Knapp vorbei ist auch daneben
Jakob M. Leonhardt
Arena, 2012
978-3401066417
9,99 €
Felix Rohrbach ist der größte Chaot und Loser, den die Welt je gesehen hat. Nur zeichnen kann er wirklich. Das muss jetzt anders werden, denn Charleen ist auf diesem Planeten aufgetaucht, ein göttliches Wesen von bezaubernder Schönheit. Leider macht Felix auch optisch nicht viel her. Da muss es schon eine Generalüberholung sein, um bei dem Mädchen seiner Träume und in dieser Welt etwas zu bewegen.
Felix ist ein echter Chaot, der aber schon manchmal an Starallüren erkrankt – vor allem wenn es um ein Mädchen geht. Da ist plötzlich alles nicht mehr gut genug. Die Klamotten blöd, das Aussehen schlecht und die Sprüche sind auch mies. Was soll er da machen? Und wie auch im wahren Leben verdreht er sich und verdreht sich und verdreht sich … Alles ist eigentlich so, wie man es nicht machen sollte, aber als Kind/Jugendlicher selber mal getan hat. Einzig die Diskrepanz zwischen Alter und Benehmen von Felix stört mich manchmal.
Außerdem habe ich nicht ganz so gut nachvollziehen können, ob Jungs sich tatsächlich so benehmen. Aber da wurde mir im Workshop, dort mussten wir das Buch vorher lesen, geholfen. Einiges war nachher schlüssiger und lustiger
Boah ey, der malt die Schule an! Meistens befinden wir uns in der Schule. Der Mikrokosmos eines jeden Jugendlichen. Dort verbringt er die meiste Zeit und erlebt auch alles, was er nur kann. Sehr gut gemacht! Aber es gibt auch ein paar Außenschauplätze. Gefehlt hat mir aber der Treffpunkt Bushaltestelle, so war das in meiner Jugend (die: Anmerkung für die Workshop Teilnehmer, ja noch gar nicht sooo lange her ist
“Weil ich ein Mädchen bin… ” verdrehe ich allen Jungs mal eben den Kopf. Warum? Weil sie blonde Haare hat und auf den Bildern im Buch gar nicht so toll aussieht (O-Ton: Workshopteilnehmer). Und es dreht sich eigentlich nur um die erste Liebe, das Erwachsenwerden in Schüben und ganz groß: um Freundschaft. Deswegen ist das Buch auch für Jugendliche ganz toll. Wahre Werte werden auf nicht subtile Weise vermittelt und kommen gar nicht so langweilig daher.
Konkret, krasse Gestaltung. Der Chaot hat viele Bilder im Buch, die ihn in allen möglichen Situationen zeigen und die Geschichte unterstützen. Nur alleine wegen den Bildern lohnt es sich das Buch wenigstens mal aufzuschlagen, auch wenn der Leser meint, es ist nichts für ihn. Tatsache ist, dass Text und Bilder eine homogene Geschichte ergeben und ich konnte über die Bilder schmunzeln und lachen.