“Komakaufen in betonierter Trostlosigkeit”

Von Erichkimmich @Erich_Kimmich

Die 252. Montagsdemo gegen das Großprojekt Stuttgart 21 führte heute per Demonstrationszug vom Hauptbahnhof durch das neue Europaviertel bis vor das Einkaufszentrum Milaneo am Mailänder Platz. Die Polizei hatte zum Start vor dem Hauptbahnhof nicht mal die Straße gesperrt, obwohl die Demonstranten so zahlreich erschienen waren, dass sie nicht mehr alle auf dem breiten Gehweg vor dem Hauptbahnhof Platz fanden.

  

  

  

Das Immobilienprojekt Stuttgart 21 war beim Demozug zum Mailänder Platz ganz und gar augenfällig: kalte, gläsernde Fluchten, Einheitsbauten, Beton und Asphalt.

  

  

  

Der Kolumnist Joe Bauer hielt bei der anschließenden Kundgebung die Hauptrede. Er rief dazu auf, gegen den Umgang der Politiker mit unserer Stadt, gegen den Ausverkauf unserer Lebensbereiche zu protestieren und zu demonstrieren. Schon vor 20 Jahren habe der damalige OB Schuster auf der Immobilien-Messe von Cannes den Spekulanten Stuttgart 21 im großen Stil angeboten. Wie zum Hohn betreibe er heute eine Firma “für nachhaltige Stadtentwicklung”.

Bauer hob hervor, die Montagsdemo müsse man in diesen Tagen differenzierter sehen denn je. Überall in Deutschland machten montags Rassisten und Rechtsextreme mobil, um den Fremdenhass zu schüren. Als demokratische Bürgerbewegung habe man hier in Stuttgart die Aufgabe, eine klare Position zu beziehen, eine antirassistische Haltung zeigen. Denn die Hetze gegen Asylanten habe immer mit unserer unmittelbaren Umgebung zu tun und sehr wohl mit der Immobilienpolitik. Die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger seien den Politikern beim Immobilien-Geschacher unserer Tage scheißegal, so Bauer.

Hier der komplette Redetext als PDF (1 MB)