Hallo, ihr Lieben!
Als ich es mir gestern Abend auf der Couch bequem mache, denke ich: "Ui, die Bachelorette geht heute aber ran!". Doch dann erkenne ich die nackte Wahrheit. Das ist nicht mehr Alisa! Ich bin bei "Adam und Eva" gelandet.
"Ok, denke ich mir. Wird schon nicht soooo schlimm werden.". Gott, bin ich naiv. Schon nach 10 Minuten wünsche ich mir die gute, niveauvolle Unterhaltung aus Hugo Egon Balders "Tutti Frutti" zurück. Irgendwie sehe ich nurnoch Schniepis und Brüste. Dazwischen reden Menschen, die sich selbst als "Personen des öffentlichen Lebens" bezeichnen, weil sie Herrn Lugner dateten, aber -nach eigener Aussage-, "da nie was Sexuelles lief", über Fleischpenisse.
Doch worum geht es bei dem ganzen Nackedei-Spektakel eigentlich? Wenn wir ehrlich sind, haben wir es nicht so genau verstanden. Vielleicht haben wir uns auch einfach zu wenig Mühe gegeben, weil wir von der Tatsache abgelenkt sahen, dass es Menschen gibt, die nackt, im Schneidersitz auf einer Picknickdecke essen.
Wie auch immer. Gestern beehrte ein neuer Adam die Insel. Vor allem Bahati zeigte sich anfangs weniger begeistert. Ominöserweise schwand der negative erste Eindruck sofort, als sich der Musiker eine Gitarre vor seinen Schniepi spannte, um von "Liebe" und "Kuscheln" zu singen. Das nenn' ich mal Romantik. Nackig, am Lagerfeuer, mit zwei Frauen und der gesammelten Kameraausrüstung von RTL!
Richtig interessant wird es dann, als besagter Musiker sich vehement dagegen wehrt, dass sein Penis im erregten Zustand nicht DEUTLICH größer sei. Jetzt frage ich mich natürlich: reden solche Menschen auch angezogen im Café beim ersten Date über solche Themen? Frei nach dem Motto: "Wow, du hast aber einen tiefen Ausschnitt... ist das schon D oder noch C?".
Gegen 22.15 Uhr ist das Drama vorbei. Genug Brüste für heute. Nacktsein ist das Natürlichste auf der Welt, verklemmt bin ich sicherlich nicht und die Katze nicht im Sack zu kaufen, hat sicherlich auch seinen Vorteil, aber ich möchte meine abendlichen Käsesticks auf der Couch nicht von Schniedelwutzen auf der heimischen Mattscheibe begleitet wissen.
Die Sendung gestern hat mich verstört. Ich bin zwischen Fremdschämen und Mitleid hin und hergerissen. Da lob ich mir doch den Kampf von 20 Frauen und einen Mann, der allabendtlich Rosen verteilt und die Damen zwischendurch mit an Strände, zum Bungeejumpen oder zum Essen nimmt.
Liebst und ein fröhliches "Cin Cin" an den wunderbaren Herrn Balder,
Conny