Kleinod Brijuni-Inseln

Von Andreaskuehn @DE_Globetrotter

Bis die große Reise-Welle im Hochsommer die Küste von Kroatien wieder erschlägt, bleibt noch genügend Zeit, einer Perle Istriens seine Aufwartung zu machen. Der Nationalpark Brijuni-Inseln - 1983 entstanden - ist ein gutes Ziel für einen Tagesausflug (wenn man in Istrien unterwegs ist), denn die geschichtsträchtige Stadt Pula ist nur wenige Kilometer entfernt.
Zum Nationalpark gehören 14 einzelne Inseln - alles steht unter Naturschutz. Die Gesamtfläche des Parks beträgt inklusive der umgebenden Wasserflächen 33,9 km².

Es ist in diesem Jahr genau drei Jahrzehnte her, dass die Hauptinsel Veli Brijun wieder von Touristen besucht werden kann. Fünf Jahr nach dem Tod des langjährigen jugoslawischen Staatschefs Josip Broz Tito wurde das ehemals streng abgeschirmte kleine Archipel wieder geöffnet.
Auf den Brijuni-Inseln machte Tito regelmäßig Urlaub und empfing medienwirksam Demokraten und Diktatoren aus aller Welt. Aber auch Hollywood-Größen wie Elisabeth Taylor, Richard Burton und Sophia Loren waren Gäste. Titos Nachfolger residieren weiterhin im Urlaub auf den Brijuni-Inseln und posieren dort ebenso gern mit Stars wie Angelina Jolie (2011) für Fotos und TV-Kameras.
Ausgangspunkt für einen Besuch der einzigen der Öffentlichkeit zugänglichen Insel ist der Hafen von Fažana. Die Überfahrt mit dem Schiff dauert ca. 15 Minuten. ( Fahrplan der Fähre)
Die Ausflugspreise schwanken (je nach Saison) zwischen umgerechnet 16,25 Euro und 27,30 Euro pro Person (Erwachsene).
Auf der Insel angekommen, erwartet Besucher eine mehrsprachig geführte vierstündige Inselrundfahrt mit einer Minibahn. Die Besichtigung des Safari-Parks gehört ebenso zum Programm wie der Besuch in der St.-Germanus-Kirche mit Kopien der Fresken von Beram.
Der Safari-Park ist einer Marotte Titos geschuldet: Der jugoslawische Präsident liebte Tiere aller Art, weshalb ihm viele internationale Gäste exotische Tiere mitbrachten. Tiger, Löwen, Zebras und Elefanten. Aber auch indische Rinder.
Je nach Gusto der Gästeführer werden an unterschiedlichen Orten unterschiedlich lange Pausen eingelegt, fast immer im Byzantinischen Castrum und an der sogenannten Römerbucht.
Es gibt auf den Inseln mehr als 650 Pflanzenarten. Nicht wenige davon sind im übrigen Istrien gefährdet. Neben Eichenwäldern finden sich diverse mediterrane Spezies wie Erdbeerbäume, Mastixsträucher, Manna-Eschen, Stechpalmen oder Myrten.

Schreibender vielreisender Backpacker und Reisemobilist