Klettersport schadet der Pflanzenwelt

Von Doxidox

Kletterer in Gebirgen zerstören das, was sie besonders schätzen: die Natur. Biologen von der Universität Regensburg konnten nachweisen, dass dieser Sport für seltene Pflanzen in Bergregionen negative Folgen hat. Dabei nimmt die Begeisterung für das Kletternweltweit zu. Dadurch steigt auch der Druck auf die Vegetation in den betroffenen Bergregionen.

Die Forscher nahmen den nördlichen Franken-Jura und die Schwäbische Alb unter die Lupe. Diese beiden Regionen werden am häufigsten beklettert. Beide Gebirge gehören zu den Hauptverbreitungsgebieten des seltenen gelben Hungerblümchens und des Immergrünen Felsenblümchens. Die Regensburger Biologen verglichen Pflanzenpopulationen auf insgesamt 16 Felsen. Acht von diesen Felsen werden beklettert, die anderen sind unberührt.

Politische Konsequenzen?

Die Forscher fanden heraus, dass sich die Pflanzenpopulationen auf den beiden Felstypen deutlich voneinander unterscheiden. Die Pflanzen auf den Kletterfelsen sind kleiner und weniger zahlreich. “Das ist eine Veränderung, die auf die Ausbreitung von Samen und Pflanzenteilen durch Klettern zurückzuführen ist”, sagt Studienautor Christoph Reisch.

Die Felsmassive vor allem der Mittelgebirge zählen zu den wenigen Ökosystemen, die in den letzten Jahrhunderten wenig durch den Menschen gestört wurden. Sie beheimaten seltene und gefährdete Pflanzenarten. Welche naturschutzpolitischen Konsequenzen aus den Erkenntnissen gezogen werden, sei nun Aufgabe der Behörden und der Zuständigen, sagt Reisch.

Vergleicht man jedoch einmal objektiv die Konsequenzen für die Natur in den Bergregionen zwischen Klettern und anderen Sportarten wie z.B. Skifahren, dann lässt sich schon feststellen, dass es vermutlich viel wichtigere “Baustellen” gibt um die sich Naturschützer kümmern sollten.

Quelle:

pressetext.at