Kokosöl gegen Zecken – Natürlicher Schutz für Mensch und Tier

Von Lissy

Hilft Kokosöl gegen Zecken? Was ist dran an den Ratschlägen zu diesem Thema?

Kokosöl gegen Zecken einzusetzen gilt bei vielen Menschen als Geheimtipp. Das vielseitig nutzbare Öl soll auch ein sehr wirksamer Schutz gegen Zecken bei Mensch und Tier sein.

Viele Tierhalter haben das biologische Kokosöl bereits für sich entdeckt und schwören auf seine guten Eigenschaften. Katze, Hund und Pferd bleiben nach einer Behandlung mit Kokosöl von den lästigen Plagegeistern verschont.

Aber auch bei Herrchen und Frauchen ist dieses natürliche Öl eine hervorragende Alternative zu den handelsüblichen Mitteln gegen Zecken. Kokosöl (Kokosfett) riecht gut und hält die unbeliebten und gefährlichen Sauger fern. Damit leistet das natürliche Kokosöl einen wirksamen Beitrag zur Vorsorge vor der gefürchteten Borreliose.

Borreliose - eine heimtückische Krankheit

Genaue Zahlen über die Höhe der jährlich neu infizierten Betroffenen liegen leider nicht vor. Je nach Quelle werden Angaben gemacht, die alarmierend sind. Jährlich werden mindestens 60.000 bis 160.000 Menschen mit dieser folgenreichen Erkrankung konfrontiert. Die Dunkelziffer dürfte allerdings um einiges höher liegen, da auf Grund der sehr unterschiedlichen Symptome nicht immer eine zutreffende Diagnose gefällt wird.

Man geht davon aus, dass etwa jede dritte Zecke mit Borrelien infiziert ist, jedoch kommt es nicht zwangsläufig zum Ausbruch einer Borreliose. Experten gehen sogar davon aus, dass der weitaus größte Teil der Borreliosen ausheilt, ohne Probleme zu bereiten. Kommt es aber zum Ausbruch der Krankheit, können die Folgen verheerend sein.

Manchmal können Jahre vergehen, bis den oft als Simulanten abgetanen Patienten die unerfreuliche Wahrheit mitgeteilt werden kann.

Wird die Borreliose dann erkannt, kann seitens der Schulmedizin nur durch Verabreichung von hochdosiertem Antibiotika über mehrere Wochen gegengesteuert werden. Aber auch erfolgreich therapierte Menschen fühlen sich zu einem sehr hohen Prozentsatz mit dauerhaften Folgen und Einschnitten in ihrer Lebensqualität konfrontiert.

In folgendem Video „Zecken-Alarm: Gefahr in Wald und Gärten" sehen Sie neben der leidvollen Erfahrung eines Betroffenen auch, wie Sie eine Zecke richtig entfernen, wenn sich dann doch mal eine festgesaugt hat.

Der beste und einzige wirklich wirksame Schutz vor Borreliose liegt also in einer erfolgreichen Prävention.

Erfolgreicher Kampf mit Kokosöl gegen Zecken

Alljährlich, wenn die Temperaturen milder werden und unsere Lebensgeister durch wärmende Sonnenstrahlen neu geweckt werden, erwachen auch die Zecken aus ihrer Starre. Ein Biss der kleinen Spinnentiere kann sehr gefährlich sein. Neben der heimtückischen Borreliose ist auch eine Hirnhautentzündung als mögliche Folge zu befürchten.

Sicher haben auch Sie bereits einmal bei sich oder anderen eine Zecke entdecken müssen. Nicht immer kommt es zu Komplikationen, jedoch ist die Gefahr nicht zu unterschätzen.

Um sich erst gar nicht dem Risiko einer Folgeerkrankung auszusetzen, sollten Sie rechtzeitig daran denken sich erfolgreich zu schützen. Vielleicht kennen Sie bereits eines der klassischen Mittel der Pharmaindustrie. Viele synthetische Insektizide haben allerdings eines gemeinsam - unerfreuliche Nebenwirkungen.

Synthetische Insektenschutzmittel haben nicht nur einen meist unangenehmen, chemischen Geruch, sie sind auch oft Ursache für störende Begleiterscheinungen. Das können von leichteren Allergien bis hin zu Gehirnentzündungen und im schlimmsten Fall sogar erbgutverändernde Wirkungen sein.

Eine natürliche Alternative bietet das biologische Kokosöl, dass Zecken erfolgreich abwehrt, wie Studien inzwischen belegen.

Wie wirkt Kokosöl gegen Zecken?

Kokosöl enthält einen hohen Anteil einer mittelkettigen Fettsäure, der Laurinsäure. Laurinsäure entpuppt sich auf Grund ihrer molekularen Struktur in vielen Bereichen als kleines Wundermittel. So hat dieser Stoff unter anderem eine abschreckende Wirkung auf kleine Plagegeister, wie Zecken und andere lästige Insekten.

Die Laurinsäure gehört zu den Medium Chained Triclyceriden. Das sind gesättigte Fettsäuren, oder auch mittelkettige Triclyceride, kurz MCT genannt. Laurinsäure besitzt antimikrobielle Eigenschaften und ist daher ein wirksames Mittel gegen Pilze, Hefen und Bakterien.

Auch bei bestimmten Viren können gute Erfolge erzielt werden. Erste Untersuchungen in dieser Richtungen lieferten bereits in den 1960er Jahren entsprechende Ergebnisse. Viren werden durch die Laurinsäure erfolgreich eliminiert, indem sie deren Hüllmembran auflöst. In Therapien gegen Masern und Herpes erwies sich Laurinsäure als hoch effizient. Auch andere Virusinfektionen konnten erfolgreich bekämpft werden.

Die auf Zecken hochgradig abstoßende Wirkung der Laurinsäure macht das Multitalent auch in diesem Bereich zu einem nützlichen Helfer. Kokosöl enthält in seiner natürlichen Form bis zu 60 Prozent Laurinsäure. Andere Fette, wie zum Beispiel Butter, erreichen hier nur einen Wert von gerade einmal 5 Prozent.

Wichtig ist, dass das Kokosöl nicht industriell verarbeitet wurde. Achten Sie beim Kauf stets darauf, dass Sie biologisches Kokosöl erhalten. Industriell hergestelltes Kokosöl wird in der Regel mit synthetischen Stoffen und Konservierungsmitteln versetzt und enthält daher einen weitaus geringeren Anteil der hochwirksamen Laurinsäure. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Effizienz des Zeckenschutzes aus.

Wissenschaftliche Studien beweisen die Wirksamkeit von Kokosöl gegen Zecken

Bisher wurde die Wirksamkeit von Kokosöl gegen Zecken nicht hinlänglich erforscht. Im Gegensatz zu zahlreichen Studien, die sich mit synthetischen Wirkstoffen befassen, führt die natürliche Alternative ein Schattendasein. Insbesondere die Kombination von Kokosöl mit ebenfalls sehr wirksamen ätherischen Ölen, wie z.B. Citronella, bietet noch Raum für vielversprechende Zecken-Abwehr-Stoffe.

In bereits durchgeführten Studien stellte das biologische Kokosöl seine Fähigkeiten unter Beweis. Eine der Studien, die dich mit der Wirkung alternativer und natürlicher Mittel gegen Zecken befasst ist z.B. die 'Tick repellents: Past, present, and future' von Brooke W. Bissinger und R. Michael Roe, aus dem Jahr 2009. Auch hier wird die abschreckende Wirkung von Kokosöl auf Zecken dokumentiert.

Die Wissenschaftler Hilker, Dautel und Kahl von der FU Berlin wiesen in speziell zu diesem Thema durchgeführten Labortests nach, dass von 100 Versuchs-Zecken bereits bei einer zehnprozentigen Laurinsäuren-Lösung zwischen 81 und 100 Prozent die Flucht ergriffen. Wurde die menschliche Haut mit dieser Lösung behandelt, ließen sich 88 Prozent der dort platzierten Zecken schnellstmöglich wieder fallen und mieden den ungastlichen Wirt für weitere sechs Stunden.

Dies dürfte ausreichend dokumentieren, wie hochwirksam Laurinsäure im Einsatz gegen Zecken ist. Die Schutzwirkung übertrifft die anderer Mittel um einiges. Insbesondere die Wirkungsdauer liegt deutlich über vergleichbaren Werten.

Die Anwendung von Kokosöl gegen Zecken beim Menschen

Idealerweise sollten Sie das Kokosöl (Kokosfett) gegen Zecken direkt vor Ihrem Ausflug in die Natur auftragen. Besonders die Weichteile, wie der Bauch oder die Achseln sind beliebte Ausflugsziele für Zecken. Aber auch die Beine erfreuen sich dank ihrer leichten Erreichbarkeit regen Zuspruchs. Nicht zu vergessen sind auch der Nacken und die Arme.

Kleidung bietet nur einen begrenzten Schutz gegen die Plagegeister, dennoch ist es vorteilhaft sich bei einem Wald- oder Wiesen-Spaziergang geeignet zu kleiden, um den Zecken möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Die Kokosöl-Anwendung unterscheidet sich nicht von der einer herkömmlichen Bodylotion. Das Kokosöl ist bei Zimmertemperatur etwas fester, also Kokosfett, wird aber sofort weich, wenn man es auf die Handfläche gibt.

Massieren Sie das Kokosöl gegen Zecken an den brisanten Stellen ein und genießen Sie den wohltuenden Duft. Kokosöl eignet sich nicht nur gegen Zecken, sondern ist auch im Alltag ein überaus angenehmes Pflegemittel für Ihre Haut. Auch Kokosöl für die Haare ist längst kein Geheimtipp mehr.

Es empfiehlt sich trotz aller Vorkehrungen zum Schutz vor Zeckenbissen den Körper nach einem Spaziergang nach möglichen befallenen Stellen abzusuchen. Hat sich doch einmal eine Zecke eingenistet, so sollten Sie diese keinesfalls mit einem Öl oder Kokosöl gegen die Zecken beträufeln. Entfernen Sie die Zecke in trockenem Zustand mit Hilfe einer Zeckenzange oder einer spitzen Pinzette, wie im Video weiter oben gesehen. Vorsichtshalber sollten Sie die Stelle beobachten und evtl. auch einen Arzt konsultieren.

Die Anwendung von Kokosöl gegen Zecken bei Tieren

Um Kokosöl gegen Zecken bei Tieren einzusetzen, sollten Sie den Kopf, die Ohren, den Nacken, den Bauch und den Rücken sorgfältig mit dem Öl einreiben.

Verreiben Sie dazu etwas Kokosöl in der Hand und streichen Sie dann eine kleine Menge des Öls über das Fell. Am besten tun Sie dies kurz vor einem Spaziergang, damit sich Katze oder Hund nicht ausgiebig der Beseitigung des wohlschmeckenden Öls widmen können. Zunächst schimmert das Fell etwas fettig, was sich aber nach einigen Stunden wieder reguliert.

Sie sollten die Kokosöl Anwendung einige Tage hintereinander wiederholen. Eine Behandlung pro Tag ist dabei ausreichend. Nach ein bis zwei Wochen genügt es, das Tier nur noch einmal innerhalb einiger Tage mit dem Öl zu massieren.

Kokosöl ist ein gut verträgliches Mittel um dem Zecken-Befall bei Tieren vorzubeugen, wie unter anderem dieser Erfahrungsbericht zeigt, während die im Handel befindlichen Insektenschutzmittel meist hochgiftige Pestizide sind, die für das Wohl des Tieres eher abträglich sein können.

Entzündungen der Haut, Juckreiz, sowie Probleme mit dem Magen-Darmtrakt sind keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass Flöhe und Zecken zunehmend resistent gegen die sogenannten Spot-on-Produkte sind.

Auch die beliebten Insektenschutzhalsbänder bieten nur noch hinlänglich Schutz. Das Tier wird Belastungsstoffen ausgesetzt, ohne dass diese zuverlässige Wirksamkeit zeigen.

Kokosöl gegen Zecken ist ein biologisches Produkt, das darüber hinaus sehr lecker schmeckt. Es besteht also eher die Gefahr, dass das Tier sich über das Öl hermacht und sein Fell mehr als gewöhnlich abschleckt.

Diesen Effekt hat aber auch eine positive Seite, denn Kokosöl hilft nicht nur gegen Zecken, sondern eignet sich auch zur Prophylaxe gegen Wurmbefall. Mischen Sie einen Esslöffel Kokosöl mit einer geriebenen Karotte und gemahlenen Kürbiskernen und verabreichen Sie die köstliche Mischung einmal täglich über mehrere Wochen.

Kokosöl ist für die äußerliche Anwendung ebenso zu empfehlen wie für die innere, hat keine schädlichen Nebenwirkungen, dafür aber jede Menge positive Eigenschaften für Mensch und Tier.

Quellen: http://www.greenderella.com/animals/your-dog-will-love-this-all-natural-tip-against-flees-and-ticks
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048357509001412
http://www.zecken.de/presse/newsletter/newsletterapril2008