Kochbuch: Mochi | Mathilda Motte

Von Magentratzerl

Mochi sind japanische Küchlein aus Klebreis, genauer aus süßem Rundkornreis, die vor allem um Neujahr herum verspeist werden. Ich kannte sie hauptsächlich als relativ harte Küchlein, die beim Braten in der Pfanne oder beim Kochen weich werden. Immer wollte ich sie mal selbst machen, aber die traditionelle Art der Herstellung ist ein Knochenjob: der gegarte Reis muss gestampft werden, bis formbare Küchlein entstehen. Aber nun ist mir ja dieses Buch hier ins Haus geflattert, und das zeigt, dass es auch viel einfacher geht.

Das Buch hat Mathilda Motte geschrieben. Sie hat das Konfekt während eines Aufenthalts in Japan kennengelernt und war so begeistert, dass sie sich gründlich mit der Herstellung befasst hat.

Das ist ein hübsches kleines Buch geworden. Das Layout ist schön frisch. Ein wenig niedlich kommt es daher mit seinen Pastelfarben, aber das passt ja zum Thema. Jedes Konfekt hat ein Foto bekommen. Die Fotos sind hübsch, aber nicht zu sehr überladen mit Dokoration.

Jetzt zum Inhalt. Stellen wir erst mal klar, worum es geht. Mathilda Motte stellt uns Mochi, Dango, Daifuku und Nerikiri vor. Mochi und Dango sind einfache Küchlein aus Klebreis. Während man Mochi mit verschiedenen Aromen versieht, blieben Dango pur. Sie bekommen ihr Aroma durch Saucen. Daifuku sind aufwendiger und werden oft gefüllt. Nerikiri sind kleine Konfektskulpturen.

Der Rezeptteil des Buches startet mit Grundrezepten: da gibt es Basisrezepte für Mochi-Teig, für Nerikiri-Teig und für Marzipan. Angegeben werden 2 Möglichkeiten, den Teig zuzubereiten: klassisch im Kochtopf oder auch in der Mikrowelle. Dann gibt es noch Grundrezepte für Füllungen: für die süße Adzukibohnenpaste Anko und eine ähnliche aus weißen Bohnen. Was ich toll finde, ist das auch alternative Zutaten angegeben werden. Wer kein Klebreismehl bekommt, für den gibt es ein Mochi-Rezept mit Pfeilwurzelstärke. Und wer an den Adzukibohnen zu scheitern droht, der macht seine Füllung eben aus Linsen.

Die eigentlichen Rezepte sind sehr vielfältig: da gibt es Dango mit salziger Karamellsauce, Gyuhi (besonders weiche Mochi) mit Earl-Grey-Tee, Daifuko-Pops Schwarzwälder Art, die mit Schoko-Biskuit und Kirschen gefüllt sind, Mochi mit Maronencreme, kleine Nerikiri, die wie Quitten aussehen…..ich hab mich schwer getan zu entscheiden, was ich denn nun probiere.

Die Rezepte sind gut strukturiert. Alle Schritte sind so erklärt, dass man sie gut nachvollziehen kann. Bei jedem Rezept ist der Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet und man erfährt, wie lange die Zubereitung dauert, wie lange das Konfekt gekocht und gekühlt werden muss. Zudem gibt es noch eine Auflistung, welche Gerätschaften bei der Herstellung der Mochi nützlich sind und ein Glossar, in dem man japanische Begriffe nachschlagen kann.

Ich habe ein bisschen was ausprobiert….wobei ich sagen muss, dass ich alle Massen im Topf gekocht habe. Das geht relativ rasch, den Einsatz der Mikrowelle habe  ich mir gespart. Ich finde es lästig, immer wieder zum Umrühren die Türe zu öffnen und das Gefäß herauszuholen, da stelle ich mich lieber an den Herd.

Die Rosenmochi sind ein schöne Einstimmung für den Anfang: die Masse wird mit Rosenwasser aromatisiert; darf in einer Form auskühlen und wird in Würfel geschnitten. Das zarte Rosenaroma passt gut. Die Farbe verdanken sie Lebensmittelfarbe. Man sieht es auf dem Foto nicht; eigentlich sind sie rosa.

Auch die Schoko-Mochi sind nicht schwer herzustellen. Und sie machen richtig Spaß: der Kontrast zwischen der knackigen Schokohülle und dem weichen Inneren ist schön. Als Extra gibt es noch etwas salziges Gomasio (Sesam-Salz-Mischung) oben drauf; das macht die Sache spannend.

Dango werden aus Reismehl und Klebreismehl gemacht. Die Masse ist nicht gesüßt. Sie wird zu Bällchen geformt, dann gekocht, auf Spieße gesteckt und geröstet. Das Aroma kommt von den verwendeten Saucen. Ich habe ein süß-salzige Sauce auf Basis von Puderzucker und Sojasauce gewählt. Das war klasse.

Ich habe mich außerdem an den Daifuku mit der klassischen Füllung aus Anko, der süßen Paste aus Adzukibohnen versucht. Letztendlich sind die auch gut geworden; besonders das Füllen hat super geklappt. Mit der Paste allerdings hatte ich Schwierigkeiten: ich habe mich ans Rezept gehalten, bekam da aber keine Paste, sondern Brösel. Zum Verarbeiten habe ich diese dann mit Wasser verknetet.

Fazit? Daumen hoch! Wenn man Mochi mag, ist dieses Buch mit seinen vielseitigen, gut erklärten Rezepten eine echte Fundgrube. Es gibt viele tolle Ideen rund um die Küchlein. Auch wer noch nie Mochi gemacht hat, kann nach diesen Rezepten in die Produktion einsteigen.

  • Gebundene Ausgabe: 120 Seiten
  • Verlag: Hädecke Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3775007535
  • € 14,95