Kollaps im Wiener Krankenanstaltenverbund

Von Medicus58

Kollaps im Wiener Krankenanstaltenverbund

Wie gestern bereits umrissen (http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=43022), ist die finanzielle Situation im Wiener Krankenanstaltenverbund katastophal.

Das Medieninteresse ist weiterhin eher flau und wo darüber geschrieben wird, wird bis zur Falschmeldung geschönt:
Laut ORF ist "Anlass für den Protest ist der befürchtete Sparkurs in den Spitälern".http://go.orf.at/wien/stories/534835/
Wie gestern ja bereits angeführt sprechen wir nicht von Befürchtungen, denn die Minus 1% Personal und Minus 2% Sachaufwand wurden ja bereits nach der Wiener Wahl überfallsartig im Frühjahr eingespart.

Selbst die von der Gewerkschaft (http://www.hg2.at/127/news/wiener-gesundheitssystem/) veröffentlichten Daten sind nur die nicht zu übersehende Spitze eines Eisbergs.

Wenn jetzt nicht einmal mehr unter "Insidern" Einigkeit herrscht, ob nun 100 oder 200 Millionen Euro zusätzlich eingespart werden müssen, weil Stadträtin Wehsely beim Kassasturz zu Jahresmitte mehr Miese gefunden hat, als sie noch bis vor wenigen Wochen befürchtete, dann lässt das an der Professionalität der Führung zweifeln.

Die schon zum Jahreswechsel, losgelöst von jeder echten Sachkenntnis von Gen.Dir.Stv Koblmüller verkündete Absicht 20% des Personals einsparen zu wollen:  http://www.hg2.at/166/news/sie-wurden-gekoblmuellert/ da ja ohnehin leistungsfähige Software-Tools angeschafft wurden (Originalton bei einer Veranstaltung im Rathaus), soll nun dadurch erleichtert werden, dass ein 20%-ge Leistungsreduktion (also weniger Operationen, kürzere Spitalsaufenthalte für immer ältere Patienten) angeordnet wird.

Während sich die Medien erneut über die angebliche 2-Klassen-Medizin in den öffentlichen Spitälern (in Wirklichkeit <5% aller stationären und <0,5% aller ambulanten Patienten)  aufregen, scheint niemandem aufzufallen, dass gerade diese Aushöhlung der öffentlichen Spitäler die Patienten, die es sich leisten können, in den privaten Sektor treibt.
Mit abgefeierten PPP Modellen (z.B. vom KAV überproportional finanziertes, von den Barmherzigen betriebenes Dialysezentrum, der Subventionierung privater Altersheime, ...) wird dieser Weg so konsequent vomWiener Rathaus beschritten, dass man nicht glauben kann, dass denen das nur passiert ....