Knoblauch für Hunde?

Erstellt am 7. Oktober 2021 von Ghog

Hilft Knoblauch gegen Zecken? Oder ist Knoblauch giftig für Hunde? Das stark riechende Knollengewächs soll sogar gegen Parasiten wie Flöhe und Würmer beim Hund sehr wirksam sein.

Jedenfalls glauben das zahlreiche Hundebesitzerinnen. Deshalb mischen sie ihren Tieren regelmäßig Knoblauch ins Futter.

Im Handel sind sogar spezielle Präparate erhältlich. Knoblauchöl und Knoblauchpulver gelten als natürliches und gesundes Hilfsmittel gegen die unliebsamen Tierchen.

Gleich vorneweg: Knoblauch hält keinerlei Ungeziefer von Ihrem Hund fern.

Ganz im Gegenteil, in der falschen Dosierung kann Knoblauch Ihrem Hund sogar gefährlich werden. Deshalb sollten Hunde eher keinen Knoblauch essen.

Hilft Knoblauch gegen Zecken?

Im Frühling beginnt die Ungezieferzeit. Gerade Zecken haben sofort Hochsaison. Ohne den richtigen Schutz fühlen sich die kleinen Blutsauger auf unseren Hunden äußerst wohl.

Alljährlich kommt beim Thema Ungeziefer auch die Diskussion darüber auf, welche Mittel am effektivsten sind, im Kampf gegen die kleinen Plagegeister. Ganz besonders umstritten ist das Naturheilmittel Knoblauch.

Knoblauch soll gegen Zecken auf ganz natürliche Weise helfen. Doch stimmt das wirklich?

Die stark riechende Knolle
wirkt nicht gegen Parasiten.

Knoblauch, oder lat. Allium sativum, gehört zu den Lauchgewächsen. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Asien. Für uns Menschen gilt Knoblauch als beliebtes Gewürz in der Küche und auch als Heilpflanze.

Ist Knoblauch giftig für Hunde?

Knoblauch und Zwiebeln enthalten jedoch schwefelhaltige Verbindungen (Disulfide), die das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen der Hunde zerstören und zur sogenannten Hämolyse führen.

Die zerfallenen Blutzellen wandern in die Nierenkanäle und verstopfen sie. Die Folge ist Blutarmut, die Anämie genannt wird.

Daneben kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Symptome könnten etwa Erbrechen, Durchfall, blasse Schleimhäute und allgemeine Schwäche sein.

Nachdem der Hund den Knoblauch gefressen hat, können die Symptome einige Stunden oder auch erst einige Tage danach eintreten.

Zeigt der Hund derartige Zustände, sollten Sie ihn zu Ihrem Tierarzt bringen.

Wie viel Knoblauch darf ein Hund essen?

Knoblauch ist jedoch nicht in jeder Menge giftig. Bereits Paracelsus sagte:

"Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift,
allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei."

Genau diese Aussage gilt auch für Knoblauch. Eine Menge von mehr als 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht oder 0,5 Prozent des Körpergewichtes wird als toxisch, also giftig angesehen.

Das bedeutet, dass für einen 20 Kilogramm schweren Hund eine Menge von etwa 100 Gramm Knoblauch gefährlich werden kann.

Dabei ist es völlig egal ist, ob der Knoblauch:

Kann Knoblauch giftig sein?

Die Giftigkeit ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Wie bei uns Menschen reagieren verschiedene Rassen auch ganz unterschiedlich.

So gelten der Akita und der Shiba Inu als besonders sensibel, weil sie schon eine angeborene Abnormalität der roten Blutkörperchen besitzen.

Außerdem ist das Gewicht Ihres Hunds natürlich ganz besonders entscheidend. Ein Neufundländer mit 80 kg Körpergewicht darf sehr viel mehr Knoblauch essen als ein Chihuahua mit 2 kg.

In diesem Beispiel dürfte der Neufundländer gefahrlos 8 bis 10 Knollen Knoblauch verputzen. Dagegen wird es beim Chihuahua schon nach 2 Zehen (je ca. 5 g Knoblauch) kritisch.

Wobei wir annehmen, dass eine Knoblauchzehe zwischen 3 und 5 Gramm wiegt. Hochgerechnet auf eine Knoblauchknolle bringt die zwischen 40 und 50 Gramm auf die Waage.

Was passiert, wenn Hunde Knoblauch essen?

In den obigen Beispiel berufen wir uns auf den vielfach zitierten Grenzwert von 0,5 % pro Kilogramm Körpergewicht. Das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich listet die toxische Dosis sowie tödliche Dosis von Knoblauch auf Tiere auf.

Dazu sammeln die Wissenschaftler akribisch die Daten von Knoblauch und Zwiebeln ( Allium sativum, Allium cepa) aus allen veröffentlichen Studien zu diesem Thema. Die Grenzwerte gelten Tiere wie Hund, Katze, Pferd und Kuh.

Mindestens seit dem Jahr 1993 untersuchen Tiermediziner die Wirkung von Knoblauch auf das Blutbild.

Knoblauch für Hunde ist also keine gute Idee. Bekämpfen Sie Parasiten lieber mit gängigen Mitteln statt mit Knoblauch-Tabletten.

Bei fertigen Knoblauchpräparaten wie Knoblauchöl sollten Sie besonders vorsichtig sein. Hier können Sie leicht überdosieren.

Dürfen Hunde Knoblauch essen?

Achten Sie auch nach dem Einkauf oder beim Kochen darauf, dass Ihr Hund sich nicht bei Zwiebel und Knoblauch bedient.

Dass Hunde instinktiv wissen, was ihnen nicht gut tut, ist leider nicht immer ganz richtig. Viele Hunde lieben Zwiebeln und Knoblauch regelrecht.

Beim Thema Parasiten wie Zecken und Flöhe sollten Sie auf herkömmliche Mittel wie Ungeziefer-Halsbänder oder Spot-On-Produkte zurückgreifen. Auch hier gibt es natürliche Alternativen, die wirksam sind, ohne den Hund zu gefährden.

Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten, halten Sie den Hundenapf knoblauchfrei.

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