Kollegen verleugnen

Von Pharmama

Gestern habe ich meinen Arbeitskollegen Urs verleugnet. Und es tut mir so gar nicht leid

Anruf – mal wieder, von einem mit hörbar indischem Akzent englisch redenden Mann.

Die Drogistin hatte ihn erst dran, sie reicht ihn mir mit den Worten:

„Er möchte ‚the Pharmacist‘!“

Immer ein Highlight. Also nehme ich ihr den Hörer ab und melde mich.

„Oh. Hello. Could you give me Mister (Apotheker-der-schon-seit-über-10Jahren-nicht-mehr-hier-arbeitet).?“

„No, Sorry, Mister (Apotheker-der-schon-seit-über-10Jahren-nicht-mehr-hier-arbeitet) does not work here anymore. I am the pharmacist, can I help you?“

„Do you have any other men working in the pharmacy?“

„No.“

Das ist … nicht ganz gelogen. Urs ist Drogist.

„No?“

„No!“

Keine Ahnung warum er einen Mann „braucht“. Was die Leute wollen ist im Normalfall irgendwelche Aktien verkaufen … und dass wir daran kein Interesse haben, kann ich ihnen auch sagen. Dafür brauche ich nicht noch Urs zu belästigen.

Er hat dann auch noch aufgehängt ohne sich anständig zu verabschieden. Soll ich das jetzt frauenfeindlich finden, oder dankbar sein?