Ich war immer gut. Gut in dem, was ich tat. Gut in der Schule, gut im Studium, gut im Sport oder anderen Aktivitäten. Wenn du gut bist, dann reflektierst du weniger, was du tust und ob du das überhaupt tun möchtest. Du denkst: „Ich bin darin gut, also ist es das Richtige.“ Du denkst, dass du sicher nicht gut wärest, würdest du etwas tun, das nicht dir entspräche. Es ist die Bestätigung für dich, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann wirst du ja auch noch ständig von außen bestätigt. Mit guten Noten, mit Lob, nicht zuletzt mit Jobangeboten. Nach meinem Studium hatte ich gleich zwei Jobangebote, zwei attraktive Karriereoptionen, von denen ich nur eine wählen musste. Ich musste keine einzige Bewerbung schreiben. Einfach, weil ich gut war.
Schon immer wollte ich gut sein. Ich müsste jetzt tief in meine eigene Psychologie einsteigen, um euch zu erklären warum. Ich versuche es in Kürze. Seit ich auf der Welt bin, mochte ich nicht gerne auffallen und im Mittelpunkt stehen. Das ist mir angeboren und es gibt auch ein paar witzige Geschichten dazu. Noch heute fällt es mir schwer, viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin ganz schlicht introvertiert. In der Vergangenheit war gut sein immer eine schöne Möglichkeit, nicht aufzufallen und einfach gelassen zu werden. Ein Zeugnis mit 1ern und 2ern, da sagt niemand was. Für mich ein angenehmer Zustand. Stimmt, ZU gut sein wäre auch wieder schlecht, ich war meist zweit- oder drittbeste. Irgendwann wird es zum Selbstzweck. Ich wollte gut sein wegen des Gutseins! Anerkennung von außen, eigener Ehrgeiz oder Selbst-Anerkennung, wahrscheinlich von jedem etwas. Vielleicht aber am meisten deshalb, um das Bild von mir, das ich selbst sowie alle anderen hatten, zu bestätigen. „Ute, die wird das wie immer gut machen!“
Ihr kennt doch die Geschichten von berühmten, erfolgreichen Menschen, die schlecht in der Schule waren. Von Albert Einstein, der eine 5 in Mathe hatte, Thomas Mann, der mehrmals sitzenblieb oder Boris Becker, der gar keinen Abschluss machte. Natürlich kenne ich nicht die Gründe hierfür. Dennoch würde sicher jeder zustimmen, wenn ich sage, diese Menschen sind mit ihren Talenten und Leidenschaften berühmt geworden. Obwohl sie nicht gut darin waren, worin man üblicherweise gut sein sollte! Vielleicht ist es bei dem einen oder anderen sogar förderlich gewesen, von der Außenwelt schlechte Noten oder Schulversagen attestiert bekommen zu haben. Ist dies nicht vielleicht die Chance auf den Rückzug auf sich selbst? Wenn ich schon nicht gut bin, dann mach ich wenigstens das, was mir gefällt? Wenn mir gesagt wird, ich hätte schlechte Chancen, dann geh ich eben einen anderen Weg?
Gutsein hat mich abgelenkt, denn ich ging meinen Weg, weil er sich so ergab. Es ist nicht so, dass es schlimm war und auch nicht so, dass ich nicht wichtige Erfahrungen gesammelt hätte. Es ist nicht so, dass ich irgendetwas bereue. Bloß hätte ich schon früher auf mein Inneres gehört, dann wäre ich sicher auch eher meinen ganz eigenen Weg gegangen und hätte meinen Talenten mehr Beachtung geschenkt. Ich bin froh, dass Gutsein nicht das Einzige war, das mich in meiner Vergangenheit angetrieben hat, sondern das eine gehörige Portion Eigensinn mich letztlich auf meinen Weg zurückbrachte!
Zutaten:
- 100 g weißer Sesam
- 100 g schwarzer Sesam
- 120 g Sonnenblumenkerne
- 60 g goldene Leinsamen
- 40 g Chiasamen
- 2 EL Sojasauce
- 2 EL Hefeflocken
- 300 ml Wasser
Sesam und Sonnenblumenkerne sollten über Nacht eingeweicht und anschließend gespült werden.
Die Zubereitung ist sehr simpel. Alle Zutaten in einer großen Schüssel gut miteinander verrühren. Anschließend etwa 1 Stunde ziehen lassen, damit Leinsamen und Chiasamen quellen können und der Teig somit zusammenhält. Man kann Sesam und Sonnenblumenkerne auch in der Küchenmaschine mit S-Messer kurz häckseln, dann ist die Konsistenz noch etwas schöner.
Nun dünn auf die Dörrfolien des Dörrgerätes ausstreichen, wobei je dünner sie sind, desto chipsartiger sind sie. Macht man sie dicker, bekommt man eher einen Brotersatz. Auf dem Bild sind sie recht dünn. Der Teig reicht für zwei Einschübe im Excalibur oder Sedona.
Nun bei 42 Grad trocknen. Nach 3-4 Stunden wenden und ohne Dörrfolien weiter dörren. Die Cracker werden herrlich knusprig und ich finde sie optisch echt ein Highlight!
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