Kochbuch-Tipp: Hummus, Bulgur & Za'atar von Rawia Bishara

Von Wera Rezepte
In meiner Reihe von Buchbesprechungen der besten Kochbücher mit orientalischen Rezepten stelle ich Euch heute das Buch "Hummus, Bulgur und Za'atar" von Rawia Bishara vor, das 2015 im Fackelträger Verlag erschienen ist.
Das Buch steht auf Platz 1 der amazon-Bestseller Liste in der Kategorie "Afrikanische Küche & Nahost Küche" und dort gibt es die "Blick ins Buch"-Funktion, für alle, die sich einen ersten Eindruck verschaffen möchten.
Die Übersetzung des Originaltitels "Olives, Lemons and Za'atar" ist zwar nicht so ausschlaggebend abweichend wie bei "Rosenwasser und Granatapfelkerne", ich finde es trotzdem unnötig. Wieso weichen die deutschen Übersetzer manchmal von der wörtlichen Übersetzung ab? Habe das auch bei Filmen und Romanen nie richtig verstanden.
Hohes Niveau - Moderne AufmachungSchon auf den ersten Blick erkennt man die moderne Aufmachung und die vielen schönen Fotos, die zum Durchblättern einladen. Das Buch erinnert mich vom Stil her an Jamies Kochbücher. Die Autorin stammt aus Nazareth und hat ein bekanntes orientalisches Restaurant namens "Tanoreen" in New York.
Bei den Mengenangaben merkt man manchmal, dass die Autorin gewohnt ist für ein Restaurant oder eine Großfamilie zu kochen. Felafel von 1 kg Kichererbsen, Kafta von 1,5 kg Hackfleisch, Mamoul von 1,5 kg Walnüssen oder 4 Tüten TK-Molokhia? Das erscheint mir für den Durchschnittshaushalt doch etwas viel. Natürlich kann man die Rezepte halbieren oder vierteln, was aber schon etwas umständlich ist.
Das Buch hat 224 Seiten und ist in 8 Kapitel unterteilt: Frühstück, Vorspeisen, Salate, Suppen & Eintöpfe, Hauptgerichte, Beilagen , Eingelegtes & Saucen und Desserts.
Familiensaga als Kochbuch
Es ist das persönlichste orientalische Kochbuch, das ich kenne, da Rawia Bishara viele Anekdoten und Geschichten in den Einführungen der Rezepte und in ganzseitigen Artikeln erzählt. Es hat etwas von einer als Kochbuch verfassten Familiensaga. Mir persönlich gefällt der persönliche Touch und das es nicht nur Rezepte gibt, sondern auch viele Hintergrundinfos, Familienfotos etc. Die Mischung von Bildern, Texten und Rezepten ist sehr gut gelungen.

Ich habe einen typischen orientalischen Auberginensalat  "Mutabbal" (oben) und die "dickflüssige Tahini-Sauce" nachgekocht und die Ergebnisse waren lecker.
Auch das Rezept Fisch-Tagine habe ich getestet. Ich habe die Mengenangaben gedrittelt. Der Fisch wird dabei im Ofen zusammen mit Kartoffeln und Tahinasauce gegart. Schon beim Lesen des Rezeptes habe ich mich gewundert, wie die rohen Kartoffelwürfel in nur 25 Minuten im Backofen gar werden sollen und habe stattdessen dünne Scheiben geschnitten. Selbst einige dickere Scheiben waren nach 25 Minuten noch nicht ganz durch, während der Fisch, der vorher angebraten wurde schon durch war. Beim nächsten mal würde ich die Kartoffeln entweder mit der Mandoline hauchdünn schneiden, oder größere Stücke etwas vorgaren. Das Ergebnis war aber durchaus sehr lecker, mal was anderes.

Das Buch hat den ersten Platz in seiner Kategorie durchaus verdient und ist sehr empfehlenswert, da es wirklich umfangreich ist. Es enthält auch zahlreiche ägyptische Rezepte, z.B. den ägyptischen Reis, den ich bisher in keinem anderen Buch gefunden habe. Auch Fatta, die hier Fetti genannt wird und Fuul sind dabei.
In der Artikel-Reihe "Kochbuchtipps" habe ich bereits andere Kochbücher zum Thema "Orientalische Küche" rezensiert:  Rosenwasser und Granatapfelkerne ,Oriental Basics , Authentisch ägyptisch kochen und Granatapfel, Sumach und Zitrusduft.
Demnächst: Vegan Oriental von Parvani Razavi
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