Tim Murphy, seines Zeichen Abgeordneter des Staates Pennsylvania im Repräsentantenhaus und Mitglied des Energie- und Wirtschaftsausschusses, preist in einem Gastartikel des Berliner Tagesspiegels die Vorteile von Fracking an.
Im Prinzip ist den Hauptvorteilen, wie Unabhängigkeit von Energieimporten und Steigerung des Bruttosozialproduktes verbunden mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Ansiedlung neuer Industrien nur wenig hinzuzufügen.
"Der Chemikalienmix, den man braucht, um das Gas aus dem Schiefergestein herauszulösen, besteht zu 99,5 Prozent aus Wasser und Sand."
Aber 0,5 Prozent sind teilweise hochgiftige Chemikalien
Bekanntlich macht die Dosis das Gift.
Eine Schlaftablette bringt keinen Menschen um, eine ganze Packung schon. Einige Chemikalien sind vielleicht bodenresistent und reichern sich bei häufiger Einbringung in tiefen Erdschichten an, so dass niemand sagen kann, wann sie grundwasserführende Bodenschichten erreichen, wie sie sich bei Druck und Wärme verändern und zu welchen neuen chemischen Formeln sie mutieren werden.
Durch die Einbringung von Chemikalien ins Erdreich entsteht eine neue Zeitbombe, die irgendwann mal auf sich aufmerksam macht. Gegen das reine Einbringen von Wasser ist sicher nichts zu sagen. Aber Wasser und Gifte, was Chemikalien nun mal sind, dagegen sollte man im umweltbewussten Europa schon aufschreien.
Auch der Verweis auf die Politik, die schon entsprechende Umweltauflagen machen könne, ist nicht zielführend.
Wir alle sehen, wie Regenwälder außerhalb der EU abgeholzt werden, nur weil einige führende EU-Politiker, die keine Naturwissenschaftler sind, meinen, dass man fossilem Kraftstoff Bioprodukte hinzufügen müsse. Ganze Industriezweige in Brasilien und Indonesien leben von diesem Ökowahn. Die Folge sind dann Umweltkatastrophen — auch hierzulande — jüngst in Form von Hochwassern der Oder (2002) sowie Neckar, Donau, Elbe (2013).
Warum soll nun mit Fracking die nächste Büchse der Pandora geöffnet werden?
Zum Spiegel-Artikel: tagesspiegel.de