Kochen mit Lupinen

Kochen mit Lupinen

Heute habe ich zum ersten Mal mit Lupinen experimentiert. Sie reizen mich schon seit längerer Zeit. Aber ich bin immer erst einmal skeptisch, wenn ich das Gefühl habe, dass da schon wieder ein neues Superfood hochgejubelt wird. Und Superfood ist mir grundsätzlich erst einmal suspekt. In diesem Fall aber hält sich das Hochjubeln (noch) in Grenzen, so dass ich mich getraut habe, zu meiner ersten Packung Lupinenschrot im Bio-Supermarkt zu greifen.

  • Weil ich als Vegetarierin immer auf der Suche nach pflanzlichen Eiweißquellen bin, die kein Ersatz für was auch immer sind sondern von sich aus gut schmecken.
  • Weil ich Soja aus verschiedenen Gründen nicht verwende.
  • Und weil die Süßlupine, um die es hier geht, eine heimische Pflanze ist.

Und was soll ich sagen? Die Lupine ist geschmacklich ein Gewinn: Das Schrot schmeckt leicht nussig und ein wenig wie gedarrtes Getreide (was ich sehr gerne mag), es bleibt bissfest.

Und was habe ich nun damit gemacht?

Curry-Gemüsepfanne mit Lupinenschrot

Kochen mit Lupinen


Meine Zutaten (alle in Bio-Qualität): Olivenöl, Lauch, Möhren, Weißkohl, frischer Ingwer, Quitte, Currypaste (selbstgemacht, Rezept siehe unten), Salz, Schnittlauch

Das Lupinenschrot bereite ich laut Anleitung auf der Packung zu (3 Teile Schrot, 5 Teile Wasser) - d.h. mit Wasser aufkochen, etwa 5 Minuten köcheln lassen, dann die Herdplatte ausschalten und weitere 10 Minuten quellen lassen. Nach dem Köcheln gebe ich etwas Salz zum Schrot.

Das Gemüse wasche und putze ich, schneide den Lauch in feine Ringe, die Möhren in feine Scheiben und den Weißkohl in mundgerechte Streifen. Ein Stück geschälten Ingwer schneide ich erst in feine Scheiben und dann in kleine Streifen.

Um dem Gericht die nötige Säure zu verleihen, nutze ich die Gunst der Jahreszeit und verwende eine Quitte dafür. Die Quitte wasche ich, viertele und entkerne sie und schneide sie in feine Scheibchen. (Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Quitten liebe?)


In einem Wok erhitze ich das Olivenöl (nicht zu stark) und schwitze zunächst nur den Lauch darin an. Anschließend gebe ich das Gemüse samt Quitte und Ingwer auf einmal hinein, vermische es mit dem Lauch, reduziere dann die Hitze, setze den Deckel auf und lasse alles sanft vor sich hin dünsten. Bei mir klappt das ganz ohne Zugabe von Wasser.


Sobald das Gemüse fertig gegart ist (mit Biss!), schiebe ich das Gemüse im Wok beiseite (so dass der Topfboden frei liegt), gebe einen Esslöffel selbstgemachte Currypaste hinein (Rezept siehe unten) und röste dieses leicht an. Anschließend lösche ich die Currypaste mit etwas Wasser ab, füge das Lupinenschrot zu und vermische alles mit dem Gemüse.


Zum Schluss schmecke ich alles noch mit Salz ab und bestreue es mit Schnittlauchröllchen - und bedauere, dass ich mir nur eine kleine Versuchsportion gekocht habe.


Viel Spaß beim Nachmachen bzw. Experimentieren!

Currypaste

alle Zutaten in Bio-Qualität

1. Folgende Zutaten gebe ich in eine elektrische Mühle und mahle alles fein:

  • 30 g getrocknete Tomaten (wirklich getrocknet, weder in Öl eingelegt noch halbgetrocknet)
  • 1/3 Zimtstange
  • 3 Gewürznelken
  • 1 TL Muskatblüte
  • 1 gehäufter TL Kreuzkümmel
  • 1 gehäufter TL Koriander
  • 3 getrocknete Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen* oder 2 gestrichene TL Knoblauchgranulat
  • 1 kleine Zwiebel* oder 1 gehäufter TL Zwiebelpulver
  • 1 knapper gestrichener TL Kardamomsamen
  • 2 gehäufte TL Kokosblütenzucker
  • 1 gehäufter TL fleur de sel
  • 1 schwach gehäufter TL Limettensalz
  • 1 TL wilder Pfeffer
  • 1 Lorbeerblatt
* Bei der Verwendung von frischem Knoblauch und frischer Zwiebel reibe ich diese erst fein und rühre sie dann ganz zum Schluss (Schritt 3) unter.

2. Die gemahlenen Gewürze mische ich mit folgenden Zutaten:

  • 1 gehäufter TL Paprika edelsüß, gemahlen
  • 1 schwach gehäufter TL Ingwer, gemahlen
  • 1 kräftige Prise geriebene Muskatnuss
  • 2 gehäufte TL Kurkuma, gemahlen
3. Nun verrühre ich die folgenden Zutaten (und eventuell Knoblauch und Zwiebel, s.o.) miteinander:
  • 50 g Tomatenmark
  • 30 g Rapsöl
  • 15 g Tamarindenmus
  • 30 g Apfelsaftkonzentrat
4. Zum Schluss alles gründlich miteinander vermischen, die Paste in ein Glas füllen und vor der Verwendung ein bis zwei Tage im Kühlschrank durchziehen lassen.

Tipp: Beim Kochen entfaltet sich das Aroma optimal, wenn die benötigte Menge Paste zunächst ein wenig angeröstet wird.


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