[Kolumne] Dienstags bei Morrie – das Buch, das mich veränderte. [Einführung #1]

Die Lehre eines Lebens.

Wer meinen Blog bereits etwas länger verfolgt, der wird wohl oder übel hin und wieder über ein paar Zeilen aus „Dienstags bei Morrie“ gestolpert sein. In vielen Beiträgen habe ich dieses Buch bereits erwähnt, doch nie genau erklärt, wieso mich im Besonderen diese Geschichte so sehr beeindruckt hat. Ich habe mir einige Beiträge dazu zurechtgelegt und  möchte mir die Zeit dafür nehmen, euch das Buch auf meine Art und Weise vor zu stellen. Heute folgt nun der Erste Beitrag einer Reihe.

Kurz auf den Punkt gebracht.

KlappentextDienstagsbeiMorrie
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Professor Morrie Schwartz schwer erkrankt ist und bald sterben wird, beginnt der Journalist Mitch Albom seinen Lehrer jede Woche zu besuchen. Und er, der meinte, dem Sterbenden Kraft und Trost spenden zu müssen, lernt stattdessen dienstags bei Morrie das Leben neu zu betrachten und zu verstehen. (Quelle & Cover: Goldmann Verlag)

Das Buch erzählt nicht nur die Geschichte zwischen Morrie und Mitch, sondern vielmehr erzählt es die Geschichte vom Leben. In jeder Zeile steckt so viel Weisheit, dass ich beinahe das halbe Buch durch markiert habe. Mir besonders wichtige Abschnitte möchte ich euch im Verlauf des Jahres genauer vorstellen und vielleicht könnt ihr einiges davon auf euer Leben übertragen.

Erster Satz:
Der letzte Kurs im Leben meines alten Professors fand einmal in der Woche in seinem Haus statt, neben einem Fenster im Arbeitszimmer, wo auf der Fensterbank ein kleiner Hibiskus seine rosafarbenen Blüten abwarf.

[Kolumne] Dienstags bei Morrie – das Buch, das mich veränderte. [Einführung #1] [Kolumne] Dienstags bei Morrie – das Buch, das mich veränderte. [Einführung #1]

Die Einführung in die Geschichte

Das Buch beginnt mit einer Danksagung, was für ein Buch recht ungewöhnlich ist, da diese meistens erst zum Schluss des Buches gedruckt werden. Doch wenn man darüber nachdenkt, ist es eine schöne Geste. Bevor man mit dem Buch beginnt, bedankt man sich zuerst bei den Menschen, die einem wichtig sind und die beim entstehen der Geschichte geholfen haben. So lernt man gleich zu Anfang, dass Dankbarkeit an erste Stelle stehen sollte. 

Gemeinsam lernen wir Morrie Schwartz kennen, einen Professor in Sozialpsychologie. Er unterrichtet bereits seit über 40 Jahren, als er von einem Tag auf den anderen erfährt, dass er unter ALS leidet. Eine Krankheit die einen Menschen nach und nach zerstört. Zuerst versagen die Beine – man kann nicht mehr laufen – danach der Rumpf – das Sitzen ist nicht mehr möglich – und am Ende liegt man da, mit einer Luftröhre im Hals, kann sich nicht mehr bewegen ist im Geist aber lebendig wie nie zu vor.

Einer von Morries Schülern war Mitch Albom, der Autor des Buches. Er war zu seiner Studienzeit überaus beeindruckt von seinem Lehrer und nahm sich vor den Kontakt zu ihm zu halten.

„Ich hoffe, dass Sie mich eines Tages als Ihren Freund betrachten werden.“ S. 37

Doch wie das Leben eben manchmal so spielt, verliert man sich oft aus den Augen und vergisst Versprechen, die man sich selbst gegeben hat. Mitch lebte also sein Leben, ohne gross darüber nachzudenken und parallel hatte Morrie das Gefühl, dass die Welt stehen bleiben müsste. Das Leben konnte doch nicht einfach so weitergehen, nachdem er seine Todesnachricht erhalten hatte! Doch ganz genau das geschah und Morrie wurde klar; er musste sein restliches Leben selbst in die Hand nehmen. Er versuchte weiterhin Unterricht zu geben, er veranstaltet eine „lebendige Beerdigung“ bei der er all seine Liebsten einlud und sich anhörte, was sie über ihn dachten. Er wollte so viel wie möglich von seiner Erfahrung weitergeben.

„Hast du jemanden fürs Herz gefunden?“ fragte er.
„Tust du was für deine Gemeinde?“
„Bist du mit dir selbst im Frieden?“ S. 46

So beschloss Morrie, sich von seiner Krankheit nicht deprimieren zu lassen und fing an, alles aufzuschreiben, was ihm in den Sinn kam. So kamen rund 50 Aphorismen wie zum Beispiel „Akzeptiere, dass es Dinge gibt, die du zu tun vermagst, und Dinge, zu denen du nicht fähig bist.“ zusammen und diese zeigte Morrie einem Freund. Was dazu führte, dass Morrie für den Boston Globe  interviewt wurde. Die Überschrift des Artikels lautete „Der letzte Kurs eines Professors: Sein eigener Tod“. Dies wiederum führte dazu, dass ein Produzent der „Nightline“-Show auf ihm aufmerksam wurde und daraus ergab sich dann eine Fernsehshow.

Das Leben ist eine Serie von Schritten nach vorn und wieder zurück. Du möchtest eine Sache tun, aber du bist gezwungen, etwas anderes zu tun. Etwas verletzt dich, und zugleich weisst du, dass es das eigentlich nicht tun sollte. Du betrachtest bestimmte Dinge als selbstverständlich, obwohl du weisst, dass du niemals etwas als selbstverständlich betrachten solltest. Eine Spannung zwischen den Gegensätzen, als zögest du an einem Gummiband. Und die meisten von uns leben irgendwo in der Mitte.“ S. 53

Diese Show sah sich Mitch an und all die Erinnerungen wurden wieder lebendig. Er spürte, dass er seinen alten Professor besuchen musste und machte sich auf den Weg zu ihm. Gleich beim ersten Wiedersehen, begrüsst ihn den Professor wie einen lang vermissten Freund. Mitch war bereits bei diesem ersten kurzen Treffen bewusst, dass dies sein letzter Kurs bei seinem Lehrer sein würde.

„Die Liebe gewinnt. Die Liebe gewinnt immer.“ S. 53

Mitch ist Journalist und reist viel umher, doch nach dem ersten Gespräch mit Morrie wirkt alles verändert.

„So viele Menschen laufen herum, die ein sinnloses Leben führen. Sie scheinen ständig im Halbschlaf zu sein, selbst dann, wenn sie damit beschäftig sind, Dinge zu tun, die sie für wichtig halten. Das liegt daran, dass sie den falschen Dingen hinterherjagen. Der Weg, dein Leben sinnvoll zu gestalten, besteht darin, dich liebevollen Mitmenschen zu widmen und der Gemeinschaft um dich herum, und dich darauf zu konzentrieren, etwas zu schaffen, was dir eine Richtung und eine Bedeutung gibt.“ S. 57

Mitch wird bewusst; er möchte sein Leben nicht mehr mit Belanglosigkeiten füllen und ruft seinen Professor an, dieser nimmt mit folgenden Worten den Hörer entgegen;

„Du kommst vorbei, um mich zu besuchen“, sagte er, und dies war weniger eine Frage als eine Feststellung.
„Tja. Kann ich das?“
„Wie wär’s mit Dienstag?“
„Dienstag wäre gut“, sagte ich. „Dienstag wäre hervorragend.“ S. 59

Ran an die Bücher,

[Kolumne] Dienstags bei Morrie – das Buch, das mich veränderte. [Einführung #1]


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