, aber nicht wenn der ganze Blog daraus besteht.. und wenn ich es nicht lese..ja dann kommentiere ich natürlich auch nicht."   und

schließlich sagte auch miss insane: "Ich denke aber auch, dass es damit zusammenhängt, dass die Leute heutzutage einfach viel mehr Blogs verfolgen. Als wir damals angefangen haben, war die Mode "Blog" erst gerade im Kommen und noch nicht so verbreitet. Es war was neues und aufregendes -heute ist es einfach nur noch normal. Mittlerweile hat ja fast jeder einen Blog, was die Auswahl hinterher natürlich umso schwerer macht."

Ich verstehe beide Aspekte. Vermutlich spielt auch der erste Punkt, nämlich das Blogger an Professionalität zulegen, in den 2. hinein. Firmen werden auf gut organisierte und hübsch-aufgebaute Seiten eher aufmerksam, der Blogger erhält so mehr Samples (die für Firmen eine günstige Werbemöglichkeit sind), der Blogger wiederum stellt den Anspruch an sich selbst seine Website seriös und übersichtlich zu gestalten, um diesen gerecht zu werden, was wiederum dafür sorgt, dass sich seine Seite kaum noch von Onlinemagazinen unterscheidet. Ich präsentiere - den Teufelskreis.Wobei ich auch immer hoffe, dass der Leser nicht irgendwann aus 'Verbitterung' zu sehr pauschalisiert. Ein Blogger ist und bleibt mehr als nur die Produkte die er zugeschickt bekommt. Jeder von uns lässt seine persönliche Note in seine Berichte einfließen - manche mehr, manche weniger professionell. Es ist am Leser, herauszufiltern, was er glaubwürdig findet und was nicht, wie es in jedem anderen Lebensbereich eben auch ist. Was die Übersättigung, aufgrund der Masse an Blogs, anbelangt, so ist und bleibt dies wohl eine Unvermeidlichkeit, die auch gewiss etwas 'abturnt'. Ich selbst verfolge extrem viele Blogs und filtere daher sehr stark, bevor ich kommentiere. Bleibt nur zu hoffen, dass man als Leser nicht gänzlich vergisst, dass sich dennoch jeder einzelne Blogger über ein weiteres Kommentar freut, selbst wenn die Masse an Beiträgen in der persönlichen timeline ersteinmal erschlagend wirkt.

moderne Lesemethoden
Wie spannend ist das denn?! Mit keiner Faser habe ich daran gedacht - das mobile Surfen gilt natürlich auch fürs Bloglesen! Ich habe dies nicht wahrgenommen, da ich es selbst nicht betreibe. Ich nutze mein Smartphone für viele Dinge, aber nicht fürs Bloglesen, das mache ich ausschließlich am Notebook. Doch ihr habt mir schnell gezeigt, wie der moderne Leser seine favorisierten Blogs heute aufsucht und dass damit auch gewisse Probleme verbunden sind, die euch vom Kommentieren abhalten: 

Sabine schrieb:
"Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, das ich selbst nicht soviel kommentiere. Meist lese ich Artikel über den Feedreader auf meinem Handy und da erweist sich das kommentieren echt als nervig. Wenn ich dann am PC sitze bin ich mit meinem Blog beschäftigt und lese keine anderen (oder zumindest nur ganz selten)."

lunaire~ sagt dazu:"manchmal hab ich auch schlicht einfach nichts zu sagen, keine meinung zu einem thema. oftmals lese ich blogs/ beiträge auch gar nicht am laptop sondern unterwegs mit dem handy. wenn ich im zug sitze, in der küche beim abendbrot oder im bett vorm schlafen gehen. und so sehr ich mein olles htc auch mag, aber kommentieren mit dem ding ist mir einfach zu stressig."

auch Carmen geht es ähnlich:"Ich habe noch nie viel kommentiert, weil ich als zweifache Mama und wenig-Schminkerin die Blogs zwar gerne lese, aber doch nicht so richtig "dazu gehöre".
Warum ich jetzt fast gar nichts mehr dazu schreibe:
vom Handy aus kommentieren ist für mich trotz swype sehr mühsam. Früher war ich nur am PC online, da tippe es sich wesentlich schneller."
   

und haya1412 kennt das Problem ebenso:"Ich muss aber gestehen, dass ich selbst auch weniger Kommentare schreibe. Das liegt vorallem daran, dass ich so gut wie nur noch mit dem Handy online bin, und das kriegt es, warum auch immer, einfach nicht hin meine Kommentare zu Posten." 
Halten wir also fest: Das mobile Internet ist noch nicht wirklich gut dafür ausgelegt so schnell und effizient Kommentieren zu können, wie am Rechner.Da die Masse an mobilen Nutzern steigt (was jeder Blogger wohl an seiner Statistik sehen kann) erklärt sich recht gut, warum manche Kommentare ausbleiben. Es reicht zum Lesen und up-to-date bleiben, aber ein Kommentar wird schnell zur Herausforderung.

Bloggerverhalten
Ein Punkt den ich natürlich nur mit einem weinenden Auge benennen kann - auch Kritik an Bloggern wurde als Kommentarkiller genannt.Ich bin da natürlich nicht unbedingt unvoreingenommen - blauäugig versuche ich meine Bloggerkolleginnen gern zu verteidigen - bestimmt sind manche Reaktionen überspitzt dargestellt. Manche Leute können sich manchmal nicht geschickt ausdrücken und der Blogger reagiert daraufhin beleidigt, obwohl es vielleicht gar nicht so gemeint war. Kann jemand auf ein angeblich-nur-konstruktives Kommentar wirklich gleich bissig und dreist reagieren oder herrscht einfach schnell Unstimmigkeit aufgrund der fehlenden Mimik und Gestik im Netz?Nachdem nun aber mehrere von euch solche Beispiele nannten, dürfen diese Punkte hier nicht fehlen: Blogger sind auch gern mal selbst Schuld, wenn Kommentare schwinden:

von anonym kam: "Ich glaube wirklich das viele einfach keine Lust mehr haben sich gegenseitig Zucker in den Popo zu pusten. Denn sobald auch nur der minimalste Anflug von eventueller (gut gemeinter) Kritik kommt, oweh. Na das kennste ja selber. Hater, neidisch, kein eigenes Leben, kann einem Leid tun. Und so weiter...Zumindest ist es sehr oft so.
Und da kann ich verstehen das der Mehrheit einfach die Lust dran vergeht." 

Lini meinte dazu:
"Aber ich finde es auch schade, dass einige niemals zurück kommentieren, egal wie oft man dort kommentiert."

anonym sagte:"klar, wenn man ein sehr grosser blog ist, kann man nun mal nicht jeden der 50 kommentare beantworten. aber eine antwort auf eine frage, die ich stelle, oder ein danke oder was auch immer, wäre auch für den leser nett. als zeichen, dass der leser "erhört" und geschätzt wird. vor allem, wenn man mehr schreibt als "tolles amu" und auch mal was von seinen erfahrungen etc erzählt. denn so mache ich das oft, da ich die möglichkeit des kommentierens gerne als austausch wahrnehme, und nicht nur als kritik."

in Nyxx' Beitrag sagt sie:  "Da tauchen dann eh schon 30 Kommentare auf und auf keinen einzige, Fragen hin oder her, wird von der Bloginhaberin reagiert. Das find ich dann auch schade und da hab ich auch keine Lust, noch was dazu zu schreiben. Da bin ich wirklich nur Zaungast."

und anonym vertrat die Ansicht:"Ich als Leserin muss sagen, dass mir immer öfter die Lust am Kommentieren fehlt. Gründe hierfür sind, dass ich immer öfter die Erfahrung mache für kritische Kommentare (die jedoch keineswegs angriffslustig oder böse fomruliert sind) wiederum ein negatives Feedback zu bekommen. Wenn man eben nicht zum 100. mal "ooh wie schön, ich liebe deinen Blog" schreibt, sondern evtl auch mal was negativ sieht oder zum Nachdenken/einer Diskussion anregen möchte kommt oft ein negativer Kommentar wie "wenn du hier nicht auch ne Quellenangabe zu deiner Kritik hast solltest dus lieber gleich lassen was dazu zu schreiben" oder "wenn man nichts nettes zu sagen hat, einfach mal den Mund halten". Nicht unbedingt vom Blogger selbst (obwohl das auch) sondern auch oft von anderen Lesern.
Ein anderer Grund ist der, dass die Blogger oftmals einfach nicht auf Kommentare Antworten. Natürlich ist dies vor allem bei großen Blogs zu sehen. Obwohl es eigentlich auch diesem Blogger möglich sein sollte zu Antworten wenn sowieso nur 3 Leute Kommentieren ;-)"

Schade, wenn solche Erfahrungen gemacht werden müssen. Zweifelsohne reagieren viele von uns manchmal nicht richtig. Aber auch hier bleibt zu hoffen, dass man nicht vergisst, dass jeder Blogger ein Individuum bleibt und man seinen Ärger nicht auf die gesamte Bloggerschaft übertragen sollte. :)
der Austausch verlagert sich auf social mediaAuch ein Punkt den ich nicht auf dem Schirm hatte: Social Media Plattformen haben in den letzten paar Jahren noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen.Während facebook uns schon lang begleitet, ist Twitter in den letzten Jahren enorm wichtig geworden und vorallem aber dürfen wir Instagram, Pinterest und co. nicht mehr unterschätzen. Unter Bloggern ist es normal und sogar zum 'must-have' geworden, sich und seine Website auf diesen Plattformen zu etablieren.Viele von euch sagen nun, dass sich die Bewertungen der Leser und follower von Blogs auf diese Plattformen verlagern.Mit einem 'Like' und einem Herzchen ist die Meinung zu einem neuen Produkt oder dem nächsten Make-up schnell abgefrühstückt. Wer liest da noch Blogposts (oder macht sich zumindest die Mühe, sie zu kommentieren)?!

Testanella gab zum Besten:
"Ich habe den Eindruck, dass sich vieles in die Sozialen Netzwerke verlagert. Die Leute lesen zwar den Blogartikel, kommentieren dann aber - wenn überhaupt - beispielsweise unter dem dorthin verlinkenden Facebook-Beitrag. Nur mein Eindruck und eine Vermutung..." 

Ninatuerlich sagte dazu:"Gerade die überwiegenden Ähnlichkeiten der Posts und Blogs nimmt, meiner Meinung nach, vielen Leser die Motivation ihre Gedanken zu äußern. Wenn mir ein Artikel besonders gut gefällt, ich Erfahrungen beisteuern oder Kritik äußern möchte, kommentiere ich. Finde ich allerdings nur ein AMU schön oder mir gefällt die neueste Lidschattenpalette von Catrice, nicke ich meinem Monitor zu, verteile Herzen bei Instagram oder teile bei Twitter. Ich vermute mal, dass der Reichtum an sozialen Netzwerken und die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Unterstützung das Kommentierverhalten stark verändert haben."

Steffi meinte: "Kommentare werden vielleicht für nicht mehr so wichtig gehalten, vor allem dann, wenn man nur solch oben erwähnte "Standartantworten" geben würde. Da wird dann möglicherweise lieber 24/7 auf Facebook & Co. gesurft, wo einem scheinbar viel schneller mal eine Bemerkung zu irgendetwas über die Finger flutscht."      

Vali sagte folgendes:
"aber das was du in deinem Blog merkst, merke ich zum Beispiel auf Facebook privat oder instagram.. das Kommentieren braucht sehr wahrscheinlich zu viel Zeit? "gefällt mir" geht schneller und einfacher, und leider wird einfach alles immer schneller und einfacher... Schadê, nicht wahr.."

nailenis Meinung fand ich auch sehr spannend:

"Ich habe mich für meinen Blog extra wieder dafür entschieden, doch nur den Blog als Plattform zu haben. Denn das ist mein Projekt und nicht der passende Facebook-Account dazu oder eben Instagram.

Mir war das ständige hin und her hüpfen auch irgendwann zu aufwendig.
Fazit: Ich finde es auch schade, wenn irgendwas kommt à la "auf Instagram wars ja schon...".

Ich könnte mir auch vorstellen, dass das mehrgleisige die Leser überfordert. Jeder Blog hat zig Social Media Zusätze und wenn man viele liest, und so viele Plattformen angeboten sind... Allerdings ist das vielleicht nur so eine Reizüberflutungsgeschichte, die ich hier vermute. Bei meinem Blog habe ich das nämlich auch festgestellt, dass früher deutlich mehr kommentiert wurde."

Ja, ich muss es gestehen, wenn ich genau darüber nachdenke, bekomme ich zu einem Nageldesign manchmal mehr feedback auf Instagram als auf dem Blog selbst. Vielleicht ist es unabdingbar, dass man sich als Blogger damit abfinden muss, dass man gar nicht weniger Reaktionen erhält, diese aber eben nun eher über solche Plattformen erfolgen._______________________________________________________________________________________________________________________
Ein Punkt, der noch sehr oft genannt wurde, ist mir persönlich wichtig: "Ich kommentiere nicht, wenn da schon 20 Kommis stehen". Das ist wohl eine weitverbreitete Vorgehensweise, die ich schade finde.Verdienen also nur Blogger euer Kommentar, die ohnehin weniger Reaktionen bekommen oder ist es gerade andersherum, dass ihr euer Kommentar zu wenig wertschätzt, als dass es bei 20 Kommentaren überhauptnoch eine Rolle spielen würde? Ich verstehe diesen Punkt vielleicht bei einem AMU oder ähnlichem, wo die meisten nicht wissen, was sie außer "schön" schreiben sollen. Aber prinzipiell?! Man sollte doch unabhängig von der Menge der vorangegangenen Meinungen entscheiden können, ob ich mich unter diesem Post gern austauschen möchte oder nicht.Was ist beispielsweise bei Bloggern, die ihre Kommentare moderieren? Da sieht man das 10. Mal noch gar nicht, wie viel feedback schon da ist, weil der Inhaber sie noch nicht freigeschaltet hat. Dort kommentiert ihr dann doch auch, selbst wenn ihr nach der Freischaltung an 30. Stelle steht oder? Ein Punkt bei dem ich mir wünschen würde, dass man ihn vielleicht noch einmal überdenkt.Meist steckt man Liebe und Zeit in einen Blogposts, da erscheint es mir deprimierend, wenn nach 20 Kommentaren die Schotten dicht sind, weil die meisten Leser meinen, dass ein Post nicht mehr verdient.

Ohjee - ich bin am Schwitzen. Sicher ist dies der längste Beitrag, den ich bisher verfasste und dennoch habe ich keineswegs alle Punkte genannt, die während der Diskussion aufkamen. Verzeiht, wenn ich nicht jeden von euch als Zitat benennen konnte. Es waren sehr viele, aber jeder hat mir Freude bereitet.Doch ich glaube wir haben viele Ansätze gefunden, die alle irgendwie zusammenspielen.Es sind keine Lösungsansätze, denn zu Lösen gibt es hier nichts. Es sind die Leser die hier und auch in Zukunft entscheiden, was ihnen ein Blog wert ist. Blogs als Austauschplattform oder eben nur als Informationsbeschaffung. Wir werden uns alle weiterhin bemühen euch zu begeistern, davon bin ich überzeugt und so lange es diejenigen gibt, die Blogs lieben, ob nun als Leser oder selbst als Blogger, wird es auch immer Kommentare geben, selbst wenn es wenige sind.Lassen wir uns davon nicht demotivieren, denn eine Leidenschaft ist nicht weniger wert, nur weil sie weniger Rückmeldung erhält.

Zum Schluss möchte ich es mir nicht nehmen lassen auch noch diejenigen zu zitieren, die deutlich gemacht haben, was ihnen selbst das feedback als Blogger und Leser bedeutet. Eine Hommage an das Kommentieren:
Sunnivah sagt uns:
"Aus der Sicht der Bloggerin also, die selbst schreibt und erst richtig fühlt, daß jemand gelesen hat, wenn es auch ein geschriebenes Wort eben dieses Lesers gibt, bemühe ich mich, selbst zu kommentieren. Anonyme Leser, die keinen Account haben, wissen oft nicht, daß wir ihre Worte schätzen (habe ich genau so auf meinem Blog erfahren).
Ich aber weiß es, und zeige deswegen so oft es geht meine Wertschätzung. :-)"


Steffi fragt sich:
"Ich bin mal gespannt, wie sich das ganze weiter entwickelt. Blogs sind ja immer ein Medium für den Austausch untereinander geworden und wenn kein Feedback kommt, ist es ein sehr einseitiger Dialog - das demotiviert etwas. Gerade wenn ich mir zB große Mühe mit einem Beitrag gebe und studenlang beschäftigt war, ist es schade, wenn nur 1-2 Leute etwas dazu sagen."


Valerie meint dazu:
"(In letzter Zeit habe ich aber aktiv darauf geachtet, dem Bedürfnis, einen Kommentar zu hinterlassen, auch einfach nachzugeben. Habe bei einer Umfrage oder soetwas [Asche auf mein Haupt, ich weiß es wirklich nicht mehr.] gelesen, wie vielen Bloggern, die ich zum Teil auch schon einige Zeit verfolge, Kommentare etwas bedeuten, auch wenn ich diesen Eindruck zuvor nie gewonnen habe."


Lary stellt fest:"Ich liebe es Kommentare zu schreiben, weil ich möchte das sich der andere freut, deswegen schreibe ich sie so oft wie möglich. Aber was nun gegen den Trend tun?"

und Maya sagt:

"im allgemeinen finde ich kommentare aber sinnig, auch wenn einmal kritik dabei ist! erst einmal "belohnt" man den blogger ja für seine mühe und zeigt, dass es ein guter oder schlechter beitrag war. der blog funktioniert meiner meinung nach auch am besten, wenn die resonanz grösser und somit die doch recht gesichtslose kommunikation zwischen leser und blogger via kommentar stattfindet."

Ich danke euch für so viel Ausdauer beim Lesen.Ich hatte so viel Freude während der Diskussion und auch im Nachhinein bei der Auswertung.Lasst mir gern eure abschließenden Meinungen da. Habt ihr etwas aus der Diskussion mitgenommen? Glaubt ihr, dass der Blogger an sich etwas ändern kann oder dass wir uns mit dieser Entwicklung abfinden müssen? Was sind die wichtigsten Punkte für euch, die diese Entwicklung beeinflussen?Habt ganz vielen Dank und vielleicht fällt mir ja mal wieder etwas Diskussionswürdiges ein. Alles Liebe,

Kommentarverluste - ein Rückblick


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