Knastern bis die Sonne scheint – das MPS mit Schwester Kama und Schwester Sutra

Von Cornelia Wilhelm @NiveauKlatsch

Hallo, ihr Lieben!

Wenn am frühen Morgen schon geteert und gefedert wird, der Tod einen Mönch als Rassisten beschimpft und das Bier in Strömen fließt, ist wieder MPS-Zeit.

"Für alle, die zum ersten Mal hier sind: Wir gehören jetzt auch zu eurer Familie! Und wie immer: Die könnt ihr euch nicht aussuchen!" lacht Bruder Rectus und nimmt einen großen Schluck aus seinem Bierkrug. Was wäre das MPS ohne seine Morgenmesse, zu der sich die "Gläubigen" pünktlich um 11.39 Uhr zusammenfinden?

Wie in jedem Jahr scheint die Zeit hier still zu stehen, wenn das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum seine Tore rund um den Fühlinger See aufschlägt... und wie in jedem Jahr hatte sich der Veranstalter einiges ausgedacht, dass es den Gästen nicht langweilig werden sollte. So elegant und höfisch das Barockfest ist, so ehrlich, dreckig (in positiver Hinsicht) und so echt ist das MPS. Wer jedoch denkt, der durchschnittliche Mittelalter-Larper sei nicht eitel, der liegt falsch. Zahlreiche Kostüme, von Schotte bis hin zu Phantasiewesen, zeigen, dass hier für viele Besucher wirklich alles am rechten Fleck sitzen muss. Einige sind jedoch dennoch freiwillig dazu bereit, sich von Bruder Rectus und den Schwestern Kama und Sutra im Fühlinger See in voller Montur taufen zu lassen. Kinder gehören jedoch nicht dazu. "Elende Brut!" brüllt der Bruder und verlässt auch selbst irgendwann das kühle Nass.

Auch in kulinarischer Hinsicht bleiben keine Wünsche offen. Es gibt Fleischspieße, Brat- und Currywurst... zwischen den Reihen hat sich sogar (*praise the lord*) ein komplett veganer Stand eingeschlichen der leckeres Chili sin Carne und Gemüse-Couscous anbietet. Die Preise sind in Ordnung. 5 EUR für eine große Portion Chili, 2,50 EUR für eine Wurst im Brötchen.

Wie in jedem Jahr sind die Bühnen selbstverständlich wieder die Hauptanziehungspunkte der Veranstaltung. "Abends hört man hier schon den Bass noch deutlich." verrät uns ein Cosplayer, der eigentich weitab vom Schuss campt. Nach dem Auftritt von Versengold, die mit ihrem "Drey Weiber" den kompletten See beschallten, glauben wir ihm aufs Wort. Headliner sind in diesem Jahr Saltatio Mortis. Schon seit gestern morgen warteten deren Fans ungeduldig mit entsprechendem Merchandise am Körper. Doch -auch im Mittelalter- kommt das Beste eben zum Schluss... und im Idealfall noch vor dem Ausbruch der Pest.

Fazit:
Wer das MPS nicht kennt: Hin da!
Wer es kennt: ... ist es schon da. Kaum eine Veranstaltung dieser Art scheint so viele "Wiederholungstäter" zu haben. Sei es aufgrund der Messen von Bruder Rectus, aufgrund der Möglichkeit, mit dem Tod ein Bierchen zu trinken oder wegen ALLEM: Wer ein etwas anderes Mittelalter kennenlernen möchte, kommt um dieses Event nicht herum! Heute noch könnt ihr gemeinsam mit den besten einschlägigen Bands, den nettesten Freaks und dem besten Essen feiern... und lasst euch bloß nicht von der Demo in Köln abschrecken! Die ist ca. 17km entfernt.
Am See gibt es nur Liebe. Platonisch bitte, denn laut Bruder Rectus wird beim MPS hier gefälligst nur rumgelegen und Bier gesoffen.

Liebst,
Conny

Eindrücke MPS 2016

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