Klingelpartie

Dummer Scherz: Man schellt grundlos an irgendeiner Tür und rennt weg.

Eine humorige Kinderei, die zu DDR-Zeiten für Siedler besonders unangenehm war, weil sich sozialistische Klingelknöpfe gern verhakten. Der betroffene Bewohner musste, um das Problem zu lösen, entweder die Klingel für den Rest des Abends abstellen oder sich extra “runter” begeben. Was nach dem Sandmännchen besonders unangenehm war, vor allem wenn im Westfernsehen die Rudi-Carrell-Show lief.

Diese Art kindischen Humors scheint offenbar vorbei.

Sollten fremde Kinder klingeln, ist Halloween. Man muss auch nicht extra “runter”, sondern gibt einfach nur einige Schnongse und die Kids ziehen weiter.

Nicht so in Potsdam, nicht so am Kirchsteigfeld.

Hier klingelt es oft.

Meine Mutter ist Neubrandenburgerin, besser wohl Neu-Brandenburgerin, eine Zugezogene sozusagen. Sie wundert sich in steter Regelmäßigkeit:

Also bei uns, in Sachsen-Anhalt, war das nicht so! Unsere Kinder haben SOLCHE Streiche nie gemacht!”

(Ein Witz am Rande: “Unsere Kinder” bin ich allein)

Jedenfalls erkennt sie nun, dass – obwohl alles irgendwann einmal gleichermaßen Osten war – die Unterschiede zwischen den deutschen Mentalitäten gewaltig sind. “Bei uns in Sachsen-Anhalt” steht immer öfter “bei euch in Brandenburg” gegenüber und dies klingt, so gesagt, weiter entfernt, als Kiew und Berlin. Täglich führen wir Warum-ist-es-bei-Euch-so-Gespräche.

“… und warum geben die bei Euch Pakete immer nur bei den Nachbarn ab? – Ich bin doch meist zu Hause!?”


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