Hans Jörg Bachmeier ist eine feste Größe in München. Er kocht in unmittelbarer Nähe des Viktualienmarktes im Restaurant Blauer Bock. Und manchmal darf er den Sonntag-Nachmittags-Sendeplatz eines anderen bekannten Fernsehkochs einnehmen. Das Thema der letzten Staffel war Streetfood – und in diesem Buch sind die Rezepte versammelt.
Das Buch hat ein handliches, schlankes Format. Das Layout ist schön klar: am Seitenrand stehen die Zutatenlisten, in der Mitte die Arbeitsanweisungen. Zusätzlich gegliedert wird das Ganze durch ein wenig Farbe bei Überschriften und Küchentipps. Nicht jedes Gericht hat ein Foto spendiert bekommen, aber die Fotos, die es gibt, sind nach meinem Geschmack, sind sie doch hübsch, aber nicht überladen. Fotos von Hans Jörg Bachmeier gibt es auch; aber da hat man nicht übertrieben und in den Zusammenhang passen sie auch.
Jetzt zu den inneren Werten: ein paar von Euch habe ich seufzen hören….noch ein Buch über Streetfood, muss das sein? Schauen wir mal….
Das Buch ist unterteilt in die Kapitel Mariniertes und Rohes, Aus dem Topf, Aus Pfanne und Wok, Ofengerichte, Auf die Hand und Süßes. Und ich habe da noch einiges, was ich ausprobieren muß. Der Gurkenspaghettisalat mit Hendl und Sesamdressing gehören dazu, die Sauerkrautknödel mit Butter-Petersilienbröseln, aber auch die Fischpflanzerl mit Bratkartoffelsalat, der gefüllte Camembert mit Birnen und Speckkaramell, natürlich die bayerischen Maki-Rollen, die mit Rettich-Bier-Dipp und einer Spitzkohlhülle punkten.
Ihr habt es gemerkt – es gibt schöne Ideen in diesem Buch. Nicht alles ist bayerisch, nicht alles ist Streetfood. Das Buch zeichnet sich schlicht dadurch aus, dass es die Handschrift von Hans Jörg Bachmeier trägt. Der hat sich auf die Fahnen geschrieben, schnörkellos und mit wenig Aufwand feines Essen auf den Tisch zu stellen. Und das ist gelungen.
Relativ einfach, aber echt gut: ein Eintopf aus Kohlrabi, Kartoffeln und Klösschen aus Wurstbrät. Das Brät wird zusätzlich mit Sahne gemixt, was die Klösschen fein und fluffig macht.
Pizza – in anders….für die Filoteigpizza werden runde Teigböden aus Filoteig ausgestochen, übereinander gelegt und erst mal vorgebacken, bevor der Belag aus Tomatensauce, Mozzarella und Kirschtomaten drauf kommt. Die habe ich bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht.
Der bayrische Wrap basiert auf Pfannkuchenteig. Es werden zwei verschiedene Füllungen vorgeschlagen. Ich habe mich für eine Füllung aus Frischkäse, Räucherlachs und Meerrettich entscheiden – die hat uns allen geschmeckt.
Klar, dass in einem Streetfood-Buch Burger-Rezepte nicht fehlen dürfen. Ich habe den Gemüse-Burger probiert: ein Patti auf Quinoa-Basis, dazu Guacamole, selbst getrocknete Tomaten und Mozzarella. Das war gut. Schön fand ich, ich dass die gegarte Quinoa nochmal angeröstet wird, das sorgt für noch mehr Aroma.
Chicken Wings dürfen auch nicht fehlen – hier würzig mariniert und im Ofen gegart. Dazu gibt es zwei Dips: einen mit Blauschimmelkäse und eine Chilisauce. Zusätzlich wird Staudensellerie serviert, das erfrischt.
Fazit? Ja, man braucht noch ein weiteres Streetfood-Buch. Und zwar deshalb weil dieses Buch einen eigenen Charakter hat und nicht einfach nochmals Rezepte für schon bekannte Food-Truck-Spezialitäten liefert. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass Streetfood nicht die Hauptrolle spielt. Es gibt vielfältige, gut umsetzbare Ideen für eine schnelle, feine Küche.
- Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
- Verlag: ZS Verlag GmbH
- Sprache: Deutsch
- ISBN: 978-3898835602
- € 16,99