[Kochbuch] A tavola! * Christian Henze

A Tavola von Christian Henze

Christian Henze ist ein vielbeschäftigter Mensch. Viele von Euch kennen ihn vermutlich aus dem Fernsehen; immerhin ist er wöchtlich im MDR zu sehen und auch sonst sehr präsent. Hauptsächlich betreibt er aber eine große Kochschule, macht Catering, betreibt ein Restaurant schreibt sehr viele Kochbücher. Im Jahr 2015 waren es zwei. Dieses hier ist im Frühjahr erschienen und befasst sich mit der italienischen Küche. Zum zweiten Buch kommen wir als nächstes..

Das Buch ist nett gemacht. Fester Einband, klares, freundliches Layout. Die Food-Fotos sind hübsch – schön hergerichtet, aber noch natürlich. Es gibt Fotos von den meisten Gerichten, wenn auch nicht von allen. Auch sonst gbt es sehr viele Fotos – die sollen die entspannte Ferienatmosphäre einfangen, die bei der Entstehung des Buchs geherrrscht haben soll. Landschaften, Lebensmittel, die Crew beim Grillen oder am See…das ist nett. Ich muss aber sagen – mir ist da zu viel Henze drin, zu viel Selbstinszenierung. Ich kann in einem Kochbuch gut auf Bilder vom Koch mit nackigem Oberkörper beim Klimmzüge machen verzichten und ich brauche auch keinen Autor, der mir aus dem Bettlaken entgegenlugt. Ein paar Foodfotos mehr wären mir lieber gewesen.

Nun denn, lassen wir die Laken beiseite, kommen wir zu den Rezepten. Das Buch möchte italienisches Flair in unsere Küchen tragen, mit einfachen, gut umsetzbaren Rezepten. Gegliedert sind die Rezepte in der klassischen Abfolge: Antipasti, Pasta, Pizza, Verdure, Pesce, Carne und Dolci. Es gibt Gerichte wie Tomatensuppe mit Mozzarella und Basilikum, Hühnchen-Vitello mit Balsamico und Honig als Vorspeise. Bei den Pastagerichten finden wir Spaghetti-Carbonara-Gratin (das mich stark an die hier sehr beliebten Spaghetti Tetrazzini nach Jamie O. erinnert) oder Penne mit Salsicca und Zwiebel. Es gibt verschiedene Sorten Pizza – weiße Lachspizza mit Mascarpone und Sardellen und grüne Basilikumpizza mit Tomaten und Mozarella zum Beispiel. Außerdem warten auf’s Ausprobiert werden gefüllte Zucchini mit Kartoffeln und Taleggio, Fischfilet in mediterraner Kruste mit Pesto oder geschmortes Barolohähnchen mit Kapern und Sardellen. Und Süßschnäbel freuen sich über Dinge wie Amarettoeis mit Vanillegrissini oder Pana Cotta mit karamellisierten Pistazien und Lavendel.

Die Rezepte sind sehr übersichtlich dargestellt: auf der linken Seite steht die Zutatenliste, rechts daneben die Arbeitsanleitung. Enthält ein Gericht mehrere Komponenten, sind diese in Liste und Anleitung durch Absätze getrennt und mit einer eigenen Überschrift versehen. Die Rezepte funktionieren auch tadellos -nur der Pizzateig bereitet mir Kopfzerbrechen. Aus über 600 g Mehl wird ein Teig gemacht, der dann vier runde Pizzableche oder ein eckiges Blech befüllen soll….da wäre mir der eckige Pizzaboden viel zu dick.

kartoffelpizza

Pizza – aber keine Standard-Pizza, sondern eine mit einem Boden aus Kartoffelteig. Als Belag: neben Tomatensauce und Käse Thunfisch, Zwiebel und Pepperoni. Der Teig hat gut funktioniert und auch ziemlich genau ein Blech gefüllt. Er wurde am Boden schön braun, aber leider nicht knusprig, insofern gibt es dann als nächstes wieder Pizza mit Hefeteig-Grundlage.

balsamico-linsen und ciabatta

Für die Balsamico mit gebackenem Mozzarella werden gegarte Linsen mit Balsamico, Zucker, Chili und Basililkum aromatisiert. Dazu gibt es in Öl ausbackene, frittierte Mozzarellastückchen und rotes Pesto, das es aufgrund meiner Vergesslichkeit nicht aufs Foto geschafft hat. Ich habe dazu Ciabatta nach Christian Henzes Rezept serviert. Das hat mir nicht gefallen – der Teig soll nur kurz ruhen und das Brot wird bei niedrigen 180°C gebacken – Ergebnis war eine dichte Krume und ein langweiliger Geschmack.

kaffeeis mit milchschaum

Eis! Eis geht hier immer. Für das Kaffeeeis mit Milchschaum braucht man keine Eismaschine, es wird in den Tassen einfroren und dann mit einem Krönchen aus Milchschaum serviert. Das hat uns gut gefallen.

fisch mit aprikosenpesto

Der Fisch mit mediterraner Kruste war auch fein: dazu wird Fischfilet mit einer Masse aus Butter, Mandeln und Parmesan bedeckt und im Ofen gebacken. Der Fisch ist dadurch schön saftig; er war auf den Punkt gegart. Die Krustenmasse war ein bisschen wenig für die Menge Fisch, da würde ich beim nächsten Mal mehr machen. Das Pesto aus getrockneten Aprikosen, Parmesan und Pinienkernen ist toll, das gab es sicher nicht zum letzten Mal.

Fazit? Das Buch bietet ein schönes Pottpourri an italienischen Rezepten. Die Gerichte sind nicht klassisch interpretiert, sondern tragen Christian Henzes Handschrift, das bringt Abwechslung in die Küche. Alles so klar strukturiert, dass auch weniger Kocherfahrene damit ein schönes Essen auf den Tisch bringen können.

  • Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
  • Verlag: Südwest Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3517093192
  • 22,99


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