Knack

Erstellt am 13. Dezember 2013 von Pressplay Magazin @pressplayAT
PS4

Veröffentlicht am 13. Dezember 2013 | von Christoph Stachowetz

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Knack

Knack Christoph Stachowetz

Wertung

Summary: Herkömmlicher Plattformer ohne große Ideenvielfalt und Abwechslung, der zumindest zeitweise hübsch präsentiert wird

1.5

Plattformer


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Mit Knack spendiert Sony den Käufern der Playstation 4 nicht nur einen Plattformer im Launch Line-Up, sondern auch ein potentielles neues Franchise.

Neue Heimkonsolen bedeuten ja in der Regel nicht nur mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Entwicklerstudios, sondern auch eine damit zusammenhängende, zukünftige Spieleflut. Davon sollte man zumindest als Optimist ausgehen, denn betrachtet man das doch etwas spärliche Angebot an Exklusivtitel zum Start und in den ersten Monaten nach dem Release von Sonys neuer PS4, so ist noch reichlich Platz nach oben hin vorhanden. Sony selbst konnte sich nie so im Segment der Plattformer etablieren wie etwa Nintendo mit seinem schnauzbärtigen Klempner Mario (oder seinerzeit Sega mit Rennigel Sonic) – und auch wenn Knack einige der benötigten Zutaten zumindest auf dem Papier vorzuweisen hat, so dürfte der Titel vorausblickend ebenfalls nicht den Anspruch erfüllen, ein neues Maskottchen für den japanische Konzern zu sein.

Actionreiche Jump’n’ Runs wie etwa Ratchet & Clank, Crash Bandicoot oder auch Jak and Daxter konnten sich zwar aufgrund einiger Geniestreiche in die kollektive Gamer-Erinnerung festsetzen, der Sprung zur tatsächlich grenzenlosen Nachhaltigkeit scheint aber ein noch unerreichbarer für Sony zu sein. Hoffnungsvoll blickt das geschulte Gamer-Auge also auf einen neuen Anwärter, der sich noch dazu angesichts mangelnder Konkurrenz und ausbleibendem Hype im Voraus allein auf weiter Flur beweisen muss – aber zumindest den großen Vorteil hat, das Game-Designerlegende Mark Cerny (Ratchet & ClankCrash Bandicoot, Spyro, Jak and Daxter) für Knack verantwortlich zeichnet.

Und so wird der Spieler als wandelnder, mit tiefer Bass-Stimme ausgestatteten Golem-Runen-Hybrid namens Knack in ein farbenfrohe Welt voller mysteriöser Kreaturen, rätselhafter Reliquien und comichaft überzeichneter Steampunk-Ästhetik versetzt. Ursprünglich als Waffe zur Einhaltung einer aufschwelenden Goblin-Invasion erschaffen, stellt die sich mit verschiedenen Elementen aus der unmittelbaren Umgebung  (Eiskristalle, Holz etc.) vermischbaren und dadurch in ihrer Masse veränderbaren Kreatur Dreh- und Angelpunkt der recht uninspirierten Story dar. Zwielichtige Freunde werden zu Feinden, ein bösartiger Goblin-Anführer will besiegt werden und auch eine geheimnisvolle Macht wird entfesselt – been there, done that.

Ein klarer Fokus von Knack - sowohl dem Spiel als auch der Figur selbst – liegt auf Auseinandersetzungen mit Gegner: Mit einem von Anfang an verfügbaren 3-Hit-Combo lassen sich Widersacher erledigen, ein Angriff aus der Luft und einer aus einer Ausweichbewegung heraus stellt dann aber auch (fast) das gesamte Aktionspotential der Spielfigur dar. Trotz einer durch sammelbare Kristalle (überaus langsam/zäh) aufladbaren Spezialangriff-Energieleiste stellt sich so beim dem etwa 12 Stunden langem Action-Plattformer schnell ein mühsamer Wiederholungseffekt ein. Sicher: das Dutzend Kapitel mit insgesamt 49 Level ist optisch abwechslungsreich gestaltet und bietet mit vereinzelten Stealth- und gigantischer-Knack-stampft-wie-Godzilla-durch-eine-Kleinstadt-Einlagen (samt Panzer durch die Luft schleudern) doch etwas Auflockerung angesichts des strickt schlauchförmigen Levelverlaufs, aber das Gameplay selbst drückt jede noch so kurz aufflackernde Hoffnung auf Abwechslung.

Keine neuen Fähigkeiten für die Spielfigur im Spielverlauf; eine überaus konventionelle Story ohne nötigen Charme, Intelligenz und fast ohne Humor sowie zumeist repetitives Kampf-Gameplay bzw. uninspirierte Plattforming-Einlagen in scheinbar niemals enden wollenden Spielabschnitten samt grauenhafter Checkpoint-Setzung: Knack mag zwar optisch dank netter Partikeleffekt-Zurschaustellung eine gute Figur machen (wenn auch nicht unbedingt als Vorzeigetitel für die gerade angekommene Konsolengeneration) und anspruchslosen Spieler etwas Beschäftigung bieten – als PS4-Kaufgrund darf der Titel allerdings unter keinen Umständen gesehen werden.

Plattform: PS4 (Version getestet), Spieler: 1, 1-2 (koop), Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 29.11.2013, http://at.playstation.com/knack

Tags:1.5 von 5Beat'em UpJump'n'RunPlattformerPS4PS4-ExklusivSony


Über den Autor

Christoph Stachowetz Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.