Gott sei Dank, gibt es Bildungsfernsehen. So habe ich vor einigen Tagen wieder seit langem Punkt ZWFFÖLLF, vorsicht feuchte Aussprache, gesehen und man war das seit langem unterhaltsam. Ich gucke einfach zu oft Öffentlich Rechtliche. Dass Kohlenhydrate einen ins Grab treiben, das wusste ich. Die Kampfkartoffeln und so, dieses Bild werde ich nie wieder los, die Kartoffel, die einen mit Kohlenhydraten beschießt. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was Kohlenhydrate mit einem böses machen, ich weiß nur, dass sie böse sind. Motive sind mir auch gänzlich unbekannt, bei den meisten Bösewichten ist es besser aufgeführt. Schwere Kindheit oder sonstige negative Erfahrungen. Vielleicht wenn ich mich besser ernähren würde, so mit Omega mindestens 3, dann könnte ich mich auch vielleicht besser auf den Punkt konzentrieren.
Also zurück zu Punkt ZWFFÖLF. Völlig losgelöst von den eben bösartigen Kohlenhydraten weiß ich jetzt, Eiweiß ist obertödlich, ich habe leider nur vergessen wieso. Ganz böse Eier, Milch und Fleisch ja sowieso. Aber verdammt ich kann mich nicht erinnern wieso. Scheiße, ausgerechnet jetzt wo ich angefangen habe jeden Morgen einen Joghurt zu essen. Ich könnte das vielleicht im Internet noch einmal nachschauen, wie da die Argumentation war und die Studie mit den alten Menschen, die über Jahre usw., das ist das Blöde, wenn der Fernseher immer nur im Hintergrund läuft. Ich könnte aber auch eine Woche abwarten und einfach den Anti-Eiweiß-Trend überspringen und versuchen auf den nächsten Zug aufzuspringen. Und wenn es der nicht wird, wahrscheinlich ist es hier auch so wie mit den Bussen, es kommt immer wieder ein Neuer.
Vielleicht schreibe ich auch mal so ein Ernäherungsbuch, der Umwelt zu Liebe vielleicht einen Blog mit der Botschaft „Ganz neu, noch nie zuvor da gewesen, einfach mal alles essen und von allem nicht zu viel“. Vielleicht muss ich noch am Titel arbeiten oder das Vorwort ist bereits fertig. Nee, jetzt mal Spaß beiseite, es muss doch einen Grund dafür geben, dass ich trotzdem noch nicht verhungert bin, obwohl ich mir nicht alles leisten kann, was im Nachfrage-Angebot-Gleichgewicht überteuert ist, dass ich gesünder bin wie kaum einer um mich herum. Die Behinderung ist davon losgelöst zu sehen, denn sie war ja schon von der ersten Mahlzeit da.
(Foto: Stefanie Salzer-Deckert / pixelio.de)