Klick! Mich! An!
Sai Gaddam
Ogi Ogas
Blanvalet, 2012
978-3764504311
16,99 €
Ich benutzte es täglich. Sehe viele bunte Bilder, passe auf, was Kinder im Netz sehen – denn manchmal sind es nackte Bilder, Frauen und Männer, ob geschmackvoll oder nicht, steht hier gar nicht zur Debatte.
Aber was kann man mit Klicks und Wörter, die bei Google eingegeben wurden, anfangen? Findet der Forscher dann Dinge heraus, die wir gar nicht wissen wollen?
Amazon-Text:
Keine falsche Scham – Internet macht´s möglich!
Nicht jeder ist ehrlich, wenn es um sexuelle Bedürfnisse geht. Was man behauptet und sich wünscht, unterscheidet sich mitunter eklatant von dem, was man sucht, wenn sonst niemand hinsieht – zum Beispiel im Internet. Zwei Forscher haben sich genau das zunutze gemacht. Sie zählten Internet-Klicks und kamen zu überraschenden Ergebnissen: Warum das Playgirl-Magazin floppte. Welche Qualitäten Frauen wirklich an Männern schätzen. Warum Dominanz und Unterwerfung zwei Seiten derselben Hirnrinde sind. Warum ein Glas voll Münzen Männer anmachen kann – und Freud einen Penisneid hatte.
Kinsey reloaded! Umfassender, ehrlicher, transparenter.
Natürlich gestehe ich, dass ich nicht das ganze Buch aufmerksam gelesen habe, denn manchmal sind Sachbücher sehr schwere Kost. Dabei ist dieses Buch eher so geschrieben, dass ich es jedem empfehlen würde, denn es verfügt über keinen tadelnden Unterton oder hebt den Zeigefinger. Vielmehr bieten Gaddam und Ogas Ergebnisse, die manchmal überraschen und oft auch nicht.
Am Anfang finde ich das Buch etwas zu reißerisch aufgemacht, mit diesem ganzen “Klick.Mich.An” und habe Angst, dass es platte Anspielungen sein werden und die beiden kein Blatt vor den Mund nehmen. Letzteres machen sie tatsächlich nicht, bleiben dabei aber immer sachlich. Trotzdem enttäuschen sie mich manchmal auch nicht und drucken Suchhistorien ab, die sich lesen, wie ein schlechter Porno. Natürlich erwähnen sie auch Internetseiten wie Pornhub und ich hätte nicht gedacht, dass mich solche Dinge mal interessieren werden.
Aber alles in allem ist es eine gut untersuchte Studie, die viel versexter daher kommt, als sie wirklich ist. Nur die Suchwörter, tja dafür können die Autoren ja nichts, die haben mit Sex zu tun
Sehr gut haben mir Zitate gefallen, die passend zu jedem Kapitel über ihnen abgedruckt wurden. Da gab es Comedian, Exfreundinnen und Ehemänner, die zu Wort kommen.
Wer dem Thema völlig abgeneigt ist, der wird sich auch durch meine Rezension nicht dazu überreden lassen, dieses Buch zu lesen. Aber wer schon mal seine Suchhistorie im Netz angeschaut hat, und die komische Wörter (auch in sexueller Hinsicht) gesehen hat, die einen Blog auffindbar machen, ist vielleicht neugierig darauf, wie Menschen so ticken.