Die Zeit auf Koh Phangan waren die schönsten Tage, die wir in Thailand verbracht haben. Klar die einsamen Strände auf Koh Mak waren toll und Bangkok war gigantisch, aber es ist ein riesen Unterschied ob ihr etwas toll findet, oder euch sofort zu Hause fühlt. Diese 10 Tage haben wir mehr als nur genossen. Dabei haben wir tolle Menschen kennen gelernt, den Rhythmus der Insel in uns aufgenommen und gemerkt wie wir diesem Fleckchen Erde immer mehr verfallen. Achja wir werden uns für die Schreibweise, des Namens der Insel während des Textes für die meist bekannte Variante entschieden. Es gibt zahllose Möglichkeiten den Namen zu schreiben.
Koh Phangan - eine Sehnsucht die wohl bleibt
Ganz ehrlich, wären wir doch nie dort weg. Als wir nach Koh Phi Phi weiterzogen hatte uns dieser Ort bereits nach der Ankunft schon genervt. Es wurde selbst nach ein paar Tagen nicht besser. Die Zeit auf Koh Phangan war für uns einfach vollends perfekt. Wir hatten in diesem Moment wirklich Heimweh – aber nicht nach Deutschland oder Franken, sonder nach unserem kleinen Bambushüttchen auf Koh Phangan.
Natürlich hatten wir vorab schon tolle Momente erlebt. Das traditionelle Koh Mak, war im Grunde der perfekte Einstieg in Thailand. Dort lernten wir einfach ganz schnell die täglichen Gepflogenheiten, die einen Koh Phangan sicher nicht so rasch vermitteln kann. Dinge wie – überall sofort die Schuhe ausziehen – auch im Supermarkt, nie ganz aufessen – um zu zeigen das die Portion ausreichend war, der Wai – die landestypische Begrüßung oder ein paar Sprachfetzen auf Thai. All das brachte einen so krassen Kulturunterschied mit sich, dass wir uns einfach ganz schnell anpassen mussten.
Auf Koh Phangan sprechen relativ viele Thais Englisch, was die Kommunikation um einiges vereinfacht. Ihr seid weniger angehalten das Verhalten zu studieren oder vielleicht online nachzuschauen, was gebratener Reis auf thailändisch heißt um endlich mal das Essen zu bekommen, dass ihr ursprünglich wolltet. Viele Touris die sich nicht mit Land und Leute beschäftigen fliegen nach ein paar Tage nach Hause und haben von diesen landestypischen Dingen nicht mit bekommen, was wirklich schade ist. Dafür habt ihr natürlich die Möglichkeit, viel schneller neue Freundschaften zu knüpfen, die auch über längeren Zeitraum hinweg bestehen können.
Die beste Unterkunft der Welt - Castaway Bungalows
Unsere AirBnB Gastgeber Martin und Pen waren die besten Air BnB Hosts die wir bislang kennen lernen durften. Die Bungalows direkt am Strand liefern täglich gigantische Sonnenuntergänge und durch das seichte Wasser, viel Platz zum Spazieren im Wasser. Das am Strand angespülte Seegras hatte uns weiter nicht gestört, aber Martin haben wir ganz schön bedauert der täglich mit britischer Perfektion versuchte den Sand für uns frei zu bekommen. Er nannte es irgendwann scherzhaft nur noch seinen englischen Rasen ^^
Viele Touristen kommen auf Koh Phangan und erwarten perfekt gesäuberte Strände die zum Baden einladen. Dies ist im thailändischen Winter von August bis Oktober nicht so oft der Fall. Der Malibu-Beach (ja er heißt wirklich so!) auf der anderen Seite der Insel ist von der Strömung und damit der angeschwemmten Natur nicht so ausgeliefert. Daher solltet ihr dort euer Handtuch in den Sand schmeißen wenn es euch stört. Die mixed fruit shakes sind dort übrigens der Hammer. Wir sind total verrückt danach. ^^
Für uns stellte das Seegras ansonsten kein Problem dar, viel erschreckender fanden wir die Unmengen an Plastikmüll die das Wasser jeden Tag mit sich brachte. Viele Einheimische haben das akribische Säubern des Sandes bereits aufgegeben und sammeln nur noch die großen Stücke ein. Martin und Pen waren uns wirklich sehr dankbar, für unsere morgendlichen „Cleaning-Aktionen“ am Strand. Ganz nach dem Motto nicht nur Meckern sonder aktiv werden, haben wir versucht die Natur etwas von der Menschen gemachte Verseuchung zu befreien. Säckeweise haben wir das Plastik aus dem Meer gefischt und bekamen als Dankeschön ein herrliches Frühstück, sowie hin und wieder leckeren Thai-Tee aus der Freeway Bar.
Der Abschied nach 10 Tagen fiel allen Beteiligten sichtbar schwer. Man findet einfach selten Menschen mit denen man sich auf Anhieb so gut versteht. Bestimmt ist auch das einer der vielen Gründe für unsere Begeisterung über Koh Phangan.
Inselbekanntschaften
Direkt neben unseren Bungalows verbreitet Mee immer gute Laune. Ok, Musik ist ab und zu gewöhnungsbedürftig gewesen, aber das ist zu vertrösten gewesen. Von ihm stammt auch der leckere Thai-Tee den wir all morgendlich bekommen haben. Abends haben wir uns bei ihm an den Strand gesetzt lecker gegessen und die verschiedenen Pärchen dabei beobachtet, wie sie lustige Sprungfiguren auf der Landzunge, mit untergehenden Sonne als Kulisse versuchten.
Während unserer letzten 5 Tage auf Koh Phangan hätten wir locker klein Deutschland ausrufen können. Wie wir alle wissen sind die Deutschen ein Reiseliebendes Völkchen und so kam es das alle Vier Hütten deutschsprachig belegt wurden. Hier durch lernten wir Julia, David und Dominik kennen. Noch lustiger – eigentlich nur Franken unter sich. Die drei sind genauso reisefreudig wie wir und hatten bereits Hong Kong, Spanien, Portugal und Australien auf der Bucketliste. Den letzten Abend verbrachten wir mit fantastischem Essen bei Mee in der Freeway Bar. Bierchen, Cocktails und ein toller Sonnenuntergang waren wirklich ein würdiger Abschied dieser Tage.
Am Hinkong Beach
Unsere Unterkunft lag am Hinkong Beach von Koh Phangan. Der Strand erstreckt sich über etwa 1,5 km mit verschieden Unterkünften und Restaurants, weshalb er für uns so attraktiv war. Man konnte was unternehmen und war nicht total am Arsch der Welt, aber hatte auch nicht das anstrengende Full-Moon Party Volk direkt vor der Tür.
Für alle die etwas Unterhaltung möchten, stehen an diesem Abschnitt von Koh Phangan einige Bars und Restaurants mit heimischer und internationaler Küche zur Verfügung.
Auch die Weintrinker unter euch kommen auf ihre Kosten. Etwa 600 Meter von unserer Hütte entfernt liegt das L'Alcuve. Ein französisches Lokal - und wer die Franzosen kennt, weiß das sie schlemmen können. Naja, es ist nicht für jeden Tag gedacht, da die Preise für thailändische Verhältnisse schon happig sein können. Aber imporierter Wein ist in Thailand immer teuer. Schließlich werden 400% Steuer auf eingeführte alkoholische Genussmittel erhoben. Jeden Freitag und Sonntag versüßt euch eine Jazz-Sängerin den Abend beim Blick auf´s Wasser.
Solltet ihr einmal keine Lust auf Bar und Leute haben, genießt einfach Sonne und Meer von eurer Hängematte aus. Beinahe jeder Bungalow auf dieser Insel ist mit einer ausgestattet. Wir sind mittlerweile total verrückt danach. Desweiteren steht euch gleich um die Ecke ein Rollerverleih zu Verfügung. Für 200 – 300 Baht pro Tag könnt ihr euch mobilisieren und den Rest von Koh Phangan erkunden. Falls ihr vorhabt nach Haad Rin zu fahren, um euch an den Stränden dort den Sonnenaufgang anzusehen, empfehlen wir 100 Baht mehr für den Roller auszugeben. Ihr bekommt dann ein größeres und leistungsstärkeres Zweirad und schafft es auch den „20%“-Berg das waren mindestens 30! auf dem Weg zu bezwingen. Wir haben es leider mit unserem kleinen Stöpsel nicht geschafft.
Mit dem Scooter seid ihr aber auch innerhalb von 5 Minuten in der City und könnt euch an einem der vielen Stände todschoppen, oder am Abend auf dem Markt mit leckerem Thai-Food den Bauch vollschlagen.
Cityfever
Das Städtchen von Koh Phangan hat die perfekte Größe. Es gibt alles aber überschaubar. Von typischen Thai-Food Ständen, Massage Studios, Rollerverleih, Shopping Möglichkeiten, Cafés, ein Burger Restaurant und einen hammermäßigen Food Market zu abendlicher Stunde ist wirklich alles vorhanden. Sogar ein Krankenhaus mit internationalen Ärzten und Kooperationen zu europäischen Krankenkassen ist vertreten. Gleich nach Ankunft auf der Insel durften wir diese Leistung in Anspruch nehmen, da Cris von unserer Abschiedsfeier in Deutschland Borreliose durch einen Zeckenbiss mit nach Thailand genommen hatte.
Ansonsten fährt es, wie die meisten Städtchen auf thailändischen Inseln mit dem üblichen Angeboten an Kitesurfen, Standup-Paddling, Tauchen, Sufen uvm auf. Sicher ist auch für euch das passende dabei. Für all euch Partyfreaks ist die weit bekannte Full-Moon Party sicher das Richtige. Einige Bungalow-Vermieter, wie auch Martin und Pen bieten für diese Abende einen Shuttelservice an, damit keiner ihrer Gäste betrunken mit dem Roller durch die Gegend fährt.
Die Natur
Koh Phangan während der Nebensaison zu erleben ist nicht nur super um mit dem Roller vertraut zu werden sonder auch um in Ruhe die Natur zu genießen. Es ist nicht viel los, wenn ihr nicht gerade zur Zeit der „Full-Moon-Party“ auf der Insel seid. Die Strände sind meist menschenleer, genauso wie „Wanderpfade“ im Dschungel. Wir können euch nur empfehlen, bei Ausflügen mit dem Roller bei dem ihr noch nicht sicher wisst was ihr vorhabt, festes Schuhwerk anzuziehen. Ihr gelangt bestimmt an Ecken die ihr nie geplant hattet und werdet an diesen Tipp denken. Mit der App „GeoTracker“, die von uns hier schon öfter angepriesen wurde, wisst ihr dann auch gleich wie ihr gefahren seid. Das kann im Nachhinein schon mal echt wild aussehen.
Ach wir sind totale Freaks vom Erkunden ohne Plan. Einfach in der Gegend herum zufahren und nach Lust und Laune Natur und Städte zu entdecken. Die Sache mit dem festen Schuhwerk hatten wir natürlich voll verrafft. So kam es das wir gemütlich die Straße entlang fuhren und plötzlich das Schild „View-Point“ vor der Nasen hatten. So etwas lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Der Weg zum Aussichtspunkt so steil, das an fahren nicht zu denken war. Laufen war angesagt und das natürlich – wie sollte es auch anders sein -mit Flip-Flops. Ganz großes Kino, aber es hat sich gelohnt. Schwitzend und keuchend angekommen belohnte uns aber dafür ein hammermäßiger Blick auf das Tal. Leider hatten wir bis dahin noch kein Geld geholt und mussten auf den Wasserfall (für 200 Baht pro Person) verzichten. -.- Es gibt leider auch kein Schild das einen vorher auf die Gebühr hinweist.
Für eine kleine Erfrischung am Häuschen des Aussteigerpärchens hat es allerdings noch gereicht
Kultur auf der Insel
Auf Koh Phangan gibt es jedoch noch viel mehr als nur das Städtchen, die schönen Strände und die tolle Dschungellandschaft zu entdecken. Überall verteilt auf der Insel verteilt werdet ihr beim Thema Tempel fündig werden. Von kleinen privaten Altären bis hin zu großen prachtvollen Anlagen lassen sich die hauptsächlich buddhistischen Thais ihr Glauben einiges kosten. Die Mönche in ihren typisch orangefarbenen Gewändern meist schon von weiten zu erkennen. Sie sind allerdings schon in der heutigen Zeit angekommen und ziehen auch oftmals so ganz nebenbei das neueste Iphone aus der Tasche während sie sich mit anderen Glaubensbrüdern unterhalten. Ein ziemlich lustiger Anblick. Was die wenigsten wissen – viele junge Männer werden von der Familie angehalten, an der Schwelle zum erwachsenen Alter eine gewisse Zeit im Kloster bei den Mönchen zu verbringen. Dass sie während dessen nicht auf alles aus ihrem eigentlichen Leben verzichten können und wollen ist ja irgendwie auch nachvollziehbar. Ein lustiger Anblick ist es jedoch allemal.
Auf Koh Phangan findet sich allerdings auch eine große chinesische Tempelanlage. Aufwendig gestaltete farbenfrohe Fassaden mit den typischen Verzierungen aus Drachen, haben inmitten der Urwaldlandschaft eine ganz besondere Wirkung. Leider wird der Tempel nur noch für Besucher versucht Instand zu halten. Die umgebende Natur ist dabei jedoch ein unerbitterter. Der Eintrittspreis für 1€ ist daher mehr als gerechtfertigt.
Die Schattenseite von Koh Phangan
Um sich über unser nächstes Reiseziel zu erkundigen, nutzen wir teilweise auch Instagram. Wir bekommen so einfach die Möglichkeit zu sehen, was gerade los ist und welche coolen Spots es zu entdecken gilt. Auch für Koh Phangan grasten wir gelegentlich die Sozial-Media-Plattformen ab. So entdeckten wir unter anderem auch das Elefanten-Trekking Angebot auf der Insel. Klingt im ersten Moment für jeden Reisenden echt super, auf einem Elefanten reiten und den Dschungel entdecken.
Gleich mal vorweg – diese Trekking Touren sind schrecklich!
Laut Webseite sollen hier 8 Elefanten auf 1ha Land leben. Die Touris können für 500 Baht etwa eine halbe Stunde, in einem Metalkorb, auf dem Rücken durch den Urwald reiten und anschließend noch etwas mit den Dickhäutern im Fluss planschen. Klingt echt super, aber ganz ehrlich nicht nur uns war das Ganze zu wider. Als wir am Camp ankamen, stieg ein Pärchen, das nur 2 Minuten vor uns ankam, gerade wieder angeekelt auf dem Roller. Die Blicke der beiden sprachen einfach für sich.
Ein etwa 3 Meter großer Elefant an einer 4 Meter Schnur in einem 25m ² Gehege. Wobei das noch nicht mal das schlimmste war. Der kleine Affe neben ihm, der gerade einmal 30 cm Bewegungsfreiraum besaß, lies uns an der Gattung Mensch mal wieder zweifeln. In den Augen der beiden Tier konnten wir die Angst und das Leid richtig schreien sehen. In einem kleinen Gespräch mit dem Betreiber, erfuhren wir das im letzten Jahr 3 Elefanten gestorben und einer krank sei. Ja es muss dort ein richtiges Paradies für diese Tiere sein. Für 50 Baht kauften wir 10 Minibananen, um den Tieren wenigstens eine kleine „Freude“ am Tag bereiten zu können. Das Äffchen, das weder Wasser, noch Nahrung in unmittelbarer Nähe hatte, riss uns die Bananen geradezu aus den Händen.
Jedes Paradies hat seine Schattenseiten, denn die Elefanten sind nur für die Touristen nach Koh Phangan gebracht worden.
So stark die Dickhäuter erscheinen, ist ihr Knochenbau nicht dazu geeignet schwere Metalkörbe auf der Wirbelsäule zu tragen. Sie leiden darunter und werden von den Besitzern so lange gequält bis sie einfach nicht mehr protestieren. Wenn ihr wissen wollt ob es einem Elefanten gut geht, seht euch besonder die Ohren an. Sind sie total zerrissen und ausgefranzt könnt ihr von absoluter Folter an den Tieren ausgehen. Es gibt genug Möglichkeiten mit diesen beeindruckenden Tieren seine Zeit zu verbringen. Ania und Daniel von geh-mal-reisen haben den WWF-Thailand besucht. Dieser betreibt eine Auffangstation, in der ihr Elefanten die aus solchen qualvollen Einrichtungen befreit wurden baden, sie streicheln und füttern könnt. Eine ebenso wenn nicht noch schönere Erfahrung als sich auf dem Rücken durch die Gegend tragen zu lassen.
Pad Thai
Unsere Begleitung der 10 Tage war Pad Thai. Naja eigentlich heißt sie ganz anders, aber durch ihr hellbraunes Fell hat sie uns immer an gebratene Nudeln erinnert ^^
Sie ist eine der vielen Hunde der Gegend, die von den Einheimischen zur Abschreckung von Schlangen, Echsen und Co. gehalten werden. Leider bekommen diese treuen Seelen nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ansonsten gut versorgt lechzen sie doch alle nach einer kleinen Streicheneinheit. Unsere Pad Thai war uns so dankbar, dass sie jede Nacht vor unserer Hütte geschlafen hat. Am Morgen unserer Abreise blieb sie sogar so lange liegen bis wir uns dem Häuschen kamen. Hunde spüren einfach wenn Veränderungen anstehen. Noch ein weiterer Grund warum uns der Weg zur Fähre echt schwer fiel.
Ja es ist dieses Mal wohl ziemlich stark zu einem Lobgesang über Koh Phangan ausgeartet. Auch wenn wir wissen, dass dieses Paradies ebenso seine Schattenseiten hat. Trotzdem wird uns dieses Fleckchen Erde sicherlich wieder sehen. Wir sehnen uns beinahe täglich nach der Insel mit seinen tollen Bewohnern, Pad Thai (den Hund^^) und der wunderschönen Natur.
Welcher Ort auf dieser Welt hat euch bereits nach kürzester Zeit schon so in den Bann gezogen, dass ihr noch heute sehnsuchtsvoll daran zurück denkt. Oder nennt ihr solch ein Paradies vielleicht schon euer zu Hause?
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(du willst auch endlich mehr Reisen ? Benötigst Anleitung beim sparen, planen oder packen? Dann einmal zur Kategorie NÜTZLICHES. All unsere Tipps findest du dort! )
be different - be yourself
Pia & Cris
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