Was trägt zu den vielen Missverständnissen bei?
Die Ausführung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein Missverständnis liegt in der genauen Form und der Ausdrucksweise der Sprache. Die Differenzierung bei einer Beschreibung ermöglicht dabei einen klareren Hintergrund.
Ohne Hintergrund, keinen Vordergrund
Für verschiedene Arten von Wahrnehmungen muss es nicht automatisch verschiedene Wörter geben. Wer kreativ ist, hat viele Wörter für eine Sache.
Dabei kommt gleich der nächste Fallstrick für ein Missverständnis. Wie der Empfänger die gesendete Botschaft Wahrnimmt, ist für den Absender dann immer noch unklar. Unklar deshalb, weil der Hintergrund des Senders und des Empfängers oft nicht Bestandteil der Sprache sind. Unklar, weil sich die Konditionierung und Emotion im Sprachausdruck nicht erkennen lässt, jedoch ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist.
Hier der erste wichtige Hinweis, dass das, was wahrgenommen wird, entscheidend für eine gut funktionierende Kommunikation ist.
Sich darüber im Klaren zu sein, dies was ich zum Ausdruck bringe, kommt auch nicht wirklich so an, wie ich es meine, sondern wie der Empfänger es aufnimmt.
Wenn wir von einer primitiven Art des Sprechens ausgehen, ist es auch eine gleichgeartete Darstellung des Denkens. Hier entsteht die Krux klar und deutlich. Wenn man dieses Feld alleine durch höre Art des Differenzierens erweitert, ist schon viel getan. Dazu braucht es kein Sprachstudium, sondern nur etwas Interesse und Achtsamkeit.
Es gibt in unserer Sprache sehr viel Details, die leicht übersehen werden, wenn nicht sehr genau hinschaut.
Beispielsweise die Begriffe anscheinend und scheinbar. Das Eine sieht so aus als ob, und das Andere, es wird so getan, um einen Schein zu erwecken. Das sind ganz unterschiedliche Qualitäten, die jedem die Möglichkeit geben, sich genauer auszudrücken. Dem Gegenüber klarer zu sagen was du meinst. Ein weiterer Hinweis: Das bedingt beim anderen die Fähigkeit, dies zu erkennen.
Daraus resultiert, dass selbst dann, wenn du dich damit beschäftigst, dich in diesem Bereich bewegst, der Empfänger vieles von dem was du transportierst, an dieser Stelle gar nicht mehr aufnehmen kann. Von daher ist es eine Wechselwirkung, die wir wahrnehmen können. Es gehört dazu. Es ist Ausdruck dessen, was geschieht.
Anmerkung: Es wäre hier absolut daneben, hier eine Bewertung für unsympathisch, nicht hilfsbereit, oder anderweitige Probleme kreieren zu wollen. Wir wollen schon wieder begründen, anstatt zu akzeptieren was ist.
Wir Menschen haben unterschiedliche Qualitäten. Vielleicht hast du einen großartigen Handwerker, der eine absolute Koryphäe in der Gartenbearbeitung ist. Der aber nicht in der Lage ist, einen längeren Satz zu sagen, der nicht in der Lage ist Auto zu fahren, keinen Computer bedienen kann, vielleicht sogar ein unhöflicher Mensch ist. Der hat an dieser Stelle seinen Platz. Es ist keinen gute Idee, ihn als Lehrer für Kinder einzusetzen, außerhalb der Gartentechnik, oder keine gute Idee ihn nach Hause einzuladen.
Es ist zu akzeptieren, dass jemand ist wie er ist!
Hier lässt sich genau beobachten, mit welcher Verlogenheit hier umgegangen wird.
Meine Qualität liegt da wo sie ist. Wenn aber die Voraussetzung die sein muss, dass du in allen Bereichen Klischees erfüllst oder erfüllen musst, dann wird das etwas Unerfüllbares. Es bringt dich in eine Situation, dich ständig anpassen zu müssen. Das ist künstliches Kommunizieren.
Diese Vorstellung, die Konzepte von Toleranz, die wir übernommen haben, die Vorstellung von Meinung die wir haben, sind pervertierte, mit dem ursprünglichen Begriff nicht mehr in Einklang zu bringende Absurditäten, die man heutzutage ideologisch übernommen hat. Es fällt noch nicht einmal mehr auf.
Wir leben in einer Zeit, in der wir fragen müssen, wie muss ich reagieren, wenn der Gegenüber mit etwas überbringen will?
Wir leben in einer Zeit, in der jeder primitive, aus sich selbst heraus, aus seiner eigenen Überlegung, aus seinem eigene Verständnis, ohne nachdenken zu müssen, handeln kann. Wir machen daraus ein unglaublich schwieriges Ding, wollen bei niemand an eggen. Wir sind verunsichert. Die Sprache wird dafür benutzt um zu verunsichern. Die Sprache wird missbraucht, um die Begriffe nicht mehr zu erklären und um Begriffe falsch zu verwenden.
Besonders in den Medien kommt es immer mehr zum Ausdruck. Da werden zwei unterschiedliche Botschaften in einer Nachrichten zusammengefasst – kollabierende Nachrichten – um ganz bewusst Menschen zu irritieren, zu verunsichern.
Eine weitere Ebene, die sich jeder durch mehr Achtsamkeit erschließen kann, um sich den Missverständnissen und Klischees zu entziehen.
Sprache lässt sich auf verschiedenen Ebenen betrachten. Das gesprochen Wort. Der Sinn dahinter. Das, was verstanden wird. Der emotionale Einfluss. Der Wissenstand des Einzelnen. Das Interesse des Gegenübers.
Die Politik ist hier Musterbeispiel, wie Sprache benutz werden kann.
Unterhalten sich zwei Politiker im Vorraum des Plenarsaales. Sagt der Erste: Du hast doch heute Morgen eine Rede gehalten. Ich war nicht anwesend. Kannst du mir sagen was du gesagt hast? Ja, antwortet der Zweite, wie immer ich habe dabei nichts gesagt. Darauf der Erste: Das weiß ich. Ich wollte nur wissen wie du nichts gesagt hast.
Ein weiterer Hinweis: Vertausche nicht Rhetorik mit sprachlicher Genauigkeit. Sprachliche Genauigkeit muss nicht eloquent sein. (Eloquent zu sein, heißt eine gute Sprachfähigkeit zu besitzen) man kann sich auf eine sehr einfache Art verständlich gut ausdrücken. Dazu gehört auch, etwas sorgsamer zuzuhören, sich auch diesem Thema ein Stück weit mal zu nähern, allzu große Vereinfachungen zu vermeiden. Die beste Empfehlung hier, achtsam die eigene Sprache zu beobachten.
Beispiele:
Da fällt mir noch etwas ein.
Ein schöner Begriff. Es fällt dir etwas zu. Es kommt zu dir.Ich bin enttäuscht.
Eine sehr positive Botschaft. Die ganze Zeit habe ich mich täuschen lassen. Jetzt ist es vorbei.Das ist mir gleichgültig.
Ah, gleich nimmt es seine Geltung an. Es kann gleich gelten.Das war bemerkenswert:
Es war es wert, es zu bemerken.
Kurzbeleuchtung vom der Sprache über das Verstehen zum Verhalten.
Denke ich in Bildern, in Worten, worin denkt der Mensch? Es ist die Art des Verstandes, sich ständig mit etwas zu beschäftigen.
Der Verstand bekommt einen Impuls. Es entsteht das um dich herum, was ist. Jetzt beginnt an der Schnittstelle des Verstandes eine Interpretation. Diese Interpretation wird an einem bestimmten Punkt in Worte übersetzt. Genau hier wird auch die Differenziertheit herausgefordert. Bin ich differenziert in der Lage, diese verschiedenen Schwingungen genauer zu bezeichnen? Oder bin ich pauschal nur schön oder schlecht. Dann ist mein Feld nur sehr gering. Schwarz oder weiß. Genau diese Vorstellung der Dualität wird sehr stark genährt von unserem ganzen Konzept. Es ist ein verdreht sein, was da äußert, das uns dadurch abschneidet von unseren eigentlichen Gefühlen. Das uns hinbringt zu Emotionen.
Emotionen sind keine Gefühle.
Emotionen sind künstlich konditionierte, vor allen Dingen aber identifizierte Vorstellungen von Gefühlen. Wir schauen uns beide ein Fußballspiel an, der FC schießt ein Tor und du bist völlig begeistert davon, während mich das überhaupt nicht berührt. An dieser Stelle entsteht sehr deutlich der Hinweis, dass das, was bei dir die Begeisterung auslöst, scheint nicht in jedem Menschen vorhanden zu sein. Es ist etwas, was selbst geschaffen wird. Genährt durch Vorstellungen, durch Dramen… Es ist ein ständiges beschäftigt sein. Auch eine Künstlichkeit, die dort genährt wird, mit der man sich beschäftigt.
Worte können auf das Wesentliche viel besser hinweisen, wenn man sie bewusst wahrnimmt. Missverständnisse würden sich minimieren. Klischees würden sich auflösen.
Momentane Achtsamkeit bringt dir die Zeit, Sätze bewusster zu formulieren und beim Hinhören auch den Hintergrund wahrzunehmen.
Lasse beim Sprechen und zuhören das Vergleichen aus dem Spiel. Du hast deine Qualitäten beim Ausdrücken, die eben andere Qualitäten sind. Es kann sein, dass diese gesellschaftlich gerade sehr hoch sind, oder eben auch nicht. Du spürst gerade Unterstützung durch Anerkennung… das ist toll was du kannst, oder aber, dass deine Qualität nicht gefragt ist. Im Grunde ist es immer die eigene Qualität, die gebraucht wird. Due unabdingbar ist. Die durch nichts ersetzt werden kann. Du wirst immer genau so sein, wie du sein musst. Jeder hat in diesem Zusammenhang seine eigene Aufgabe. Problematisch wird, wenn man durch einen künstliche Struktur meint, diese Dinge erstens gleichschalten zu müssen und dann, wenn der andere bestimmte Fähigkeiten hat, in quasi sogar in der absurdesten Form sogar zu bestrafen um damit wieder auf einen gemeinsamen Level herunterzukommen. Das nehmen wir in unserer Gesellschaft momentan sehr stark wahr. Dass jemand für bestimmte Qualitäten eher kritisiert wird. Dass sie ideologisch nicht ins Konzept passen. Dass er dadurch für andere sogar eine Belastung ist, denn er provoziert ja andere durch seine Art, die Dinge anders wahrzunehmen. Hier spürst du die Pervertierung der Gleichschaltung. Es ist eben nicht einen Gleichberechtigung im Sinne von, du hast deinen Fähigkeiten, ich habe meine, sondern der Versuch einer Gleichschaltung. Frauenquote als Beispiel ist der Versuch, eine künstliche Qualität über einen natürliche zu stellen.