LA NUIT AMERICAINE
(dt.: Die amerikanische Nacht)
Frankreich 1973
Mit François Truffaut, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Léaud, Natalie Baye, Valentina Cortese, u.a.
Regie: François Truffaut
INHALT:
Ein Film wird gedreht. Sechs Wochen werden die Dreharbeiten für den Film Je vous présente Pamela dauern, und es geht um den kollektiven Prozess seiner Entstehung: Mit ihren unterschiedlichen Erwartungen, Charakteren und Lebensentwürfen provozieren die Beteiligten aus dem Cast und dem Team geradezu das Entstehen von Streit, Eifersucht, Stress und den vielbeschworenen künstlerischen Differenzen. Sie alle eint jedoch die gemeinsame Leidenschaft für den Film, für den sich alle Opfer lohnen.
François Truffaut hat mit La nuit américaine eine hinreissende, immer wieder ironisch gebrochene Hommage an seine grosse Leidenschaft – den Film – gedreht, mit ihm selbst in der Rolle des Regisseurs. Das Leben, so das Fazit des Films, macht auch vor der Kunstwelt des Kinos nicht Halt. Es kommt mit seinen Kleinlichkeiten, seinen Eitelkeiten und Streitereien dem Entwurf des Regisseurs und des Produzenten ständig in die Quere und lässt deren Bemühungen nichtig erscheinen. Das Ganze ist mit soviel Ideenreichtum und Witz in Szene gesetzt, dass es eine Freude ist, dem Filmteam auf seinem Weg zur Verwirklichung des Traums von Je vous présente Pamela zuzuschauen. Truffauts La nuit américaine ist eines des schönsten Beispiele des “Film-im-Film”-Genres.
Im Film kommt ein spezielles Verfahren zum Einsatz, das dem Zuschauer Nacht vortäuscht, obwohl die jeweilige Szene am Tag gedreht wurde. Dieser Filtertrick wird Day-for-Night (oder auch Amerikanische Nacht) genannt. Dabei wird ein Blaufilter vor das Objektiv gesetzt und die Blende der Kamera ein bis zwei Stufen herabgeblendet.
STIMMEN:
Das Lexikon des Internationalen Films meint, François Truffaut habe in „einer wohldosierten Mischung aus Tragik und Heiterkeit […] einen mitreißenden Film um die Ereignisse vor und hinter der Kamera“ inszeniert. Der Film sei zudem eine „auf den ersten Blick leichtgewichtige, tatsächlich jedoch mit großer stilistischer Virtuosität gestaltete Liebeserklärung an das Filmemachen und an die Welt des Kinos, wobei die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit zuweilen verwischen“.
Laut 1001 Filme habe Truffaut „das liebenswerte Porträt fast familiärer Beziehungen zwischen Cast und Team“ gezeichnet. Die Charakter seien „breit gefächert“ und würden „klug kontrastiert“. Truffaut betone zudem „die Vergänglichkeit, Verletzbarkeit und Unwirklichkeit des Lebens am Set“. Der Film lege „die vielen Illusionen des Filmemachens offen, greift aber die Magie des Kinos letztlich nicht an“.
TRAILER (Deutsch):