Die Insel Koh Phangan im Golf von Thailand ist allgemein für ihre Full-Moon-Parties bekannt. Dies so stehen zu lassen wäre, wie wenn man Mallorca nur mit dem Ballermann beschreiben würde. Auf Koh Phangan gibt es weit aus mehr zu entdecken als nur Partyleben, angefangen von paradiesischen Traumstränden über verschlungene Urwälder bis hin zu traditionellen Märkten mit kulinarischen Besonderheiten. Auch was die Unterkünfte angeht kann man durchaus individuell und abseits vom Touristrom wohnen, und das von ganz einfach bis sehr luxuriös. Unser Autor Nick war in diesem Jahr bereits zum 4. Mal auf Koh Phangan unterwegs, diesmal mit zwei Freunden (Nicole und William) und stellt im folgenden Reisebericht seine persönlichen Highlights vor.
- Anreise mit dem Nightboat
- Haad Rin: Anlaufstelle für Hippies und Partywütige
- First Villa, ein liebevoll familiengeführtes Resort
- Geschmacksexplosion auf den traditionellen Märkten
- Ausflugsziele auf Koh Phangan
- Thailändisch Essen gehen
- Tipps für besondere Unterkünfte
Koh Phangan gehört zum Samui-Archipel (Mu Ko Samui) im westlichen Golf von Thailand, ist 125 km² gross, hat etwa 10.000 Einwohner und lebt größtenteils von Fischerei, Landwirtschaft und Tourismus. Landschaftlich bietet die Insel bergige Landstriche, viele sandige Buchten, flache Korallenriffe im westliche Teil der Insel und flächendeckende Urwälder im Landesinneren. In der Hauptstadt Thong Sala befindet sich der grösste Hafen der Insel für Personen und Autofähren, der Nachtmarkt, weitere grosse Supermärkte (Big A, Big C, Tesco, Makro) und eine Barmeile. Weitere grössere Orte Koh Phangans sind Baan Tai, Baan Kai, Haad Rin, Thong Nai Pan, Chaloklum, Haad Salad und Haad Yao. Der höchste Berg der Insel “Khao Ra” ist 635m hoch. Koh Phangan erreicht man bislang nur per Fähre. Entweder von der Nachbarinsel Koh Samui, die einen Flughafen besitzt, oder vom Festland von Surat Thani, Don Sak oder Chumpon aus. Es gibt jeweils verschiedene Fährenarten die man wählen kann. Von Speedboat über Autofähre, und Personenfähre bis zum Nightboat. Meistens landen diese in Thong Sala, einige aber auch besonders zur Full Moon Party in Haad Rin.
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Anreise mit dem Nightboat
Wir wählten diesmal das Nightboat. Das Nightboat startet um 23 Uhr in Surat Thani und erreicht je nach Wetter gegen 6 Uhr in Thong Sala. Das Nightboat ist ein Erlebnis wert. Ganz davon abgesehen spart man sich eine Hotelübernachtung. Auf dem zweitoberen oberen Innendeck liegen Matratzen, Kissen und Decken auf Boden und einigen Erhöhungen bereit, auf die man sich betten kann. Ingesamt schätzungsweise ca. 50-60 Schlafplätze. Man liegt je nachdem direkt Matratze an Matratze neben einer meist unbekannten Person. Die Mannschaft schläft auf dem Oberdeck. Interessant wie die Thaimannschaft sich abends auf Deck wäscht mit Wasser aus Tonnen mit Bechern geschöpft. Im Schlaf geträumt, dass ich von jemandem hin- und her geschoben werde. Waren wohl die Wellen bei der Überfahrt.
Koh Phangan per Nightboat
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Haad Rin: Anlaufstelle für Hippies und Partywütige
Ankunft in Thong Sala zum Sonnenaufgang. Ein Phänomen, welches man in Thailand eigentlich nur in großen Touristenorten antrifft, erwartet einen bei der Ankunft am Pier. Dutzende Menschen, die einem Hotel und oder Taxifahrt verkaufen wollen. Aber niemand der einem Tinnef verkaufen möchte. Das gibt es nirgends auf Phangan. Wir werden wie gewohnt angequatscht und winken erstmal ab. Wir haben uns nämlich noch nicht entschieden, wo wir vorerst wohnen wollen. Das dauert auch eine halbe Stunde. Wir entscheiden uns für zwei Nächte für das Coral Beach. In den beiden Tagen wollen wir uns entspannt nach einer anderen Bleibe umsehen oder verlängern, wenn uns die Unterkunft gefällt.
Ich gehe mir direkt gegenüber vom Pier bei Kate einen Roller leihen, erstmal für 7 Tage, kostet 150 Baht am Tag (ca. 4€). Fahre damit zum Hotel, Nicole und William fahren mit dem Taxi. Das Coral Beach liegt einige hundert Meter hinter dem Ortseingang von Haad Rin auf der rechten Seite direkt am Strand. Die Anlage ist für thailändische Verhältnisse ziemlich groß, hat einen Pool an dem Poolparties stattfinden. Es ist also auch je nach Zimmerlage nachts laut. Die Doppelzimmer sind ausreichend groß, verfügen über Klimaanlage, Kühlschrank, Schrank, Dusche und WC. Die Anlage ist offenbar schon ziemlich alt, teilweise fehlen Deckenteile, es kann auch mal durchtropfen, Sanitäranlagen sind sauber, aber ziemlich lädiert. Man muss alle Reisepässe für die Aufenthaltsdauer bei der Rezeption und einen Pfand für den Schlüssel hinterlegen. Dadurch wird das mieten eines Rollers erschwert, da man dort auch seinen Pass hinterlegen muss. Man kann allerdings beim Hotel Roller leihen. Das Hinterlegen von Pass und Pfand für das Hotel ist in Thailand unüblich. In Haad Rin aber wahrscheinlich, weil dort die Full Moon Parties und viele Afterpartys anderer großer Veranstaltungen stattfinden. Die Erfahrung mit dem Partyvolk als Hotelgäste hat das wohl notwendig gemacht. Die Nacht im DZ kostet hier 500 Baht (ca. 13,50€) . Zur Fullmoonparty ist es teurer.
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First Villa, ein liebevoll familiengeführtes Resort
Wir fühlen uns hier nicht wirklich wohl und möchten nach den beiden Tagen in eine neue Bleibe. Wir finden schließlich die First Villa, welche wir über Booking.com gefunden haben. Ich fahre kurz mit dem Roller dort hin, um mir die Anlage anzugucken und kann die anderen davon überzeugen. Hier gefällt es uns so gut, dass wir dort die kommenden 2 Wochen verbringen. Die First Villa liegt direkt am Strand am östlichen Ende von Thong Sala. Es gibt mehrere 2- und 3-Bett-Zimmer, einige davon direkt mit Blick auf den Pool und das direkt dahinterliegende Meer. Die Zimmer verfügen über Bett, Klimaanlage, TV, Standventilator auf Anfrage, Schrank, befüllter Kühlschrank, Kommode, Stuhl, Terrasse mit Liegestühlen, Bad mit Badewanne und WC. Sauber, zweckmäßig, absolut mehr als ausreichend. Das DZ kostet ab 800 Baht (ca. 21,50€) die Nacht.
Das Hotel wird von einer Thailänderin und ihrer Nichte geführt. Das Personal kommt größtenteils aus Myanmar. Alle sind aufopfernd freundlich, herzlich und zuvorkommend. Besonders die Nichte Beaubo. Sie liebt es, mit ihren Gästen zu scherzen und gibt jedem von ihnen einen eigenen Kosenamen. Ich war Mister Elvis wegen meinen Koteletten. Wir hatten ein Zimmer im hinteren Gartenbereich, wo es angenehm ruhig war und man dem Vogel-, Zikaden- und Froschkonzerten lauschen konnte. Die Rezeption und die Terrasse (auch Restaurant, Bar und Café) liegen direkt am Strand. Man kann von der Terrasse fast bis zum Sand springen. Es gibt noch eine kleine überdachte Konstruktion auf der Opiumtische und Dreickesmatratzen liegen. Daneben ist direkt der Salzwasserpool und ein gechlorter Whirlpool. Überall stehen Liegen herum. Bei Ebbe am Strand kann man mehrere hundert Meter weit in das Meer bis zur Riffkante hineinlaufen und steht nur knietief im Wasser. Hier sitzen wir viele Abende und schauen uns den Sonnenuntergang über dem Meer an, manchmal so lange mit einigen Chang Bier, dass wir uns auch noch den Sonnenaufgang angucken.
Das Essen im Hotelrestaurant ist etwas teuer, circa 120 Baht (ca. 3€) für ein wirklich großes und leckeres Curry. Es gibt auch westliches Essen wie Schnitzel, Pizza, Burger, etc. über deren Qualität ich nicht urteilen kann, da ich mich den gesamten Aufenthalt über konsequent von thailändischem Essen ernährt habe. Das Hotel liegt über einen Schotterweg verbunden ca. 250m von der Hauptstraße entfernt. Dort findet man wie üblich überall leckere Straßenstände und Miniküchen mit Sitzgelegenheiten, bei denen man Currys für 50 Baht (ca. 1,20€) und leckere geeiste Fruchtshakes aus frischsten Früchten für 20 Baht (ca. 0,50€). Wäsche waschen kann man dort auch überall für 40 Baht (ca. 1€) pro Kilo. Man holt die Wäsche am nächsten Tag gebügelt und gefaltet wieder ab.
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Geschmacksexplosion auf den traditionellen Märkten
Wie überall in Thailand kann man auch auf Phangan überall großartig essen. Die Straßen in den Ortschaften sind übersäht von Garküchen, Grills, Restaurants, etc. Die Vielfalt an frischen Zutaten und Gewürzen, Speisekreationen, Qualität und Verträglichkeit der dargereichten Speisen ist weltweit nahezu unerreicht. Die Preise auf Phangan für beispielsweise ein Green Curry mit Reis gehen von 50 Baht (Straßenrestaurant) bis 180 Baht (gehobenes Restaurant/Hotelrestaurant). Die Qualität und der Geschmack ist in 95% der Fälle ausgezeichnet und nicht davon abhängig, ob man billig oder teuer isst. Wer noch nie thailändisch gegessen hat, sollte dies unbedingt mal tun. In jeder deutschen Stadt findet man heutzutage thailändische Restaurants und Imbisse, die meist recht preiswert sind. Klassische thailändische Gerichte sind z.B. Tom Kah Gai, Tom Yam Gung, diverse Curries, Green Papaya Salad, Pad Thai, die vielen bekannt sind, die man auch meist hier beim Thai bekommt. An den Straßenständen und besonders auf den Nachtmärkten und der Saturday Walking Street (die Straße wird Samstags ab 16 Uhr gesperrt und hunderte Stände werden aufgebaut) bekommt man unzählige Speisen dargeboten, die man noch nie gesehen hat, die lecker duften, abgefahren aussehen und man meist nicht weiß, was es ist. Wenn man fragt, bekommt man einige der Zutaten genannt. Chicken Chicken, Chili Chili, oder irgendwas, was man nicht versteht. Oft vermutet und erwartet man dann, einen etwaigen Geschmack und man wird fast jedes Mal völlig überrascht. Es schmeckt fast immer vollkommen anders als gedacht, oft erstmals seltsam, und dann explodiert es geschmacklich sozusagen im Munde. Meist bekommt man die Speisen als handliches Fingerfood für meist nur 10-20 Baht (ca. 0,25-0,50€). Man kann herrlich durch diese Märkte wandern und für kleines Geld die kulinarische Welt Thailands erforschen. Es gibt auch einige Stände mit Kleidung, Modeschmuck, Schnitzereien und Ähnliches.
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Ausflugsziele auf Koh Phangan
Mae Haad/ Koh Ma
Im Nordwesten der Insel liegt Mae Haad. Vorgelagert liegt die kleine unbewohnte Insel Koh Ma, die man bei Ebbe über eine Sandbank erreichen kann. Allein die pittoreske und paradiesische Kulisse ist einen Besuch wert. Hier ist aber auch ein gutes Schnorchelrevier. Ein Riff mit großen Korallen und vielen bunten Fischen. Man sollte mit Taucherflossen unterwegs sein, da hier je nach Gezeiten leichte Strömungen herrschen, die einem die Rückkehr zum Ufer erschweren. Unterwasserkamera nicht vergessen! Am Strand gibt es wie fast überall einige Restaurants, Boot-Taxis und Massagehütten. Wer hier am Strand liegen will, sollte unbedingt an Sonnenschutz denken. Die Sonne knallt hier senkrecht herab und es gibt nicht so viele Palmen am Strand wie sonst, unter denen man Schatten finden kann. Ungeschützt kann man sich hier binnen 10 Minuten einen kapitalen Sonnenbrand holen. Damit kann man sich schlimmstenfalls den halben Urlaub versauen.
Than Sadet Nationalpark
Es gibt einige Wasserfälle auf der Insel. Meist muss man ein Stück in den tieferen Dschungel hineinklettern, um dorthin zu gelangen. Festes Schuhwerk ist angesagt. Mit Flipflops oder Barfuß kann es hier gefährlich werden. Unter anderem findet man einen schönen Wasserfall im Than Sadet Nationalpark, den Than Sadet Waterfall. Um ganz hinunter zu gelangen, muss man durch tiefen Dschungel und über viele Granitfelsen klettern. Vorsicht, denn hier kann man leicht stolpern oder stürzen. Man sollte nur soweit hinunter klettern, wie man sich zutraut, wieder hochzukommen. Man kann fast überall im Dschungel trekken gehen. Es gibt viele nahezu unberührte Orte und Buchten zu entdecken, die man nur per Klettertour durch den Dschungel erreicht. Es gibt allerdings viele Gefahren, denen man als unerfahrener Wanderer ausgesetzt ist. Keinesfalls sollte man sich alleine auf den Weg machen!
Than Sadet Beach
Wenn man vom Than Sadet Nationalpark die Straße weiter hinunter fährt, gelangt man zum Than Sadet Beach im Osten der Insel. Die Straße, die bis vor einem halben Jahr noch gefährliche Schotterpiste war, wird gerade befestigt, so dass man dort nun auch leicht mit dem Roller hinunterkommt. Der Than Sadet Beach gibt eine traumhafte Kulisse ab. Der Strand ist von riesigen Granitfelsen eingerahmt, die von der Brandung umspült werden, der Dschungel wächst die Berghänge fast bis ans Meer herab, teilweise sind Bungalows in die Hänge und Felsen hineingebaut, in die man sich als Tourist einmieten kann.
Bottle Beach
Ein beliebter Strand ist der Haad Kuat der sogenannte „Bottle Beach“ im Norden der Insel. Viele sagen, dies sei der schönste Strand Phangans. Unbestritten ist dieser Strand wunderschön, eingerahmt von überwucherten Berghängen und umsäumt von Palmen. Bottle Beach ist am einfachsten per Boat-Taxi von Chaloklum oder Thong Nai Pan zu erreichen, da dort nur steile Schotter und Sandpisten hinführen.
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Thailändisch Essen gehen
Fisherman´s Restaurant
Sehr gutes Seafood Restaurant mit außergewöhnlichem Ambiente. Exzellent aber dennoch preiswert.
In Baan Tai
www.facebook.com/Fishermansrestaurant
Beach Lounge
Wird als DAS beste Restaurant der Insel bezeichnet. Geführt von einem Österreicher (Thomas), der seinen Gästen sehr liebevoll und ausdauernd die gesamte Karte erklärt. Großartig hier: Fisch & Seafood
In Thong Sala
www.facebook.com/BEACHLOUNGETS