Koh Rong – Ein untergehendes Paradies?

Von Bibo Auszeitnomaden @auszeitnomaden

Koh Rong ist bekannt für seine schneeweißen Strände und türkisfarbenes Wasser.

Auch wir wollten dieses Paradies genießen und haben uns auf den Weg dort hin gemacht.

Wir haben im Vorfeld von unserem „Herbergsvater“ Gerald vom Spayhiti Guesthouse * in Sihanoukville gehört, dass der „Tui Beach“ komplett zugebaut ist und dort regelmäßig Backpacker Partys stattfinden.

Das wollten wir uns nicht wirklich an tun und haben uns deshalb für den Sok San Beach entschieden.

Unser Urlaub näherte sich so langsam dem Ende, weshalb wir noch ein paar Tage luxuriöser wohnen wollten.

Die Entscheidung viel aus diesem Grunde auf das Sok San Beach Resort * am gleichnamigen Strand.

Nach der schaukeligen Überfahrt empfängt uns eine traumhafte Kulisse.

Das Wasser schimmert vom tiefen blau bis zu hellem türkis.
Im Hintergrund der weiße Strand.

Kneif mich mal…ist das wirklich wahr ?

Nach einem überaus freundlichem Empfang mit Begrüßungsgetränk und Erfrischungstuch beziehen wir unser „Häuschen“ Nr. 14.
Das ist zwar nicht „Beach front“ aber sieht super aus.




Alles aus Holz und urgemütlich. Hier werden wir entspannt schlafen.

Auch wenn wir diesmal nicht direkt am Strand wohnen, können wir doch sehr gut das Strandfeeling an der chilligen Bar und dem angeschlossenen Restaurant genießen.



Während unserem Aufenthaltes war das Resort fest in französischer Hand, da hier die Folgen der französischen Variante des Dschungelcamps gedreht werden.

Deshalb kann es auch vorkommen, dass diese Anlage nicht buchbar ist, weil sie von den Filmteams komplett in Beschlag genommen wird.

Aber kommen wir zum Strand.

Ungefähr 7 Kilometer, menschenleer und feinster weißer Sand laden natürlich zu langen Strandspaziergängen ein.

Deshalb machen wir uns auch in südlicher Richtung auf den Weg.

Leider ist der Himmel bedeckt, sodass die Bilder nicht die wirkliche Schönheit des Strandes wiedergeben.





Ein Strandspaziergang in dieser Art ist für uns das Größte!
Da können wir ewig laufen….einfach die Ruhe und das Rauschen des Meeres.

Nachdem wir die Hälfte des Strandes abgelaufen hatten, fing Tanja plötzlich an…Au…Au…Au… und rannte ins Wasser.

Was war passiert?

Wir hatten ja schon gelesen, dass es am Strand Sandfliegen geben soll und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo wir von den kleinen Biestern überfallen wurden.

Solch aggressive Tierchen haben wir nur einmal auf den Philippinen am Nacpan Beach erlebt.

Selbst der übliche Hinweis „schnell ins Wasser bis dahin kommen sie nicht“, hat diesmal absolut nicht geholfen und Tanja sah danach dann so aus.


Das hat vielleicht gejuckt und blöder Weise haben wir auch noch unser Fläschchen Calamine Zinc Oxide zu Hause vergessen.

Aber mit Soventol haben wir das Problem dann doch schnell in den Griff bekommen.

Nach einem Tag Pause haben wir uns dann noch auf den Weg zu einem kleinen Fischerdorf gemacht, welches am nördlichen Ende des Strandes liegt.

Leider haben wir dazu nirgendwo einen Namen gefunden.

Dieses kleine Fischerdorf ist absolut gemütlich.

Kleine Gassen, einfache Backpacker Unterkünfte und ebenso kleine Restaurant am Strand.

Hier ist wieder so ein Ort, an dem man wirklich „hängen bleiben“ kann.






Wenn man sich jetzt das letzte Bild anschaut: mehr Beachfront geht doch schon gar nicht mehr.
Was diese Unterkunft kostet können wir leider nicht sagen.

Genau solche Orte sind ein absoluter Traum für uns!

Aber warum wird dieser Traum bald ein Ende haben?

Wie wir von der Rezeptionistin erfahren haben, ist der Bau eines Flughafens auf der Insel geplant. Diesen Plan verfolgt die Regierung wohl schon eine ganze Weile, wobei bis jetzt noch nicht viel passiert ist.

Weiterhin ist uns bei dem Strandspaziergang das weltweite Plastikmüll Problem voll vor Augen geführt worden.

In dem Bereich, wo der Strand so langsam wieder in den „Wald“ übergeht, lagen gefühlte Millionen von Plastikflaschen.

Teilweise konnte man gar nicht treten, so viele lagen auf einer Stelle herum.



Wir wissen auch, dass es nicht ein Problem dieser Insel oder dieses Landes ist, sondern ein globales Problem darstellt.

Nur hier ist es mal wieder deutlich sichtbar geworden.

Das nächste Problem wird die Bebauung werden.

Wie ihr auf den Bildern gesehen hat, gibt es am Sok San Beach bis jetzt das kleine Fischerdorf im nördlichen Bereich. Nicht weit entfernt liegt das Sak Son Beach Resort und dann folgt in Richtung Süden nichts weiter.

Bis jetzt!

Im südlichen Bereich wird gerade ein riesige neue Bungalowanlage gebaut.

Bei unserem Spaziergang haben wie ca. 50 Fundamente gezählt, die für uns sichtbar waren.
Es könnte auch sein, dass es noch wesentlich mehr sind.

Alles wurde abgeholzt und es wird Jahre dauern, bis wieder ein annehmbarer Bestand an Pflanzen Schatten spenden wird.


Wenn diese Anlage fertig und voll bewohnt ist, dann ist es auch hier mit der Ruhe vorbei.

Gehen wir noch weiter in südlicher Richtung, wird hier eine riesige Hafenanlage gebaut.
So sieht es jedenfalls aus.

Auch der, im Reiseführer gepriesene, Trampelpfad vom „Tui Beach“ zum „Sok San Beach“ wird in naher Zukunft der Vergangenheit angehören, da hier schon ordentlich Kahlschlag betrieben wurde, um eine Küstenstraße zu bauen, die beide Strände verbindet.

Wegen dem Sandfliegenangriff sind wir die Strecke nicht gelaufen, aber vom Wasser aus kann man schon sehr gut die vielen Bautätigkeiten sehen.



Koh Rong wird nicht mehr lange solch ein Paradies bleiben und wir sind froh, dass wir die Insel jetzt besucht haben und sie in diesem „Zustand“ noch sehen durften.

Wer weiß, wie es in den nächsten Jahren aussehen wird ?

Liebe Grüße

Bibo & Tanja

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